Studie: Tablets sind schädlicher für Kinderaugen als VR-Brillen

Studie: Tablets sind schädlicher für Kinderaugen als VR-Brillen

Chinesische Forscher untersuchten in einer Studie den kurzfristigen Effekt von VR- und Tabletkonsum auf Kinderaugen zu testen. Die Ergebnisse sprechen für Virtual Reality.

An der Studie nahmen 50 Kinder zwischen neun und zwölf Jahren teil. Vor dem Experiment wurde die Ermüdung der Augen und die Sicht gemessen. Danach begaben sich die Probanden für eine Stunde in die Virtual Reality. Als VR-Brille kam HTC Vive zum Einsatz, als VR-Anwendung Tilt Brush.

Die Stunde war in drei Abschnitte von jeweils 20 Minuten geteilt, nach denen erneut die Ermüdung der Augen und die Sicht gemessen wurde. 26 der Probanden nahmen am folgenden Tag an einem Experiment teil, bei dem sie statt Virtual Reality ein Tablet und ein 2D-Malprogramm benutzten.

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Auf Basis der Messungen kamen die Wissenschaftler zu folgenden Ergebnissen: Nach dem Ausflug in die Virtual Reality konnte bei der Mehrheit der Kinder entweder kein Unterschied oder eine leichte Verbesserung bei der Sicht festgestellt werden.

Bei 14 Prozent der Kinder, die VR nutzten, zeigte sich eine Verbesserung der Sicht. Bei Kindern, die das Tablet nutzten, waren es lediglich 7,7 Prozent. Insgesamt führte das Tablet eher zu einer Verschlechterung der Sicht, während bei Virtual Reality das Gegenteil der Fall war.

Die Forscher schließen, dass die Auswirkungen auf die Sicht ähnlich sind, bei Virtual Reality jedoch etwas positiver als bei Tablets. Das jedoch nur bei fachgerechter Nutzung der VR-Brille und bei geeigneten VR-Inhalten.

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Virtual Reality kann Fern- und Weitsichtigkeit korrigieren

Die Forscher schreiben, dass mit VR-Brillen die bei Kindern und Jugendlichen auftretende Pseudo-Weitsichtigkeit und -Kurzsichtigkeit korrigiert werden kann. Hierfür sei es jedoch notwendig, dass man die simulierte Distanz zu Objekten entsprechend einstellen kann. Einen negativen Effekt hätte es, wenn Kinder in der Virtual Reality häufig und über einen längeren Zeitraum eine fixe Fokusebene vor sich haben.

Die Wissenschaftler betonen zudem, dass heutige VR-Brillen nicht für Kinder geeignet sind, da sich die interpupilläre Distanz nicht auf den benötigten tiefen Wert einstellen lässt.

Für die Nutzung von Oculus Rift, Gear VR und Daydream empfehlen Facebook und Google ein Alter von 13 Jahren oder höher. Für Playstation VR liegt die Altersgrenze bei 12 Jahren. HTC macht keine Vorgaben und weist stattdessen darauf hin, dass HTC Vive nicht von Kindern benutzt werden sollte.

Die Studie wurde unter anderem von Forschern des Beijing Advanced Innovation Center for Future Visual Entertainment und vom Beijing Institute of Technology durchgeführt. Die Forschungsergebnisse im PDF-Format findet man hier.

Drei Experten, drei Meinungen, keine Entwarnung. Wie sich virtuelles Sehen langfristig auf unsere reale Sicht auswirkt, ist nicht bekannt.

Virtual Reality: Wie wirkt sich virtuelles Sehen langfristig aus?

| Featured Image: | Via: VRCircle