Oculus Rift & HTC Vive: "Titanic VR" im Test - Hinab zum Meeresgrund

Oculus Rift & HTC Vive:

"Titanic VR" ist ab sofort als Early-Access-Version erhältlich und bietet eine Erfahrung, die im echten Leben nur wenigen Menschen vergönnt ist: einen Tauchgang zum Wrack des legendären Prachtschiffs in 3.800 Meter Meerestiefe.

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Das in Irland ansässige Studio Immersive VR Education entwickelt Anwendungen, die historische Ereignisse in Virtual Reality erfahrbar machen. So wie im Erstlingswerk Apollo 11 VR, einer akkuraten Rekonstruktion des ersten bemannten Mondflugs, in der man im Raumanzug von Neil Armstrong Missionsziele erfüllt.

Im Oktober 2016 kündigte das Team Titanic VR an, eine VR-Erfahrung, die sich mit dem Untergang des Megaschiffs befasst. Das Projekt wurde durch eine Kickstarter-Kampagne Anfang 2017 erfolgreich finanziert.

Nach einigen Minuten taucht der Bug der Titanic aus der Dunkelheit auf - ein beeindruckender Moment, der in Virtual Reality eine starke Wirkung entfaltet. Dass man nicht für eine Besichtigung auf den Meeresboden getaucht ist, daran erinnert die Missionsleiterin Jean Robinson via Funk. Sie sitzt im Forschungsschiff auf der Meeresoberfläche und erteilt Anweisungen. Die erste Mission lautet, den Koffer eines Passagiers aus dem Wrack zu bergen.

Starke Atmosphäre, mittelmäßige Grafik

Mit dem Radar navigiert der VR-Nutzer zu einer Bruchstelle an der Seite des Wracks. Da die Öffnung zu klein für das U-Boot ist, muss man auf anderem Wege ins Innere des Schiffs gelangen: Man greift auf einen ferngesteuerten Roboter zurück, der mit Scheinwerfern, Kameras und Greifarmen ausgestattet ist.

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Im U-Boot setzt man sich eine Spezialbrille auf, um durch die Kameraaugen des Roboters zu sehen. So hat man zum ersten Mal freie Sicht im Ozean und kann das Innere des Wracks erkunden.

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Der Roboter, der zur Erkundung des Wrackinneren dient. BILD: Immersive VR Education

Während man in den engen Räumen im Halbdunkel an Meerespartikeln und Krebsen vorbeigleitet, entfaltet die VR-Erfahrung eine starke Atmosphäre. Der grafische Detailgrad der Umgebungen könnte besser sein, genießen lässt sich das Erlebnis dennoch.

Mit dem Roboter findet man den Koffer unweit der Bruchstelle und packt ihn mit den Greifarmen. Anschließend transportiert man ihn zurück zu Robinson ins Schiffslabor.

Hier muss der VR-Nutzer den Fund untersuchen und identifizieren. Die im Koffer befindlichen Habseligkeiten müssen von Hand gewaschen oder zu Konservierungszwecken in chemische Flüssigkeiten gegeben und sicher aufbewahrt werden. Zu den Fundstücken gehört ein Buch mit Aufzeichnungen, die mehr über dessen Besitzer verraten.

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Nach dem Tauchgang geht es im Labor an die Reinigung und Konservierung geborgener Objekte. BILD: Immersive VR Education

Der Feinschliff fehlt noch

Die Early-Access-Version bietet sieben solcher Tauchgänge mit anschließender Laborarbeit. Wer möchte, kann die Titanic frei ohne erzählerische Anleitung erkunden. Bei einem kurzen Test stieß ich dabei teilweise gegen unsichtbare Wände. Das könnte daran liegen, dass die Entwicklung von Titanic VR noch nicht abgeschlossen ist.

Wer sich für die App interessiert und die Geduld aufbringen möchte, sollte mit dem Kauf noch etwas abwarten. Die Entwickler wollen im nächsten halben Jahr Fehler beseitigen und zusätzliche Inhalte bereitstellen. Titanic VR läuft zwar gut, man spürt jedoch an vielen Stellen, dass der Feinschliff fehlt.

Titanic VR ist bei Steam und im Oculus Store erhältlich.

Ein kleines Team schickt sich an, die RMS Titanic in digitaler Form wiederauferstehen zu lassen. Die VR-Demo macht einen starken Eindruck.

Virtual Reality: Titanische Pracht - "Titanic: Honor & Glory" ausprobiert

| Featured Image: Immersive VR Education