Oculus Rift & Valve Index: VR-Parkourspiel "The Tower 2" erschienen

Oculus Rift & Valve Index: VR-Parkourspiel

Update vom 23. August 2018:

Das Münchner Studio Headroom One hat eine Fortsetzung des VR-Parkourspiels The Tower (siehe Test unten) veröffentlicht.

Das Spiel bietet eine Kampagne, in der man durch eine futuristische Stadt gleitet, rennt, springt, schwingt und schießt. Daneben gibt es die sogenannte Virtual Parkour League (VPL) mit acht besonders herausfordernden Parkours. Die Zeit wird gespeichert, sodass man sich mit andern Spielern messen kann.

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The Tower 2 ist im Oculus Store für Oculus Rift und bei Steam für HTC Vive, Valve Index und Oculus Rift erhältlich und kostet 15 Euro.

Eine Oculus-Quest-Version, die auf die Kampagne verzichtet und den VPL-Bestandteil ausbaut, ist in Planung.

Update vom 5. März 2018:

Die Münchner Entwickler von Headroom halten ihr Versprechen: The Tower ist jetzt mit HTC Vive und Windows-Brillen spielbar und hat ein zweites Level bekommen. Es heißt "The Tower Arcade" und baut das Spielkonzept des ersten Levels aus. Die VR-Erfahrung geht jetzt noch stärker in Richtung eines VR-Jump'n'Runs und macht mindestens doppelt so viel Freude.

Der Spieler gleitet nach wie vor auf einem schmalen Förderband durch eine bunte Polygonwelt und muss dabei Hindernisse und Fallen überwinden, die vollen Körpereinsatz fordern. Das neue Level wartet mit einer Reihe neuer Spielelemente und einer größeren Dichte physischer Herausforderungen auf, sodass The Tower deutlich an Anspruch und Spannung gewinnt.

Werde zu Mario

Entlang des Spielpfads sind jetzt Münzen verteilt, die mit den Händen eingesammelt werden können. Gelingt das, erklingt das befriedigende Geräusch, das man aus Mario-Spielen kennt. Einige Münzen schweben auf den Seiten des Förderbands oder weit über dem Kopf. In diesem Fall müssen Spieler die Arme weit ausstrecken oder in die Luft springen, um sie zu erwischen - natürlich physisch und nicht per Knopfdruck.

Ebenfalls neu sind Hüpfpads, die den Spieler hoch in die Luft befördern. Die Versuchung, die Sprungbewegung physisch nachzumachen, indem man in die Hocke geht und mit den Armen zum Sprung ausholt, ist unwiderstehlich. Schließlich spielt man nicht mehr Mario, sondern ist Mario. In The Tower wird der eigene Körper zum Controller.

Takeshi's Castle VR

Das Arcade-Level wirkt insgesamt verspielter als das Original. Das erkennt man auch an der Musik: Erklingt im Original klassische Orchestermusik, die den Spieler auch dank vieler Pausen zum Nachdenken und Beobachten einlädt, treiben den Spieler im zweiten Level Technobeats von einer tödlichen Falle zur nächsten. Oft muss man sogar mehrere Dinge gleichzeitig beachten, um nicht zerquetscht, zersägt oder aufgespießt zu werden.

Dabei funktioniert längst nicht alles einwandfrei. Mir passierte es häufiger, dass ich an einer Stelle nicht weiterkam und zuerst herausfinden musste, welche Bewegung das Spiel von mir erwartet. Aber das sind Kinderkrankheiten eines Spiels, von dem ich glaube, dass es ein neues und bedeutendes VR-Spielgenre begründen könnte.

The Tower ist kein Meisterwerk. Seine Leistung besteht darin, ein Spiel- und Fortbewegungskonzept entdeckt zu haben, das Zukunftspotenzial hat. Deshalb fühlt sich The Tower an vielen Stellen großartig und urkomisch zugleich an, wie eine VR-Version der japanischen Spielshow "Takeshi's Castle". Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir in zehn Jahren Athleten dabei zuschauen werden, wie sie solche virtuellen Hindernisparcours meistern.

The Tower ist für 6,99 Euro im Oculus Store, bei Steam für HTC Vive und im Microsoft Store für Windows-Brillen erhältlich.

