Magic Leap kommt nach Europa und arbeitet wohl an Betriebssystem

Magic Leap kommt nach Europa und arbeitet wohl an Betriebssystem

Das Silicon Valley dominiert die Techszene in einem Ausmaß, dass es dem Rest der Welt - und speziell Europa - zu denken geben sollte. Zumindest Magic Leap trotzt dem Tal der Täler und wächst stattdessen auf dem alten Kontinent.

Magic Leap gehört zu den reichsten und potenziell innovativsten Startups der US-Techszene - obwohl es nicht im Silicon Valley sitzt. Das Unternehmen residiert in Plantation, einem kleinen Ort in Florida. Dort wird in einer ehemaligen Motorola-Fabrik an den ersten Prototypen der Leap-Brille gebastelt, die eines Tages das Smartphone ersetzen soll. Weitere Zweigstellen gibt es in Austin, Seattle und Neuseeland.

In Austin arbeiten rund 50 Mitarbeiter am optischen System und neuen Displaytechnologien. Ausgangspunkt für das Austin-Büro war vor zwei Jahren das Startup Zebra Imaging, das sich mit der Darstellung Hologramm-ähnlicher Abbildungen beschäftigt. Laut dem Magic-Leap-Manager Brian Wallace wird hier das eigentliche Geheimrezept des Unternehmens erforscht.

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In Seattle entsteht ein Kreativzentrum unter Leitung des Sci-Fi-Autoren Neal Stephenson, der als Chef-Futurist bei Magic Leap eingestellt ist. Er liefert die visionäre Vorlage, die App-Entwickler in Code übersetzen sollen. Stephenson ist unter anderem bekannt für seinen Roman "Snow Crash", der den Begriff des Metaverse für eine virtuelle und am Computer erstellte Zwischenwelt prägte. In Neuseeland kooperiert Magic Leap mit Weta Workshop, dem Special-Effects-Unternehmen des "Herr der Ringe"-Regisseurs Peter Jackson.

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Magic Leap wächst nach Helsinki und forscht wohl an einem Betriebssystem für räumliche Computer

Wie Techcrunch berichtet, gründete Magic Leap im Juli ein neues Unternehmen in Helsinki. Im Aufsichtsrat sitzt Leaps Finanzchef Scott Henry. Die Finnen sind bekannt für ihr Know-how bei neuen Technologien, die für VR und AR relevant sind, speziell wenn es um optische Systeme und Linsen geht. Zwei frühere Nokia-Mitarbeiter sind in leitender Position bei Magic Leap eingestellt. Auch die Display-Linsen für Hololens wurden laut Techcrunch in Microsofts finnischem Büro entwickelt.

Antti Sunnari, Gründer des Startups Dispelix für Smart Glasses, glaubt, dass Magic Leap in Finnland nach Talent für die Entwicklung eines Betriebssystems sucht. "Niemand bekommt 1,4 Milliarden US-Dollar von Investoren, um eine Hardware zu bauen. Sie möchten ein OS entwickeln. Symbia, Meego, Linux sind alle hier vertreten, das ergibt also Sinn."

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Magic Leap bekommt weitere 827 Millionen US-Dollar für die Entwickler einer neuartigen Augmented-Reality-Brille.

Magic Leap: Prototyp wird nicht auf der CES 2017 gezeigt

Die Entwicklung eines neuen Betriebssystems würde das große Interesse von Google an Magic Leap erklären. Der Internetriese steckte über 500 Millionen US-Dollar in das Startup. Das Geld fließt sicher nicht allein, um den Prototyp einer exotischen Hardware zu produzieren. Vielmehr dürfte Google schon jetzt versuchen, bei den Betriebssystemen und Interfaces für räumliche und visuelle Computer einen Fuß in die Tür zu bekommen. Auf dem Markt für 2D-Computer konnte Google trotz wiederholter Versuche keinen Stich gegen Microsoft und Apple machen.

Sunnari geht davon aus, dass Magic Leap noch einen weiteren Grund hat, dem Silicon Valley fernzubleiben. Dort gilt die sogenannte Wettbewerbsklausel nicht, die verhindert, dass ein Mitarbeiter ein Unternehmen verlässt und mit dem erlangten Wissen ein Konkurrenzprodukt baut. Möglicherweise hat das Startup Sorge, dass die eigene Technologie schnell kopiert werden könnte.

| Featured Image: Magic Leap | Source: Techcrunch