Magic Leaps neues Patent ist nützlich - und der Sargnagel für den Einzelhandel

Magic Leaps neues Patent ist nützlich - und der Sargnagel für den Einzelhandel

An Visionen mangelt es der Virtual- und Augmented-Reality-Branche gewiss nicht, an konkreten Anwendungsszenarien mitunter schon. Ein neues Patent des AR-Startups Magic Leap beschreibt den Einsatz der AR-Brille als ständig verfügbare Preissuchmaschine.

Einkaufsmuffel wissen, dass es beim Shopping ausschließlich ein Ziel gibt: Rein in den Laden und so schnell wie irgend möglich wieder raus aus dem Laden. Dieses Prozedere hat zwei Nachteile: Man vergisst die Hälfte. Und für Preisvergleiche nimmt man sich nicht die Zeit.

Beide Probleme könnte zukünftig eine Augmented-Reality-Brille wie Magic Leap lösen. In einem neuen Patent beschreibt das Unternehmen eine Art Einkaufsführer, mit dem der AR-Brillenträger in einen Laden spazieren kann und Waren nur anschauen muss, um im Sichtfeld einen Preisvergleich zu sehen.

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Der Preis soll mit umliegenden Einzelhändlern und dem Online-Handel verglichen werden. Auch alternative oder verknüpfte Produkte werden angezeigt. Ergänzend ist eine Indoor-Navigation anhand des zuvor festgelegten Einkaufszettels möglich. In Kombination könnten solche Funktionen den Wocheneinkauf schneller und günstiger machen.

Augmented Reality bringt den Einzel- und Onlinehandel noch enger zusammen

Klar, diese Funktion gibt es so ähnlich schon als Smartphone-App. Die Idee allein reicht jedoch nicht immer aus. Meist sind es die Umsetzung und eine nahtlose Integration in den Nutzeralltag, die aus einem technischen Konzept ein erfolgreiches Produkt machen.

Niemand möchte mit dem Smartphone durch den Supermarkt rennen und jedes Stück Obst einscannen. Oder sich neben den Media-Markt-Verkäufer stellen und die Amazon-App anwerfen.

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Wird daraus jedoch ein automatisierter Prozess, bei dem man nichts zusätzlich in der Hand halten muss, wirkt die gleiche Funktion ungleich attraktiver. Solche Formen der digital erweiterten Indoor-Navigation könnten für Augmented Reality eine echte Killerapp werden, ähnlich wie es die herkömmliche Navigation für Smartphones ist.

Und: Solche Funktionen werden auch Umbrüche in der Ökonomie weiter beschleunigen, den stationären Handel und das Online-Business stärker miteinander vernetzen und in den Wettbewerb stellen.

Eine spannende Frage dabei ist, wie sich der Werbemarkt im Umfeld entwickelt und wie viel Kontrolle der Nutzer über ständig wechselnde werbliche Einblendungen hat, die beinahe physisch in sein Umfeld eingebettet werden.

Im schlechtesten Fall geht das wie in Keiichi Matsudas dystopischem Kurzfilm "Hyer-Reality" aus, bei dem der Ausflug in den Supermarkt an einen Trip ins Disneyland erinnert.

Wie sieht unsere Zukunft aus, wenn virtuelle und bekannte Realität vollständig verschmelzen? Filmemacher Keiichi Matsuda zeigt seine Vision.

Kurzfilm "Hyper-Reality": Wie sieht unsere virtuelle Zukunft aus?

| Featured Image: Magic Leap / USPTO | Via: The Verge