Magic Leap: Deutlich weiteres Sichtfeld im Vergleich mit Hololens
Update vom 4. November:
Bei Reddit stellt sich der Forbes-Autor David Ewalt den Fragen der Magic-Leap-Interessierten. Er ist vertraglich gebunden und verrät daher keine konkreten Fakten, ergänzt aber einige interessante Details und seine subjektive Einschätzung zur neuen Hardware.
Diese sei definitiv keine Vaporware - also ein Fake-Produkt, das letztlich nie veröffentlicht wird - und er würde nach seinem Test ein Gerät kaufen wollen. Er könne sich definitiv vorstellen, mit Magic Leap seinen Computer oder sein Smartphone zu ersetzen.
___STEADY_PAYWALL___Auch zur Weite des Sichtfelds, dem größten Schwachpunkt von Microsofts Hololens, äußert sich Ewalt. "Ich konnte sehr nahe an MR-Objekte herantreten und hatte dabei keine Probleme. Ab und an fühlte es sich so an, als würde eine Erfahrung in meinem gesamten Sichtfeld und um mich herum stattfinden...es war überraschend immersiv."
Das Sichtfeld sei "beeindruckend weit" und im Vergleich zu Hololens deutlich größer. Die Technologie sei insgesamt "deutlich fortschrittlicher". Er geht davon aus, dass man in einzelnen Momenten tatsächlich glauben könnte, dass Magic Leaps digitale Objekte Bestandteil der realen Welt sind.
Offenbar sieht Magic Leap auch Funktionalitäten im Bereich Internet der Dinge vor. Ewalt beschreibt eine Demo, in der eine Fee durch den Raum fliegt und mit ihrem Zauberstab auf eine reale Lampe deutet, die sich daraufhin anschaltet.
Ewalt prognostiziert, dass bis 2018 die ersten Mixed-Reality-Geräte verkauft werden. Bis 2020 soll es das erste Hit-Produkt geben, das millionenfach über die Ladentheke wandert. Bis 2025, so Ewalt, könnte die Technologie Smartphones und Computer ersetzen. Im Mai 2017 veröffentlicht Ewalt ein Buch über die Vergangenheit und Zukunft der Virtual Reality.
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Ursprünglicher Artikel vom 3. November:
Ab und an öffnet Magic Leap seine Tore und lässt einen Autor einer bekannten Publikation eintreten, um über die Wunderdinge zu berichten, die sich im Büro in Florida abspielen. Diesmal ist Forbes an der Reihe.
Schon die Überschrift hat es in sich: "Das Unternehmen, das Computer für immer verändern wird", schreibt Forbes-Autor David Ewalt in den Titel. Bei Twitter gibt er an, dass seine Informationen und Eindrücke aus erster Hand von einem Besuch in Magic Leaps Büro stammen. Dort hat er für eine Forbes-Titelstory, die Ende November erscheinen wird, den aktuellsten Prototyp der Mixed-Reality-Brille ausprobiert.
In einem Teaser verrät Ewalt vorab einige interessante Details. Das Kernstück von Magic Leaps Prototyp sei derzeit noch ein Headset, die Technologie solle für das finale Produkt aber in eine herkömmliche Brille passen. Setzt man den Prototyp auf, wird die reale Welt glaubhaft mit digitalen Elementen erweitert. Ähnlich wie Hololens scannt Magic Leap mittels Sensoren kontinuierlich die Geometrie der Umgebung. Zusätzlich erkennt das Gerät Augen- und Handbewegungen und hört auf Sprachbefehle.
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Ewalts Tour beinhaltet auch einen Ausflug in die ehemalige Motorola-Fabrik, in der Magic Leap die Hardware herstellt. Ewalt beschreibt zahlreiche modulare Stationen, die Fabrik erinnert ihn an einen U-Boot-Hafen. Jedes Modul könne nach Bedarf aktiviert werden, um die Produktion von einigen tausend auf bis zu über eine Million Einheiten pro Jahr zu skalieren. Aktuell beschäftigt Magic Leap rund 850 Mitarbeiter.
Virtueller Assistent: "Siri auf Steroiden"
Ewalt beschreibt eine Demo, in der Magic Leap einen computergenerierten virtuellen Menschen zeigt, der in Lebensgröße vor dem Brillenträger steht und "überraschend realistisch" aussieht. Abovitz und sein Team würden virtuelle Menschen - oder Haustiere - als eine Art digitalen Assistenten betrachten. Man solle sich diese vorstellen wie "Siri auf Steroiden", schreibt Ewalt.
Die physische Präsenz im Raum soll die Kooperation mit dem digitalen Wesen erleichtern. Man könne die Figur beispielsweise darum bitten, einem Kollegen eine Nachricht zu überbringen. Der Assistent würde dann physisch den Raum verlassen, zum Kollegen gehen und - sofern der ebenfalls ein Mixed-Reality-Gerät trägt - die Nachricht persönlich übergeben.
Magic Leaps Lichtfelddisplay als Wendepunkt für die Techbranche
Auch ein Investor von Magic Leap meldet sich gegenüber Forbes zu Wort. "Wir haben in Magic Leap investiert, weil wir glauben, dass ihre Lichtfeldtechnologie nach dem PC, dem Web und dem Smartphone der nächste große Wendepunkt wird", sagt James Joaquin von Obvious Ventures, einem Risikokapitalgeber aus San Francisco. "Sie hat das Potenzial, weltweit zahlreiche Branchen auf den Kopf zu stellen, inklusive Entertainment, Bildung und Arbeit."
Magic Leap beschreibt das eigene Potenzial insbesondere im Kontext von Business-Anwendungen und dem Online-Shopping. Beispielsweise soll man Kleidung digital vor dem eigenen Spiegel anprobieren können, bevor man sie bestellt. An Inhalten für das Entertainment wird ebenso gearbeitet. Ewalt bekommt einen 80-Zoll großen und hochauflösenden TV-Screen gezeigt, der frei im Zimmer schwebt. "Man kann sich ihm nähern, ihn aus allen Winkeln betrachten."
Ewalt berichtet außerdem über eine neue Star-Wars-Sequenz, die der Kooperation zwischen Magic Leap und dem ILMxLAB entspringt, Lucasfilms Abteilung für immersive Unterhaltung. Eine erste Demo wurde im Juni veröffentlicht.
Das neuseeländische Unternehmen Weta Workshop, das unter anderem die Spezialeffekte für Herr der Ringe beisteuerte, arbeitet an dem Spiel "Dr. Grodbort's Invaders". Der Spieler muss sich mit Waffengewalt gegen Roboter zur Wehr setzen, die durch die eigene Hauswand brechen. Das klingt bekannt? Ganz recht, mit "Robo Raid" zeigte Microsoft schon vor vielen Monaten ein ähnliches Spielkonzept für Hololens.
Auf die Frage nach einem Preis und dem Veröffentlichungsdatum antwortet Magic-Leap-Gründer Rony Abovitz gewohnt vage: "Demnächst." Zumindest versichert er, dass die neue Brille "kein Luxusprodukt" werden soll.
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