Magic Leap: Drei Computer in einem mobilen Gerät

Magic Leap: Drei Computer in einem mobilen Gerät

Auf der Wired Business Konferenz sprach Magic-Leap-Gründer Rony Abovitz eine halbe Stunde über die Zukunft von Computern. Inhalte sollen räumlich und Interfaces natürlich werden.

Die neue Displaytechnologie, die das räumliche Erleben möglich macht und mit Lichtfeldern arbeitet, beschreibt Abovitz abstrakt: Anstatt unseren Augen ein unzulängliches Display vorzuhalten, solle in Zukunft unser "Gehirn zum Display werden". Dafür würde man bei Magic Leap ein "digitales Lichtfeldsignal" kreieren, das dem natürlichen und analogen Lichtfeld, das in unsere Augen fällt, stark ähnele. Diese beiden Signale sollen sich nahtlos vermischen, so dass ein homogener und natürlicher Gesamteindruck entstehe. Abovitz bezeichnet das als "Mixed-Reality-Lichtfeld".

Die Idee zur Technologie hatten Abovitz und Kollegen aber nicht aufgrund von Ingenieursarbeiten, sondern aus einem kreativen Impuls heraus: "Wir wollten etwas machen, das nichts mit Büchern, Filmen oder Spielen zu tun hat. Wir haben uns gefragt, wie man in Zukunft mit Computern umgeht oder Medien und Entertainment konsumiert. Und dann haben wir die Technologie erfunden, die das möglich macht."

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Das Ziel dabei sei es, im alltäglichen Gebrauch der Nutzer anzukommen. Daher würde man den Fokus auch nicht auf das Entertainment legen, sondern würde versuchen, eine Basis für alltägliche Aufgaben zu entwickeln. Abovitz schildert beispielsweise einen klugen Assistenten, der den Alltag des Nutzers kennt und Aktivitäten plant oder vorschlägt. Telefonate sollen holographisch stattfinden, so als würde der Gesprächspartner mit im Raum sitzen.

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Magic Leap: Drei Computer in einem Gerät

Abovitz spricht außerdem davon, dass gerade die Fabriken aufgebaut werden, in denen zukünftig die Optiken des Magic-Leap-Geräts produziert werden sollen. Die Produktion von Prototypen auf kommerziellem Niveau solle im Sommer anlaufen. Ein Veröffentlichungsdatum für die Endverbraucher-Version nennt Abovitz nicht. "Wenn wir ein Datum ankündigen, wollen wir das auch halten können. Aber es kommt bald."

Das Gerät selbst beschreibt Abovitz als mobilen Computer mit leistungsfähiger CPU und GPU, Sensoren und mit einer Verbindung in die Cloud. "Wir haben drei Computersysteme in einem. Einer vermisst die Welt in Echtzeit, der zweite hat leistungsfähige mobile Hardware verbaut und der dritte Computer ist mit einer Cloud verbunden." Diese Beschreibung erinnert prinzipiell an bereits existierende Augmented-Reality-Brillen wie Hololens oder das Meta 2-Entwicklerkit.

Leitlinien gegen Missbrauch

Wichtig sei es, dass der Mixed-Reality-Computer das Sichtfeld nicht mit Informationen überlaste (so wie im dystopischen Kurzfilm "Hyper-Reality"), sondern sinnvoll erweitere und direkt mit der Umgebung interagiere. Beispielsweise könne man auf einem real existierenden Anschlagbrett den digitalen Nachrichtenstrom von Twitter anheften. Um Missbrauch zu verhindern, hätte man intern Leitlinien entwickelt, die zumindest Hinweise darauf geben, was zu tun und was eher zu lassen sei. Abovitz spricht in diesem Kontext von "Sicherheitszonen".

Dennoch sei es natürlich möglich, die Technologie auch anders zu nutzen. Magic Leap hätte das allerdings nicht vor. "Wir sind mehr Jedi als Sith. Wir wollen in die richtige Richtung zeigen." Ab circa zehn Minuten folgt das gemeinsame Gespräch mit Rob Bredow von Lucasfilm und John Gaeta von Industrial Light and Magic. Die Unternehmen wollen zukünftig gemeinsam immersive Medien und Erfahrungen erschaffen.

| Featured Image: Keiichi Matsuda / Hyper-Reality (Screenshot)