Max Mustard im Quest-3-Test: Astro Bot, bist du es?

Max Mustard im Quest-3-Test: Astro Bot, bist du es?

Heute erscheint ein vielversprechendes neues Jump'n'Run für Meta Quest. Ist Max Mustard ein Hit?

Wer VR-Spiele spielt, weiß: Plattformer sind Mangelware. Mir fallen auf Anhieb Lucky’s Tale (2016), Ven VR Adventure (2020) und natürlich Astro Bot Rescue Mission (2018) ein. Letzteres legte die Messlatte extrem hoch und gilt fünf Jahre später noch immer als eines der besten VR-Spiele aller Zeiten.

Ab 2023 kam eine neue Form des VR-Plattformers auf, die man aus der Blickperspektive und mit den Armen spielt. Prominente Beispiele sind Outta Hand, Toss, Stilt und No More Rainbows.

Max Mustard folgt diesem Trend nicht und ist ein klassisches Jump'n'Run, das seinen Helden aus der Schulterperspektive zeigt. Ich habe das Spiel auf Quest 3 durchgespielt. Hier sind meine Eindrücke.

Max Mustard: Test in aller Kürze

Max Mustard ist ein grundsolides Jump'n'Run mit hübscher Grafik und präziser Steuerung. Als Plattformer fordert und verblüfft es allerdings nicht genug, um einen bis zum Ende bei der Stange zu halten.

Max Mustard ist für euch geeignet, wenn …

  • ihr Plattformer liebt,
  • ein kinderfreundliches Spiel ohne Gewalt sucht und
  • gerne zwischendurch oder im Sitzen spielt.

Max Mustard ist für euch weniger geeignet, wenn …

  • VR- oder Jump'n'Run-Innovationen erwartet,
  • eine spielerische Herausforderung sucht und
  • der Comic-Grafik nichts abgewinnen könnt.

Ein wunderschöner Grafikstil

Max Mustard bietet mehr als 40 Level, vier Bosse und eine Reihe von Minispielen. In Jump'n'Run-Manier bewegt ihr die Hauptfigur über vier Karten mit Weggabelungen und wählt dabei die Level aus.

Das Erste, was positiv auffällt, ist die Grafik: der Comic-Stil und die knallbunten Welten gefallen auf Anhieb, ebenso der sympathische Held, der sich wunderschön animiert durch die Level bewegt. Für Quest-3-Verhältnisse rendert das Spiel etwas niedrig, aber das Studio verspricht ein Upgrade Anfang April. Aktuell sieht das VR-Spiel auf dem neuen Headset wie ein Quest-2-Titel aus.

Eine weitere Qualität des Spiels, die sich sofort bemerkbar macht: Max steuert sich griffig und präzise, sodass ich sicher von Plattform zu Plattform springe und stets auf den Köpfen der Gegnern lande. Es ist eine wahre Freude, mit Max durch die Welten zu tollen und zu hüpfen.

Einengende Welten ohne Geheimnisse

Die Level sind wie in Astro Bot schlauchartig. Auch wenn man sich oft nach links und rechts bewegt, geht es im Grunde immer vorwärts, bis man ans Ende des Levels gelangt. Die Kamera folgt auf vorgegebener, meist geradliniger Bahn und unterstützt zwecks Übersichtlichkeit Drehungen in Gradschritten (Snap Turn). Sie fährt jedoch, wie in alten Side-Scrollern, niemals rückwärts. Was man hinter euch lasst, ist nur durch Neustart des Levels erreichbar.

Die Kamera arbeitet größtenteils einwandfrei. Gelegentlich kann es passieren, dass Max direkt unter die Kamera oder hinter einem Objekt verschwindet und nicht mehr sichtbar ist. Das passiert glücklicherweise nur selten. Ihr müsst jedoch mit viel Nackenarbeit rechnen, wollt ihr Max jederzeit im Blick behalten, Snap Turn hin oder her.

In den meisten Levels geht es darum, drei knuffige Wesen zu finden und aus ihrem Käfig zu befreien. Ihr müsst genügend von ihnen retten, um im Spiel weiterzukommen. Die meisten Schützlinge befinden sich direkt auf eurem Weg durch die Level und sind leicht zu retten.

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In den Leveln kann man zudem Münzen aufzusammeln, mit denen ihr in einem Laden neue Fähigkeiten und mehr Lebenspunkte kaufen könnt. Die Münzen sind der einzige Anreiz, um jeden Winkel der Level zu erreichen, aber sie erfüllen ihren Zweck nur schlecht, da sie im Überfluss vorhanden sind.

Meistens lohnt es sich nicht, Kopf und Kragen dafür zu riskieren, da man früher oder später das nötige Kleingeld ohnehin zusammen hat. Nach ein paar Level ignorierte ich sie und sammelte nur die Münzen ein, die ich gefahrlos erreichen konnte.

Repetitiv trotz Abwechslung

Das Studio gab sich sichtliche Mühe, Abwechslung ins Spiel zu bringen. Es kommen ständig neue Arten von Plattformen hinzu und die Schauplätze haben unterschiedliche Charakteristiken und Thematiken. Besonders gut gefallen hat mir ein Wolken- und Weltraumlevel.

Hier und da findet ihr Schuhe mit Düsen, mithilfe derer ihr weiter und höher fliegen könnt und manchmal könnt ihr auch selbst ins Spiel eingreifen, in dem ihr mit einer Pistole Flugzeuge vom Himmel holt oder mit einer Windkanone Objekte zu euch heranzieht. Astro Bot lässt grüßen.

Spielerisch geht Max Mustard dennoch schnell die Puste aus. In den meisten Welten gibt es nichts zu erkunden und keine Geheimnisse zu entdecken und mit Ausnahme der letzten Level fühlte ich mich unterfordert.

In Lucky’s Tale war die Welt etwas größer und es gab versteckte rote Münzen, die zum Erkunden einluden sowie Zeitrennen, die eine genaue Kenntnis der Level erforderten. Max Mustard fehlen solche Herausforderungen. Das Spiel ist stark von Astro Bot inspiriert, aber es kommt bei Weitem nicht an dessen Witz und Genialität heran.

Max Mustard ist keineswegs ein schlechtes Spiel. Die Produktionswerte stimmen und für Fans klassischer Jump'n'Run führt ohnehin kein Weg daran vorbei, weil es nur wenige Titel dieser Art gibt. Aber in mein Herz gespielt hat es sich nicht.

Max Mustard könnt ihr für 30 Euro im Quest Store erwerben. Mitte 2024 folgt eine Version für SteamVR und Playstation VR 2.