Sony Mocopi Body Tracker im Test: Höhere Genauigkeit dank neuer App?
Die Standalone-Body Tracker Mocopi von Sony haben ein Update mit optionalen Fokusbereichen für höhere Genauigkeit erhalten. Wie schneiden sie im Test ab?
Mocopi von Sony ermöglicht es, einen VRChat-Avatar so zu animieren, dass die virtuellen Bewegungen meinen realen Körperbewegungen entsprechen. Statt einer Simulation von Armen und Beinen haucht ihr eurem Avatar also mit realistischen Körperbewegungen Leben ein.
Das Ergebnis ähnelt dem, was auch die neuen HTC Vive Ultimate-Tracker oder Tundra-Tracker liefern. Allerdings funktionieren die neuen Tracker von HTC nur mit HTC-Headsets wie der Vive XR Elite und für Tundra sind zusätzliche Basisstationen erforderlich.
Mocopi hingegen funktioniert als Standalone-Lösung gut mit den mobilen Headsets Meta Quest 3, Quest 2 und Quest Pro. Nur PSVR 2 Nutzer:innen müssen sich noch gedulden. Da VRChat auf der PSVR 2 nicht verfügbar ist, gibt es für Sony derzeit keinen Grund, den Mocopi-Tracker auf der eigenen VR-Brille kompatibel zu machen.
Ich habe die Mocopi Body Tracker auf der Meta Quest Pro ausprobiert.
Sony Mocopi: Test in aller Kürze
Die Mocopi-Tracker sind schnell und einfach einzurichten. Das neueste Update der App verbessert die Genauigkeit des Quest-Trackings und fügt die Option hinzu, VRChat über SteamVR auf einem Windows-PC zu verwenden. Für 449 US-Dollar erhaltet ihr ein Komplettpaket, das mit eurem Smartphone zusammenarbeitet, um euren Avatar mit euren Arm-, Bein-, Kopf- und Hüftbewegungen zu synchronisieren.
Getestet auf: Meta Quest Pro
Verfügbar für: Meta Quest, PC-VR
Sony Mocopi ist für euch geeignet, wenn ihr
- euren VRChat-Avatar animieren möchtet,
- Motion Tracker für die Entwicklung von Spielen oder Apps benötigt,
- AR-Videos mit 2D-Avataren aufnehmen möchtet.
Sony Mocopi ist weniger für euch geeignet, wenn ihr
- weniger für Body Tracking ausgeben möchtet,
- bereits Vive-Tracker und Basisstationen besitzt,
- mehr als sechs Tracker auf einmal verwenden möchtet.
Was ist im Lieferumfang enthalten?
Sony Mocopi ist ein Set mit sechs kleinen Trackern, fünf mit Gurten und einem mit einem Clip. Den Clip befestige ich an meinem Hosenbund, die anderen Tracker befestige ich an meinem Kopf, meinen Armen und Beinen. Mit dem neuen Update kann ich einige verschiedene Konfigurationen wählen. Darauf gehe ich weiter unten ein.
Die Begleit-App für Mocopi stellt eine Verbindung zu den Trackern her und sendet Positionsdaten an mein Quest-Headset, um meinen VRChat-Avatar mit einer passenden Pose zu aktualisieren. Die Pose wird bis zu 60 Mal pro Sekunde aktualisiert, sodass die Bewegungen mit relativ guter Genauigkeit erfasst werden.
Sony legt eine Ladehülle bei, Ladestecker und ein USB-C-Kabel müsst ihr allerdings selbst haben, um den Akku des Mocopi-Trackers nach etwa 10 Stunden Nutzung wieder aufzuladen. Die App führt euch durch die Einrichtung und zeigt, wie ihr die Tracker mit eurer VR-Brille nutzt.
Die mitgelieferten Bänder sind für den Kopf, das Handgelenk und die Knöchel ausgelegt. Da die neuen Funktionen mehr Möglichkeiten bieten, braucht ihr längere Klettbänder, wenn ihr den Mocopi-Tracker an Brust und Oberschenkeln befestigen möchtet. Ich habe einen Riemen angebracht, mit dem ich den Kopf-Tracker an der Rückseite meines Quest Pro-Headsets befestigen kann (siehe Bild oben).
