Sonys leitender Ingenieur erzählt, wie Playstation VR entstand

Sonys leitender Ingenieur erzählt, wie Playstation VR entstand

Richard Marks ist langjähriger Leiter von Sonys “Magic Lab”, das maßgeblich an der Entwicklung von Playstation VR beteiligt war. In einem Interview gewährt Marks einen Einblick in die Entstehungsgeschichte der VR-Brille und teilt seine Zukunftsvision einer sprachgesteuerten Virtual Reality, die gar nicht so weit entfernt sein soll.

Richard Marks arbeitet seit 17 Jahren für Sonys Forschungslabor. Bereits damals gab es Projekte, Virtual Reality Wirklichkeit werden zu lassen. Laut Marks sei das Problem gewesen, dass die Technologie noch nicht ausgereift war. Optische Trackingverfahren waren kompliziert und teuer und die Auflösung von Displays zu gering für VR-Brillen.

Dennoch wurden die Grundsteine für Playstation VR bereits in den folgenden Jahren gelegt: 2003 erschien Eyetoy für Playstation 2, ein Produkt, aus dem später die Playstation Kamera entstand. 2010 kamen die Move-Controller für Playstation 3 auf den Markt, die als ein Konkurrenzprodukt zu Nintendos Bewegungscontrollern gedacht waren.

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Etwa zur selben Zeit begannen Sonys Ingenieure damit, das Konzept einer VR-Brille zu erproben, indem sie sich einen Move-Controller am Kopf befestigten und ein Smartphone-Display vor die Augen hielten. Die Entwickler von God of War schufen auf der Basis dieses Konzepts gar eine VR-Demo ihres Spiels.

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Die Technologie ist reif

Sonys Tüftler und Spielentwickler trafen sich zu dieser Zeit auf internen Veranstaltungen, um ihre VR-Experimente vorzuführen. Diese beeindruckten offenbar Sonys Manager, denn 2011 entschied man in der obersten Führungsetage, dass man sich ernsthaft der Entwicklung dieser Technologie widmen wolle.

"Es kam alles zusammen: Da war die Trackingtechnologie, die zu einem Allerweltsprodukt wurde und die Trackingkameras, Gyroskope und Beschleunigungssensoren, die billig wurden. Dann gab es Smartphone-Displays, die eine ausreichend hohe Auflösung für gute Bildqualität hatten. Und zu guter Letzt hattest du die Rechenleistung, die nötig war, um glaubhafte Umgebungen zu rendern", sagt Marks in einem Interview mit Glixel.

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Nachdem Marks Team mit der Technologie zufrieden war, stellten die Ergonomie der VR-Brille und die Verkabelung die größten Hürden dar. "Wir arbeiten immer noch an diesen Dingen. Die Technologie kommt nie an einen Endpunkt, das gilt auch für Ergonomie und Nutzerfreundlichkeit", sagt Marks.

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Sprachsteuerung und KI als Zukunft der Virtual Reality?

Der Ingenieur nutzt die Gelegenheit, um klarzustellen, dass das Magic Lab die VR-Brille nicht im Alleingang entwickelt hat. Laut Marks hat Sony große Anstrengungen unternommen, um das Konzept einer VR-Brille in ein marktreifes Produkt zu überführen. Viele unterschiedliche Abteilungen und Spielestudios hätten sich an der Entwicklung beteiligt.

Am Ende des Interviews teilt Marks seine Vision einer zukünftigen Virtual Reality. Der Ingenieur ist fasziniert von sprachgesteuerten Geräten wie Amazon Echo und hat laut eigenen Aussagen sämtliche Produkte dieser Art ausprobiert. Er sieht großes Potenzial in der Verbindung eines sprachbasierten Interfaces mit Virtual Reality.

"Das System könnte mit einem simplen Sprachbefehl meine ganze Welt nach Wunsch umgestalten. Wenn ich zum Beispiel sage: 'Lass uns zu einem Schloss gehen.' Boom! Ich bin in einem Schloss [...]. Die ganze Welt wäre kontrollierbar durch etwas, das intelligent ist und tut, was du verlangst. So etwas gibt es noch nicht, aber es scheint nicht sehr weit entfernt zu sein", sagt Marks.

Richard_Marks

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| Featured Image: Sony | Source: Glixel