Playstation VR: "Unser erstes VR-Spiel war das anstrengendste Projekt"

Playstation VR:

Mit Tiny Trax wollten die Entwickler von Futurlab ein bekanntes Spielkonzept für Playstation VR in die Virtual Reality übertragen. Doch das vermeintlich einfache Unterfangen wurde für das Studio fast zum Fiasko.

James Marsden gründete das Entwicklerstudio Futurlab vor rund 15 Jahren und hat in der Spielentwicklung entsprechend viel gesehen und erlebt. Als das Studio seinen ersten VR-Titel in Angriff nahm, konnte er nicht ahnen, dass die Entwicklung ihm und seinem Team den Schlaf rauben würde. "Wir hatten mit dem Spiel jedes Problem, das man als Studio haben kann", gesteht Marsden gegenüber Games Industry.

Tiny Trax basiert auf einem relativ simplen Spielprinzip: Man sitzt in der Nähe einer virtuellen Carrera-Bahn und steuert mit dem Gamepad Modellautos. Das Ziel ist es, vor der KI oder menschlichen Mitspielern eine bestimmte Anzahl Runden zu drehen. Die Entwickler wollten von Anfang ein Rennspiel machen und wählten dieses Spielszenario, um VR-Übelkeit zu vermeiden.

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Dabei entstanden unerwartete Probleme, die bei einem Bildschirmspiel nicht aufgetreten wären. "Bei der VR-Brille ist das Sichtfeld recht klein und der Fokusbereich geradezu winzig. Wir bemerkten, dass Spieler auf der Rennstrecke außer dem Modellauto nichts erkennen konnten."

Das führte dazu, dass Spieler regelmäßig mit Hindernissen kollidierten oder von der Strecke abkamen, egal wie gut sie auf ein Ausweichmanöver vorbereitet waren.

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Blamage vor Sonys Studiochef

Laut Marsden investierte das Studio Monate, nur um dieses eine Problem zu lösen. Vergangenen Frühling zeigte Futurlab auf einer Entwicklerkonferenz eine verbesserte Version des Spiels, doch die war offenbar noch nicht gut genug.

Als Shuhei Yoshida, der Leiter von Sonys Spielestudios für Playstation, Tiny Trax ausprobierte, kam er kaum zurecht. "Es war schmerzhaft anzusehen, wie er sich mit dem Spiel abmühte", sagt Marsden.

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Das Problem wurde schließlich beseitigt, indem die Entwickler den Modellautos zusätzliche Anzeigen für die Steuerung spendierten. Ein grundsätzliches Problem sei allerdings wie gehabt die im Vergleich zum TV geringe Auflösung von Playstation VR. Führt die Rennstrecke zu weit vom Spieler weg, kann man nicht mehr ausmachen, was in der Ferne vor sich geht.

Nach 20 Monaten Entwicklungszeit soll Tiny Trax dieses Jahres exklusiv für Playstation VR erscheinen. Das Studio will trotz der Schwierigkeiten weiterhin VR-Spiele entwickeln.

"Wir wollen noch ein VR-Spiel machen, aber dafür müssen wir zeigen, dass wir die Plattform und Sonys Ziele verstehen", sagt Marsden und ergänzt: "Wir haben unsere Lektion auf die harte Tour gelernt, aber wir hatten Gelegenheit, dies früh zu tun."

| Featured Image: FuturLab | Source: Games Industry