Microsoft beendet XR-Kooperation mit Samsung - Bericht
Microsoft soll derzeit weder an Hololens 3 noch an XR-Hardware für Endverbraucher:innen arbeiten. Zuletzt gab es Gerüchte, Microsoft würde für Konsumenten mit Samsung kooperieren.
Laut des Wall Street Journals, das sich auf ehemalige Angestellte bezieht, stimmten die Gerüchte zu einer Kooperation zwischen Microsoft und Samsung - aber die gemeinsame Planung soll sich zerschlagen haben. Ziel war es, schlankere und bezahlbare XR-Geräte für Verbraucher:innen zu entwickeln. Unklar ist, ob Samsung möglicherweise im Alleingang ein "Metaverse-Gerät" launcht.
Ehemaliger Hololens-Ingenieur bedauert verschenktes Potenzial
Laut WSJ hat Microsoft Pläne für eine Hololens 3 verworfen. Die Kooperation mit der US Army für eine Militär-AR-Brille läuft weiter, holpert aber immer wieder, der Ausgang scheint ungewiss.
Zwei Resultate, die letztlich auf das gleiche ungelöste Problem zurückzuführen ist: Wie baut man alltagstaugliche, benutzerfreundliche und zugleich leistungsfähige AR-Brillen? Diese Aufgabe hat bislang kein Unternehmen geknackt, trotz vieler Milliarden investierter US-Dollar in den letzten Jahren.
Ehemalige Microsoft-Angestellte, die jahrelang an Hololens arbeiteten, beschreiben die Entwicklung der Headsets und der Software gegenüber dem WSJ als "viel schwieriger als erwartet". Zudem sei Microsofts Strategie unklar gewesen. Hololens wurde zuerst als Gaming-Device enthüllt und später als B2B-Brille vermarktet.
Der pensionierte Hololens-Ingenieur Tim Osborne bedauert eine verpasste Chance: "Wir waren in vielen Dingen weit voraus. Aber Microsoft hat nicht genug Leute oder Geld in die Entwicklung gesteckt."
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Hardware-Defizite: Microsoft musste von Anfang an tricksen
Laut ehemaliger Angestellter hatte Microsoft von Anfang an technische Probleme mit Hololens und musste kreative Wege finden, diese zu kaschieren. So sollen in einem Hololens-Demoraum die Möbel im Boden verschraubt gewesen sein, weil selbst kleinste Variationen das Tracking der AR-Brille aus dem Tritt brachten. Ein vermeintliches Echtzeit-Raumscanning zeigte in Wirklichkeit ein vorab erstelltes Rendering.
"Der gesamte Prozess bei Microsoft bestand größtenteils darin, die Leute dafür zu begeistern, wie dieses Produkt die Welt revolutionieren könnte", sagt Avi Bar-Zeev, der bei Microsoft 2010 das Screen-Zero-Konzept mitentwickelte, die Grundlage für die spätere Hololens. "Sie hätten sich wirklich darauf konzentrieren sollen, was dieses Produkt besser macht als ein Smartphone".
Microsoft-Chef Satya Nadella verkündete zuletzt eine Software-fokussierte Metaverse-Strategie sowie den Launch von Office-Produkten für Meta-Quest-Hardware. Das Hololens-Team ist aufgelöst und die verschiedenen Angestellten wurden anderen Microsoft Hard- und Software-Projekten zugewiesen.
In den letzten zwei Jahren sollen mehr als 100 Angestellte das Hololens-Team verlassen und sich größtenteils Meta angeschlossen haben. Der prominenteste Wechsler ist wohl der frühere Hololens-Optik-Chef Bernard Kress, der zu Google ging.
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