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A Fisherman’s Tale ist ein wunderschönes VR-Märchen in Disney-Manier, in dem man selbst die Hauptrolle spielt. Im Test erfahrt ihr, weshalb sich der Kauf vor allem für die Quest-Version lohnt.
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Test-Update 20. November 2019 von Benjamin Danneberg: Das Spiel von Innerspace VR gibt es schon seit längerem für HTC Vive (Pro), Oculus Rift (S), Valve Index und Windows MR. Nun wurde das feine VR-Spiel auch für die Quest portiert. Im Abschnitt: „Fisherman’s Quest – Perfektion erreicht!“ findet ihr unsere Eindrücke zur Portierung für Oculus Quest.
Inhalt
Irgendwo im Ozean, auf einer entlegenen Insel, steht ein alter Leuchtturm. Darin lebt der Fischer Bob, in dessen Rolle wir schlüpfen. Das Spiel besticht von Anfang an durch seine märchenhafte Atmosphäre, denn als wir in den Spiegel anschauen, erkennen wir, dass Bob eine hölzerne Marionette ist.
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Als die Nacht hereinbricht und ein Sturm aufzieht, müssen wir den Leuchtturm besteigen und das Leuchtfeuer entzünden. Das ist leichter gesagt als getan, denn auf dem Leuchtturm liegt ein seltsamer Zauber.
Das merken wir, als wir ein auf dem Tisch liegendes Miniaturmodell des Leuchtturms genauer ansehen, das Dach der Hütte anheben und darin uns selbst als winzige Gestalt erkennen. Doch damit nicht genug: Drehen wir uns um und schauen nach oben, sehen wir unser Alter Ego riesenhaft über uns thronen.
Rekursive Raumlogik ist das zentrale Spielelement. BILD: Innerspace VR
Ein spielbarer Film
Der Fischer ist in einer unendlich verschachtelten Welt, einer Wirklichkeit gewordenen Mise en abyme gefangen, deren Ebenen noch dazu durchlässig sind: So können wir dem Miniaturmodell Gegenstände in verkleinerter Form entnehmen oder diese vergrößern, indem wir sie ins Miniaturmodell legen.
Um die Spitze des Leuchtturms zu erreichen, müssen wir Rätsel lösen, indem wir die verhexte Raumlogik zu unseren Gunsten ausnutzen.
Doch A Fisherman’s Tale ist weitaus mehr als ein Rätselspiel und die Summe seiner Denkaufgaben: Gerade in den ersten paar Kapiteln fügen sich die Rätsel so geschmeidig und unaufdringlich in die Erfahrung ein, dass man weniger das Gefühl hat, ein Spiel, als vielmehr die Hauptrolle in einem wunderschön animierten, alten Disney-Zeichentrickfilm zu spielen.
Zu dieser zauberhaften Atmosphäre trägt nicht unwesentlich ein Erzähler bei, der einen auf Schritt und Tritt begleitet und sachte Hinweise gibt, wenn man nicht mehr weiterkommt.
Bei seinem Abenteuer trifft Bob auf eine Reihe ungewöhnlicher Charaktere. BILD: Innerspace VR
Nicht alle Rätsel sind perfekt
Der Weg zum Leuchtturmspitze wird in vier Kapiteln erzählt. Die rekursive Raumlogik wird dabei konsequent bis zum Schluss durchgehalten und variiert, ohne dass ein neues Spielelement hinzukommt. Leider sind gerade in der zweiten Hälfte nicht alle Rätsel so elegant gestaltet und verzahnt mit der Erzählung wie zu Beginn.
So trübt das gelegentliche Steckenbleiben und Grübeln sowie das einmalige, aber lästige Absolvieren einer Geschicklichkeitsübung das ansonsten so dichte, filmische Erlebnis. Erzählerisch hält der Titel die eine oder andere Überraschung bereit, die Auflösung der Geschichte enttäuscht hingegen etwas und wird den angeschlagenen philosophischen Tönen nicht gerecht.
Sehr gut zur Geltung kommen die unterschiedlichen Größen- und Raumverhältnisse, die unter der VR-Brille weitaus plastischer und glaubwürdiger wirken als auf einem Monitor.
Wenn Kleines auf Großes trifft, wirkt das fantastisch in der Virtual Reality. BILD: Innerspace VR
Fisherman`s Quest: Perfektion erreicht!
Ja, mein Kollege war schon vom Spiel begeistert, als es für die kabelgebundenen VR-Brillen kam. Doch mit der Oculus Quest wird A Fisherman’s Tale nochmal auf eine andere Ebene gehoben. Klar, qualitativ kann die Quest nicht mit einer Valve Index mithalten. Bloß fällt einem das beim Spielen mit der Quest gar nicht auf.
Was aber deutlich auffällt, ist die Freiheit, die ich mit der Quest habe: Des Fischers Haus fühlt sich in Roomscale VR ohne Kabel noch realer an, noch feiner, natürlicher. Nichts zerrt am Kopf, nichts verheddert sich zwischen den Füßen: Ich kann einfach diese grandiose kleine Welt genießen und mich darin verlieren. Ich musste übrigens meine Guardian-Wände neu justieren und etwas weiter von den realen Wänden entfernen – denn die hatte ich nach fünf Minuten völlig vergessen und in der nahezu perfekten Immersion mal eben fix mit den Controllern die Zimmerwand geküsst.
Die Bedienung ist hervorragend umgesetzt, das Tracking funktioniert einwandfrei. Solche Umsetzungen für VR bestärken mich nur noch mehr in meiner Meinung, das VR die Zukunft ist und die Quest der bisher größte Schritt auf dem Weg zu Massentauglichkeit der Virtual Reality.
Wer A Fisherman’s Tale noch nicht kennt, aber eine Oculus Quest besitzt, der sollte unbedingt zuschlagen. Denn auch die Familie dürfte begeistert sein.
Letzte Aktualisierung am 29.05.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Test-Fazit zu A Fisherman’s Tale: Das erste VR-Juwel 2019
A Fisherman’s Tale ist für all jene gedacht, die sich einen erzählerisch und atmosphärisch starken, spielbaren Film mit leichten Rätselelementen wünschen. Diese VR-Fans dürften sich auch nicht an der Kürze der Erfahrung stören: Ich war in circa 90 Minuten durch.
Der Titel unterstützt für höchste Immersion raumfüllende Virtual Reality, kann jedoch auch im Stehen oder Sitzen gespielt werden. In letzteren Spielmodi teleportiert man sich frei durch den Raum. Die Version für Oculus Quest, mit der wir uns kabellos innerhalb eines größeren Raums durch die Hütte des Fischers bewegen können, ist eine ganz besonders großartige Erfahrung.
Das Spiel kann auf Englisch, Deutsch oder Französisch gespielt werden. Die deutsche Synchronisation ist hervorragend.
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