Rift, Vive und PSVR: VR-Thriller "Transference" erscheint im Herbst

Rift, Vive und PSVR: VR-Thriller

Update vom 11. Juni 2018:

Auf der E3 2018 - rund ein Jahr nach der Enthüllung - veröffentlicht Ubisoft einen neuen Trailer zum VR-Psychothriller Transference. Erscheinen soll der Titel im Herbst 2018 für HTC Vive, Oculus Rift und Playstation VR. Er unterstützt Bewegungscontroller.

Details zur Handlung und zum Konzept der außergewöhnlichen Virtual-Reality-Erfahrung stehen unten.

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Ursprünglicher Artikel vom 19.  Juni 2017:

Virtual Reality: Entwickler verrät Details zu "Transference"

Der interaktive VR-Thriller "Transference" gehört zu den spannendsten Virtual-Reality-Ankündigungen der Spielemesse E3 2017. Der Titel wird gemeinsam von Ubisoft und Spectrevision entwickelt und erscheint für Oculus Rift, HTC Vive und Playstation VR. Die Besonderheit bei dieser Kooperation: Spectrevision arbeitet für gewöhnlich an Filmen, nicht an Spielen.

Der Trailer zu Transference (erstes Video am Artikelende) bleibt zwar vage, verspricht aber einen experimentellen VR-Trip, bei dem der VR-Nutzer mit grundlegenden Fragestellungen hinsichtlich der vernetzten Menschheit und Virtual Reality konfrontiert wird. Ubisoft und Spectrevision versprechen einen virtuellen Ausflug in den menschlichen Verstand.

Dabei sollen die Kernkompetenzen der beiden Unternehmen - Filme und Spiele - vermischt werden. Im ersten Jahr der Kooperation habe man nur diskutiert und sich damit befasst, das neue Medium zu erforschen und zu verstehen, erklärt Daniel Noah, der die Entwicklung bei Spectrevision leitet. Zuletzt spielte Noah laut eigenen Angaben 1987 ein Videospiel: den Arcade-Automaten von Donkey Kong.

"Unser Fazit war, dass VR kein Kino und kein Game ist. Auf eine seltsame Art ist es beides und nichts davon", sagt Noah. Ziel sei es, eine Erfahrung zu entwickeln, die als Film und als 2D-Spiel funktioniere, aber die optimale Wirkung in Virtual Reality entfalte.

Ist Virtual Reality näher am Film als am Spiel?

Gemeinsam sei man zu der Erkenntnis gekommen, dass Virtual Reality von Natur aus cinematisch ist. In einer VR-Umgebung würden Spieler nicht allein durch typische Spielmechanismen angetrieben, beispielsweise einen Highscore knacken oder möglichst viele Gegner beseitigen.

Stattdessen könnten Entwickler viel stärker mit tiefgründigen Emotionen arbeiten. Die Handlungsmotivation in 2D-Spielen ist laut Noah "primitiv", in Virtual Reality hingegen "instinktiv": man fühle Furcht, Neugierde, Empathie. Er sei davon überzeugt, dass Virtual Reality die menschliche Psyche auf völlig andere Weise erreichen könne als externe Medien.

Für Transference versuche man, eine Spielmechanik zu entwickeln, die von emotionalen Bedürfnissen getragen wird und nicht den üblichen Spiele-Klischees von Knarren, Upgrades und Levels entspricht.

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Den Austausch mit Ubisoft bezeichnet Noah als "unglaublich spannend" und produktiv. Die beiden Unternehmen würden täglich miteinander sprechen und sich gegenseitig weiterbilden.

VR hat ein "enormes Potenzial, das niemand versteht"

Spectrevision habe sich mit 360-Grad-Filmen beschäftigt, so Noah, letztlich aber Abstand davon genommen. "Wenn ich einen Film schaue, will ich den Bildausschnitt nicht selbst wählen. Ich will einen Regisseur", sagt Noah. "Wenn man die Perspektive selbst wählt, dann ist es kein Film mehr. Es ist interaktiv. Ein Spiel."

Das Potenzial von VR sei eindeutig enorm, aber niemand habe herausgefunden, wie man die VR-Brille bestmöglich einsetzt. "Das hat uns inspiriert, Transference zu entwickeln", sagt Noah. "Bei uns wird der Spieler zum Regisseur." Er schlüpft dabei nicht in die Rolle eines fiktiven Charakters, sondern betritt selbst die VR-Erfahrung.

Positives Feedback auf experimentelle E3-Demo

Auf der E3 2017 zeigten Ubisoft und Spectrevision eine erste Demo (kurze Ausschnitte sind im zweiten Video unten zu sehen), die das Konzept des ungewöhnlichen Titels veranschaulichen soll. Die Demo ist nicht Teil der finalen VR-Erfahrung, sondern wurde nur für die Show entwickelt. Sie findet aber im gleichen narrativen Kontext statt.

In der Demo wandert der VR-Nutzer in einem Forschungsprojekt durch die in die Cloud hochgeladene Erinnerung eines Patienten, der unter posttraumatischen Belastungsstörungen leidet.

Der Spieler wird nicht an die Hand genommen, sondern muss auf eigene Faust herausfinden, was zu tun ist. Die Demo folgt keinem linearen Ablauf, sondern richtet sich nach dem Verhalten des Nutzers. Noah vergleicht diese Erfahrung mit einem Traum.

Das Feedback auf die Demo ist laut Noah positiv. Viele Tester würden sagen, dass sie längere Zeit über die Erfahrung nachdenken. "VR geht den Leuten unter die Haut", meint Noah.

Obwohl so viel Aufwand in die VR-Produktion geflossen ist, soll Transference auch als herkömmliches 2D-Monitorspiel funktionieren. Der Titel erscheint im Frühling 2018 für PC-Brillen und Playstation VR.

| Featured Image: Ubisoft (Screenshot bei YouTube)