Oculus-Gründer Palmer Luckey spricht über die Zukunft von Virtual Reality

Oculus-Gründer Palmer Luckey spricht über die Zukunft von Virtual Reality

Seit Anfang April ist der Oculus-Mitgründer Palmer Luckey frei vom Facebook-Maulkorb. Er tastet sich langsam wieder an die Öffentlichkeit. Im Interview mit einer japanischen Webseite spricht er über die derzeitige Marktsituation und die Zukunft der VR-Brille.

Für Aufmerksamkeit sorgte Luckey zuvor mit einigen absurden Fotos, die sich auf Twitter verbreiteten. In Japan ließ er sich auf einem Cosplay-Festival als weibliche Videospielheldin ablichten.

Gegenüber der japanischen Webseite Mogura VR outet er sich als Cosplay-Fan, der seiner Leidenschaft bislang nicht nachgehen konnte.

"Als ich bei Facebook arbeitete, konnte ich das nicht machen. Jetzt bin ich arbeitsloser Ingenieur und kann tun, was ich möchte", sagt Luckey. "Ich bin froh, dass ich derzeit nicht angestellt bin. Jetzt kann ich sein wie ich bin, egal ob auf der Arbeit oder draußen."

VR-Entwickler sollen sich starke Partner suchen

Der kommerzielle Markt für Virtual Reality sei in einer "sehr schwierigen Phase". Selbst erfolgreiche Studios müssten sich starke Partner und Investoren suchen, um zu überleben und weiter hochwertige Inhalte zu produzieren.

Entwicklern empfiehlt Luckey, sehr realistisch zu kalkulieren. Im Optimalfall fände das Studio einen Partner, der nicht daran interessiert sei, Geld zu verdienen.

Als Beispiel nennt er einen Sponsor wie Red Bull, der ein großes Marketingbudget habe. "Mit solchen Unternehmen zu arbeiten, ist optimal, um die Entwicklung zu finanzieren", sagt Luckey.

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Entwickler sollten sich außerdem gut überlegen, auf welcher Plattform sie ihren Inhalt publizieren. Die Stores von Oculus und Sony hätten eine hohe Einstiegshürde. Speziell für japanische Entwickler könne auch die Veröffentlichung bei Steam eine Herausforderung sein.

Luckey ist offenbar kein Fan von Steam: "Ich denke nicht, dass Steam als Plattform schlecht ist. Aber sie treffen Entscheidungen, bei denen ihnen der Markt offenbar egal ist", sagt Luckey. Für Japan könne es sich eventuell lohnen, eine eigene Plattform zu etablieren. Er habe aber keine abschließende Antwort auf die Plattformfrage.

Mobile-VR ist die Zukunft

Luckey rät Entwicklern außerdem dazu, dass sie sich mit Mobile-VR befassen. Er sieht die Zukunft in autarken Virtual-Reality-Systemen mit integrierten Prozessoren und Grafikkarten. Stationären Produkten traue er nicht zu, dass sie hunderte Millionen Nutzer erreichen.

"Wenn man Inhalte produziert, dann sollte man dafür sorgen, dass er auf einer mobilen CPU und GPU läuft", rät Luckey. Nur so könne ein Studio das größtmögliche Publikum und gute Verkaufszahlen erreichen.

Luckey geht davon aus, dass autarke VR-Systeme in den kommenden Jahren den VR-Markt dominieren. Als maximalen Zeithorizont nennt er zehn bis 20 Jahre, erste Geräte sollen früher erscheinen.

Facebook sei schon in der Lage, einen besseren autarken Prototyp zu bauen als "Santa Cruz", der im Herbst 2016 erstmals demonstriert wurde.

Die Performance der autarken VR-Systeme ist laut Luckey in zehn Jahren besser als die heutiger PC-VR-Systeme und nicht mehr vergleichbar mit aktuellen mobilen VR-Brillen. "Die Erfahrung wird perfekt, so wie mit PC-VR-Brillen heute", sagt Luckey. Als Highend-System soll der PC dauerhaft die Nase vorne haben.

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| Featured Image: Popular Mechanics (Youtube-Screenshot) | Source: Mogura VR | Via: Road to VR