HTC hätte Vive dieses Jahr verkaufen können - wollte aber nicht

HTC hätte Vive dieses Jahr verkaufen können - wollte aber nicht

Laut der HTC-Vorsitzenden Cher Wang hätte die VR-Brille VIVE sehr wohl wie ursprünglich angekündigt noch in diesem Jahr verkauft werden können. Gemeinsam mit Partner VALVE entschied man sich aus Qualitätsgründen dagegen. 

Vor wenigen Tagen gab HTC das bekannt, was viele VR-Enthusiasten ohnehin erwartet hatten: HTC VIVE verschiebt sich auf 2016, sogar bis in den April. Eine Vorbestellung soll ab Ende Februar 2016 möglich sein. Die Proteste waren anschließend lautstark, besonders bei den Investoren hinterließ die schwierige Kommunikation und die sehr kurzfristige Verschiebung einen schlechten Eindruck: Die Aktie des ohnehin stark schwächelnden Unternehmens brach um weitere 13 Prozent ein.

HTC-Mitgründerin Cher Wang verteidigte die Entscheidung jetzt und sagte in einem Interview mit dem chinesischen Magazin 'Apple Daily': „Wir hätten HTC VIVE noch in diesem Jahr verkaufen können. Aber wir haben mit unserem strategischen Partner VALVE gesprochen und sind überein gekommen, dass wir ein technologisch ausgereifteres Produkt launchen können, wenn wir noch ein Quartal warten." Um welche technologischen Verbesserungen es sich handelt, wird leider nicht erwähnt; höchstwahrscheinlich geht es aber nur um Anpassungen im Design und Tragekomfort, grundlegende Veränderungen an der Technologie sind allein aufgrund der zahlreichen Software, die sich in Entwicklung befindet, nicht mehr realistisch.

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Andere Gerüchte besagen, dass HTC Probleme bei der Herstellung der VR-Brille hat, speziell den Displays, und schlicht und ergreifend nicht genug Einheiten produzieren konnte. Die nun 7.000 zusätzlichen, runderneuerten DK2-Einheiten, die ab Januar für Entwickler bereitgestellt werden, waren laut einer anonymen Netz-Quelle ursprünglich für den kommerziellen Launch in 2015 gedacht.

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HTC Finanzchef Chang Chia-lin geht davon aus, dass die Erlöse außerhalb des Smartphone-Bereichs, dazu gehört HTC VIVE, rund zehn Prozent des Umsatzes in 2016 ausmachen werden. Birdy Lu, ein Analyst der Deutschen Bank, glaubt allerdings nicht, dass die VR-Brille VIVE dem Unternehmen zu einer finanzellen Trendwende verhelfen kann. Seit April 2011 hat die HTC-Aktie fast 100 Prozent an Wert verloren. Für HTC sieht es aktuell nicht aus, VR-Enthusiasten muss das aber nicht unbedingt große Sorgen machen: Mit VALVE hat HTC einen finanzstarken Partner, der großes Interesse an Virtual Reality hat. Der Release der VR-Brille und die langfristige Unterstzützung von Entwicklern ist daher wohl nicht gefährdet.

| VIA: Taipei Times
| FEATURED IMAGE: HTC