Magic Leap: Mit Knowhow von Motorola zur Entwicklerversion?

Magic Leap: Mit Knowhow von Motorola zur Entwicklerversion?

Wie baut man das Gerät, das potenziell das Smartphone ersetzen soll? Vielleicht mit ehemaligen Mitarbeitern des Handy-Pioniers Motorola.

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Motorola und Magic Leap - zwei Unternehmen, die derzeit kaum unterschiedlicher sein könnten. Motorola ist finanziell gebeutelt, wurde gerade von Google an Lenovo verschachert und musste rund 3.200 Mitarbeiter entlassen sowie eine Fabrik in Florida aufgeben.

Auf der anderen Seite steht Magic Leap. Das Startup beansprucht die Zukunft für sich und möchte eine neue Industrie mit Augmented- und Mixed-Reality-Geräten begründen.

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Dennoch verbindet die beiden Unternehmen etwas: Magic Leap zapft Motorolas frühere Infrastruktur an, um die eigene Zukunft zu formen.

Ehemalige Mitarbeiter von Motorola entwickeln und planen nun für Magic Leap

Fast 100 frühere Angestellte von Motorola arbeiten nach Daten bei Linkedin mittlerweile für Magic Leap - mehr als bei jedem anderen Techunternehmen. Insgesamt beschäftigt Magic Leap derzeit rund 600 Mitarbeiter, bis Jahresende sollen rund 400 weitere Kollegen folgen. Der Wert des Unternehmens wird auf circa 4,5 Milliarden US-Dollar geschätzt. Der frühere Motorola-Besitzer Google ist einer der größten Investoren und Förderer des in 2010 gegründeten Unternehmens.

Im August 2015 schloss Motorola Mobility eine Fabrik mit 200 Mitarbeitern in Florida, voll ausgerüstet mit Produktionslinien. Magic Leap schnappte sich die alte rund 25.000 Quadratmeter große Halle und renovierte sie, um dort in den kommenden Monaten die ersten Entwicklerversionen der Leap-Brille zu produzieren.

Eduardo Marabotto, der als Motorola-Manager die Fabrik in Florida managte, bestätigt die großzügigen Übernahmen seitens Magic Leap. "Sie haben viele Hardware- und Software-Leute von Motorola eingestellt. Und das in einer sehr kurzen Zeit."

Marabotto bezeichnet das als Glücksfall, sowohl für die geschassten Motorola-Mitarbeiter als auch Magic Leap. Wäre Motorola nicht zum gleichen Zeitpunkt aus Florida abgerückt und hätte derart viel Personal freigesetzt, Magic Leap hätte wohl deutlich länger nach Mitarbeitern suchen müssen. Das hätte den Entwicklungs- und Produktionsprozess der Leap-Brille weiter hinausgezögert.

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Schon in 2013 stellte Magic Leap Paul Greco ein, der seinerzeit Chef-Ingenieur bei Motorola war und jetzt in einer ähnlichen Position für Magic Leap arbeitet. Er formt seitdem nicht nur die Hardware, sondern brachte sich auch in die Personalsuche ein. Laut Marabotto gelang es ihm, die talentiertesten Motorola-Techniker für Magic Leap abzuwerben.

Magic Leap: Deutlich weiteres Sichtfeld als Hololens?

Ein Entwickler und Hacker meldet sich bei Twitter zu Wort und antwortet auf Nachfrage, dass Magic Leap ein "deutlich weiteres" Sichtfeld als Hololens habe. GummoX, so sein Synonym, beansprucht für sich, dass er an einer App arbeitet, die zum Launch von Magic Leap verfügbar sein soll. Auch eine Hololens-Version der Anwendung ist offenbar in Entwicklung.

Das Mini-Sichtfeld von Hololens mit circa 30 bis 40 Grad ist der größte Minuspunkt von Microsofts Augmented-Reality-Brille. Man sieht immer nur einen kleinen Ausschnitt der digitalen Elemente, die eigentlich den kompletten Raum füllen sollten. Allein ein Sichtfeld von circa 90 Grad - also in etwa auf dem Niveau von aktuellen VR-Brillen - würde Magic Leap qualitativ einen deutlichen Vorsprung vor der Konkurrenz aus Redmond verschaffen. Eine ausführliche Beschreibung, wie das Magic-Leap-Gerät aussehen und funktionierten könnte, gibt es hier.

| Source: Chicago Inno | Featured Image: Magic Leap (Screenshot der Webseite)