Metas Supernatural-Kauf: Zuckerberg wollte Apple zuvorkommen
Update:
Metas Technikchef Andrew Bosworth bestätigt vor Gericht, dass das Apple-Gerücht dazu beitrug, Within zu übernehmen.
Boz confirms that @Meta pulled trigger on @Within deal in part because of rumors @Apple was interested. "We really feared that if Apple acquired them, they would be made exclusive..." because of Apple's history of doing that. #VR #antitrust
— Mike Swift (@Swiftstories) December 19, 2022
Ursprünglicher Artikel:
Ein Apple-Gerücht soll Metas Übernahme des VR-Start-ups Within beschleunigt haben. Ein Kauf, den die FTC vor Gericht verhindern will.
Der Gerichtsprozess zwischen Meta und der FTC hat begonnen und durch Zeugenaussagen kommen interessante Details über Meta und die Motivation hinter der Übernahme ans Tageslicht.
Meta gab die Akquisition des Start-ups Within im Oktober 2021 bekannt. Within entwickelt die erfolgreiche Fitness-App Supernatural.
Die US-Wettbewerbsbehörde FTC behauptet, dass Meta durch diese Übernahmen den Markt für VR-Fitness monopolisieren möchte. Ende 2021 leitete sie eine Untersuchung ein. "Anstatt sich im Wettbewerb zu behaupten, versucht Meta, sich den Weg an die Spitze zu erkaufen", sagte der stellvertretende Direktor des Büros für Wettbewerb John Newman diesen Sommer. Aus der Untersuchung wurde eine Klage, die derzeit vor Gericht verhandelt wird.
Meta will die VR-Nutzerbasis vergrößern und diversifizieren
Im laufenden Gerichtsprozess sagte unter anderem eher der ehemalige Chef für VR- und AR-Inhalte Mike Verdu aus. Zuckerberg solle ihn Anfang 2021 persönlich damit beauftragt haben, eine VR-Fitness-App zu kaufen, berichtet die Washington Post.
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Einer der Gründe für das Interesse an VR-Fitness war, dass die VR-Plattform Meta Quest fast nur von jüngeren Männern genutzt wurde: 93 Prozent, um genau zu sein (Stand: Dezember 2019). Meta dachte, dass eine Fitness-App mehr Frauen und ältere Nutzer:innen auf die Plattform holen könnte.
Meta übernahm zwei Jahre zuvor das Studio hinter dem erfolgreichen VR-Rhythmusspiel Beat Saber, das zwar keine reine Fitness-App ist, aber durch seine Beliebtheit und den Umstand, dass man körperlich aktiv ist, den VR-Fitness-Trend lostrat. In einer internen E-Mail bezeichnet Verdu Beat Saber als "Systemseller". Tatsächlich hätten im September 2019 mindestens 50 Prozent der Leute, die ein Quest-Headset gekauft haben, Beat Saber heruntergeladen.
Metas Führungskräfte sollen darüber nachgedacht haben, Beat Saber stärker auf Fitness auszurichten, verwarfen diese Pläne jedoch, weil das sehr aufwendig gewesen wäre und die Befürchtung im Raum stand, die Marke zu verwässern.
Meta wollte Apple Supernatural wegschnappen
Die Idee einer Partnerschaft mit Peloton wurde ebenfalls ins Auge gefasst und für gut befunden, etwa von Zuckerberg. Doch auch dieses Vorhaben ging nie über erste Diskussionen hinaus.
Später sollen die Führungskräfte den Kauf einer etablierten Fitness-App erwogen haben, wobei Supernatural und FitXR in die engere Auswahl fielen. Eine eigene Anwendung zu entwickeln, wäre zu aufwendig und mit großer Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt gewesen, so Metas Position.
Supernatural war attraktiver für das Unternehmen, weil es täglich neuen Content bot und etablierter war als FitXR.
Was die Entscheidung zum Kauf beschleunigte, war ein Gerücht, dass Apple ebenfalls an einer Übernahme von Supernatural Interesse zeigt, so Verdu. "Inhalte sind eines der wenigen großen Unterscheidungsmerkmale, die wir haben", schrieb Rade Stojsavljevic, der Metas VR-Studios führt, in einem Chat mit einem Meta-Kollegen, der vor Gericht gezeigt wurde.
Apple selbst hat noch kein VR-Headset vorgestellt. Hartnäckigen Gerüchten zufolge soll dies im Laufe des kommenden Jahres passieren.
Weitere Details zum laufenden Gerichtsverfahren könnt ihr dem Artikel der Washington Post entnehmen.
Alle Informationen zur Meta Quest 2 findet ihr in im verlinkten Test.
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