Matrix Resurrections: So urteilen die ersten Kritiker

18 Jahre nach Matrix Revolutions kommt ein vierter Matrix-Teil ins Kino. Was hält die Fachpresse von Matrix Resurrections?
Inhalt
Chicago Sun-Times: "Aufgewärmte Hommage"
Für Richard Roeper frustriert die Fortsetzung ebenso oft, wie sie begeistert. Der vierte Matrix-Film sei zu gleichen Teilen schwindelerregend, spannungsvoll und frustrierend und zu sehr damit beschäftigt, eine Meta-Version seiner selbst zu schaffen, um ein befriedigendes Seherlebnis abzugeben.
Es sei cool, die Rückkehr von Keanu Reeves als Neo und Carrie-Anne Moss zu erleben und zwischendurch erinnere der Film einen daran, warum die Matrix-Trilogie einen so großen Einfluss auf die Populärkultur hatte. Aber der Handlungsstrang der vierten Teils untergrabe die dramatische Kraft der ursprünglichen Filme, indem er relativiert, was das Publikum damals sah und erlebte.
The Verge: Reduzierter Spaßfaktor
RogerEbert.com: Ein Action-Spektakel ohne Story-Feuer
Allen vergibt 2,5 von 4 möglichen Sternen.
The Guardian: "Eine bittere Pille für Fans"
Peter Bradshaw konnte nicht viel anfangen mit Matrix 4.
Resurrections sei ein schwerfälliger Neustart der Filmreihe, der keine andere Daseinsberechtigung habe, als eine neue Einnahmequelle zu erschließen. Der Film biete nichts, das an die beeindruckenden "Bullet Time"-Actionsequenzen des Originalfilms herankommt, meint Bradshaw. Die Fortsetzung sei eine "bittere Pille" für Fans.
Matrix 4 habe Charme als Liebesgeschichte eines Mannes mittleren Alters und es sei eine Freude, Carrie-Anne Moss wiederzusehen. Über den Rest, wie die Matrix-Illusion und die düstere Realität des "Schlachtfelds Erde", wisse man schon alles.
Resurrections tue nicht viel, um die Antiklimax zu beseitigen, die am Ende des dritten Films wie eine Wolke über dem Kinosaal hing. "Dieser Film soll eine potenzielle neue Filmreihe etablieren, aber er birgt keine kreative Energie. Wo der Originalfilm innovativ war, ist dies nur ein weiteres Stück geistiges Eigentum, ein Algorithmus der Unoriginalität", urteilt Bradshaw und vergibt zwei von fünf Sternen.
Filmstarts.de: Emotionale Neuerfindung von Matrix
Matrix Resurrections wachse schnell über den Status eines selbstironischen Neuaufgusses hinaus, schreibt Sidney Schering.
Die Fortsetzung revidiere einen grundlegenden Makel der Vorgänger: den Umstand, dass die Romanze zwischen Trinity und Neo "kaum mehr als eine Sprungfeder im Plotgetriebe" war und Gefühle nur eine Nebenrolle spielten. Die Liebesbeziehung wird im vierten Teil zum zentralen Handlungsantrieb und dank der Chemie zwischen Keanu Reeves Carrie-Anne Moss hätte der Film plötzlich viel mehr Menschlichkeit zu bieten.
Darüber hinaus komme es der Fortsetzung zugute, dass Wachowski die literarischen und philosophischen Querverweise ebenso zurückschraubt wie den"Weltrettungs-Overkill. "Hier erwächst die Fallhöhe nahezu ausschließlich aus der Frage, ob Neo und Trinity in ihrer Haut Glück finden können und zusammenfinden", schreibt die Kritikerin.
Schwach findet Schering die Actionszenen im Mittelteil, die zuweilen unmotiviert und so hektisch geschnitten seien, dass man sie nicht wirklich genießen könne. Nach dem visuell beeindruckenden Auftakt dauere es bis zum Finale, bevor die Action wieder so zündet wie in den Originalfilmen.
"Die Matrix-Reihe kehrt zurück zu ihren Anfängen und erfindet sich dabei doch komplett neu: Mit erstaunlich viel Witz und Gefühl verhilft Lana Wachowski der Reihe zu einem neuen, erfüllenderem Ende", resümiert Schering und vergibt vier von fünf möglichen Sternen.
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