Neue Sony Mocopi-Funktionen
Wenn ihr bereits mit der Funktionsweise von Mocopi vertraut seid, werden die neuen Funktionen, die durch das letzte App-Update ermöglicht wurden, am interessantesten für euch sein. Zusätzlich zu den voreingestellten Tracker-Positionen kann ich neue Anordnungen wählen, die die Genauigkeit des Unterkörpers oder des Oberkörpers verbessern. Es gibt auch eine Option für PC-VR. Dazu müsst ihr einen SlimeVR-Server auf eurem Computer installieren.
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Ich habe mich für eine verbesserte Unterkörperpräzision entschieden, bei der die Handgelenkstracker zu meinen Knien verlagert werden. Das ist eine nette Anpassung von Sony, da die meisten VR-Nutzer:innen ohnehin einen Controller in der Hand halten, was das Tracking am Handgelenk unnötig macht. Durch die Verlagerung dieses überflüssigen Trackers auf die Knie wird das Bein-Tracking deutlich verbessert. Ich kann einen Ausfallschritt machen, in die Hocke gehen, meine Beine überkreuzen und verschiedene Posen einnehmen, die mein Avatar mit größerer Präzision nachahmt.
Wenn ich mich für den Oberkörperfokus entscheide, werden die Knöchel-Tracker für das Tracking meiner Oberarme umfunktioniert. Eine natürlichere Arm- und Ellbogenbewegung ist wichtig, wenn man am Schreibtisch sitzt oder seine Beine nicht viel bewegt. Ich ziehe es vor, zu stehen und mich in den fantastischen VRChat-Welten zu bewegen.
Die PC-VR-Option ist ähnlich wie die Verwendung von MoSlime, aber ohne den ganzen Aufwand. Ihr könnt einen normalen SlimeVR-Server verwenden, der auf einem Windows-PC läuft. MoSlime erfordert ein Raspberry Pi-Board, auf dem Linux läuft, wie im Video von YouTuber ThrillSeeker (siehe Quellenangabe unten) erklärt wird. Wenn ihr nicht mit Maker-Builds vertraut seid, müsst ihr eine Menge lernen, damit Mocopi auf dem PC-VR gut funktioniert.
Wenn die Mocopi-App auf PC-VR eingestellt ist, platziert ihr die Handgelenk-Tracker an den Oberschenkeln und den Kopf-Tracker an der Brust. Dadurch wird der überflüssige Kopf-Tracker von der VR-Brille weg auf die Brust verlegt. Ich finde, Sony sollte eine ähnliche Funktion für Standalone-Nutzer:innen anbieten. Ein weiterer Tracking-Punkt mit meinem Quest-Headset sollte die Genauigkeit verbessern.
Sony hat ein Vorschauvideo auf YouTube veröffentlicht, das die Ergebnisse von Mocopi über PC-VR demonstriert.
Die neue Mocopi-App
Das neue Mocopi-App-Update ist seit dem 18. Januar 2024 verfügbar. Wenn ihr Mocopi habt und diese Funktionen ausprobieren möchtet, stellt sicher, dass ihr eure mobile App aktualisiert. Wenn ihr die App startet, wählt die drei Punkte oben rechts und aktiviert die erweiterten Funktionen.
Beim Durchlaufen der Einrichtungsbildschirme bietet die App die Möglichkeit, die Art des Trackings auszuwählen, die ihr wünscht. Das Standard-Tracking eignet sich am besten für die Aufnahme von AR-Videos mit einem 2D-Avatar auf eurem Smartphone. Für VRChat sind die neuen Optionen für den Ober- oder Unterkörperfokus am besten geeignet.
Ich verbringe nicht viel Zeit in VRChat, aber ich kann sagen, dass Sonys Mocopi mein Gefühl der Präsenz verbessert. In einer Metaverse-Zukunft sollte das Körpertracking zu einer Standardfunktion werden, damit sich das Zusammensein mit Freunden natürlicher anfühlt.
Die Aufnahme von Videos mit Avataren in einem AR-Overlay nur mit einem Smartphone ist eine nette Funktion. Für Entwickler:innen könnte das Erfassen von Motion-Capture-Daten mit dem günstigen System von Sony die Kosten erheblich senken. Alles in allem ist Mocopi ein großartiges Angebot für alle, die eine leichte und tragbare Body-Tracking-Lösung suchen.
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