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Rollentausch: VR-Brille lässt Täter häusliche Gewalt als Opfer erfahren

Matthias Bastian
Gewalttätige Männer sollen nach dem Virtual-Reality-Experiment einen ängstlichen Ausdruck im Gesicht einer Frau besser erkennen können.

Eine gängige Vermutung lautet, dass der Blick durch die VR-Brille Verständnis für andere Menschen und außergewöhnliche Situationen fördern kann. Spanische Wissenschaftler stellen diese Vermutung im Kontext häuslicher Gewalt auf die Probe.

Biomedizinforscher und Psychologen der Universität Barcelona lassen Männer häusliche Gewalt aus der Perspektive eines weiblichen Opfers erleben. Mit der VR-Brille wird der Proband in einen digitalen Frauenkörper versetzt. Seine Bewegungen werden zusätzlich mit einer Kinect-Kamera erfasst, um das Gefühl der Verkörperung zu verstärken. Laut der Studienleiterin Mavi Sánchez Vives empfindet der VR-Brillenträger den digitalen Körper so als wäre es sein eigener, auch wenn der eigentlich ganz anders aussieht.

Dann beginnt das Experiment: Als digitale Frau steht der Proband in einem virtuellen Hausflur. Ein Mann taucht auf, spricht schnell und aggressiv auf ihn ein. Schaut der Proband in eine andere Richtung, dann schreit der virtuelle Mann: "Schau mich an." Antwortet der Proband, bekommt er den Mund verboten.

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