Ursprünglicher Artikel vom 15. August 2017:

Oculus Rift & HTC Vive: Die Magie körperlicher Präsenz - "The Tower" im Test

Vor kurzem erschien das deutsche VR-Spiel "The Tower" für Oculus Rift. Es wartet mit einem ungewöhnlichen Spielkonzept auf, das ein starkes Gefühl physischer Präsenz hervorruft. Ivo Heckmann vom Münchner VR-Studio Headroom One sprach mit VRODO über das Design des Spiels.

In dieser Welt bewege ich mich nicht, sondern werde bewegt: Ich stehe auf einem schmalen Förderband, das mich von einer Höhle am Boden nach und nach an einer Vielzahl tödlicher Hindernisse und Fallen vorbei in schwindelerregende Höhen trägt, während über dem Tal allmählich die Sonne aufgeht.

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Bis ans Ende meiner Reise muss ich Kettensägen, Kanonenkugeln, Hämmern ausweichen, mich zusammenkauern, springen und über Abgründe hangeln. Ich gewinne zum ersten Mal eine ungefähre Vorstellung davon, wie sich Super Mario gefühlt haben muss, als er durch die alten 2D-Welten hüpfte und frage mich, ob er dabei unter Existenzängsten litt.

Der Mehrwert von Virtual Reality

Die Grafik des Spiels ist einfach gehalten. Die Umgebung erscheint im stilisierten Polygon-Look und erinnert gleichfalls an die Mario-Spiele, die die Welt nie realistisch abbilden, sondern als Hindernisparcours und Spielplatz inszenieren. Da mein Körper besonders stark in die VR-Erfahrung eingebunden ist, fühle ich mich hier dennoch physisch anwesender als in den meisten anderen VR-Titeln.

Das Spielkonzept von The Tower wurde von Ivo Heckmann entwickelt und von seinem Team umgesetzt. Die Idee zum Spiel kam ihm Ende 2016, als er mit vielen VR-Erfahrungen unzufrieden war: "Entweder man steht herum und schießt oder man bewegt sich ähnlich fort wie in herkömmlichen Computerspielen", sagt Heckmann zu VRODO.

Damit Virtual Reality erfolgreich sein kann, müsse sie einen Mehrwert bieten: "Es ist wichtig, Erfahrungen zu schaffen, die erst durch Virtual Reality möglich werden. Dem Nutzer muss etwas geboten werden, ansonsten macht er sich nicht die Mühe, sich ein teures Gehäuse zu kaufen und vors Gesicht zu klemmen", meint Heckmann.

Weitere Welt geplant, HTC-Vive-Version angekündigt

Mit "The Tower" sollte man unter körperlichem Einsatz Abenteuer bestehen, die sich natürlich und aufregend anfühlen, ohne dass einem dabei schlecht wird. Weil der Pfad durch das Spiel vorgegeben ist, haben die Entwickler die Möglichkeit, durch Hindernisse und Fallen gezielt auf die Aktionen und Bewegungen des Spielers Einfluss zu nehmen.

So konnten sie eine Choreografie der Bewegungsabläufe schreiben, die für maximale körperliche Intensität sorgt und dabei zugleich steuern, was der Spieler zu sehen bekommt. "Er sollte nicht ständig zwischen zwei Punkten hin- und herlaufen, sondern die Orte aus verschiedenen Perspektiven sehen."

The Tower ist momentan im Early-Access-Status. Heckmann stellt für die Zukunft eine weitere Welt in Aussicht, die jedoch einen anderen Ansatz verfolgt. "Wir müssen noch sehen, ob unser Konzept funktioniert und bei den Spielern ankommt", sagt Heckmann.

Das VR-Spiel ist im Oculus Store erhältlich und kostet 4,99 Euro. Für The Tower ist ein Room-Scale-Setup mit drei Sensoren empfohlen. Besitzer von HTC Vive werden das Spiel demnächst ebenfalls ausprobieren können. Laut Heckmann läuft derzeit die Testphase für eine HTC-Vive-Version, die "sehr bald" bei Steam erscheinen soll.

VRODO-Gewinnspiel #1

Headroom One hat VRODO sechs Keys für ein Gewinnspiel zur Verfügung gestellt.

Wer am Gewinnspiel teilnehmen möchte, schreibt eine E-Mail an tomislav at mixed.de mit dem Betreff “The Tower”. Die Teilnahme ist möglich bis Mittwoch, den 16. August 2017, 20 Uhr. Die Gewinner werden per Zufallsprinzip ausgewählt und erhalten eine E-Mail mit dem Key.

https://www.youtube.com/watch?v=ry022CEs9E8

| Featured Image: Headroom One