Krebsforscher wollen Tumore mit Hilfe von Virtual Reality analysieren

Krebsforscher wollen Tumore mit Hilfe von Virtual Reality analysieren

Wissenschaftler der englischen Cambridge University erhalten 20 Millionen britische Pfund, um ein Forschungsprojekt umzusetzen, das von Virtual Reality Gebrauch macht. Die Krebsforscher wollen das Innenleben eines Tumors möglichst vollständig rekonstruieren, um es anschließend in der virtuellen Realität zu analysieren. Damit möchten die Wissenschaftler neue Einsichten in die Entstehung von Krebszellen gewinnen.

Der Leiter des Forschungsteams Professor Greg Hannon wird mit internationalen Forschern zusammenarbeiten, um detaillierte 3D-Modelle von Brusttumoren zu erstellen. Hierfür werden zunächst Tumorproben eingehend und bis auf die DNA analysiert. Die hieraus gewonnenen Informationen werden anschließend in ein originalgetreues, interaktives 3D-Modell des Tumors übertragen.

Dieses kann in der Virtual Reality von mehreren Wissenschaftlern gleichzeitig betreten werden und auf bisher nicht möglich gewesene Art analysiert werden: Die Krebsforscher sollen einzelne Zellen herausgreifen und deren Eigenschaften und Interaktionen mit benachbarten Zellen untersuchen können. Die Analyse per Virtual Reality soll die Art und Weise verändern, wie die Krankheit diagnostiziert und behandelt wird.

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"Es ist eine gewaltige Herausforderung. Ich vergleiche es damit, einen Menschen auf den Mars zu bringen: Da ist so viel Technologie, die man dafür entwickeln muss. In Tumoren geschehen sehr viele Dinge, die wir mit derzeitiger Technologie nicht untersuchen können. Mit unserem Projekt wollen wir das ändern", schreibt Professor Hannon in einer Pressemitteilung.

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Ein zweites Team von Forschern der Cambridge University hat die gleiche Summe an Forschungsgeldern zugesprochen bekommen. Das Team will die Genmutationen studieren, die für die Entstehung von Krebszellen verantwortlich sind. Über 50 solcher Typen wurden bisher identifiziert, doch nur bei der Hälfte kennen die Wissenschaftler die Ursache. Die Ärzte wollen diese Wissenslücke schließen, indem sie die DNA von 5.000 Tumoren sequenzieren. Daraus soll die größte Datenbank ihrer Art hervorgehen.

Sir Harpal Kumar, Leiter der Cancer Research UK, die die Forschungsgelder zur Verfügung bereitstellt, schreibt: "Krebs ist ein globales Problem und diese Projekte sind Teil einer globalen Lösung. Zusammen werden wir Krebs neu definieren - als eine Krankheit machen, mit der viele Menschen leben können. Wir werden die Zahl der von Krebs betroffenen Menschen reduzieren und unser Ziel, die Krankheit zu besiegen, früher erreichen."

Auch wenn der erste Eindruck an einen außerirdischen Planeten erinnert: In der virtuellen Wirklichkeit steht man auf einer Brustkrebszelle.

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| Featured Image: Cambridge University (Screenshot von Youtube)