
Mit Everest VR ist einer der meisterwarteten Titel für HTC Vive erschienen. Das Erstlingswerk des isländischen Kleinstudios Sólfar will ein Stück weit erfahrbar machen, was es heißt, den Mount Everest zu besteigen. Ist das ein zu hoch gestecktes Ziel?
Das Tutorial beginnt vielversprechend. Man findet sich in einem halbtransparenten Raum wieder, dessen Konturen aus grün leuchtenden Datenströmen bestehen und lernt mit Hilfe eines digitalen Instrukteurs die Werkzeuge des Bergsteigers kennen. Man verstaut einen Eispickel im Rucksack, übt den Umgang mit Steigklemmen und Karabinerhaken und erklimmt eine Leiter. All das geht mit den Vive Controllern erstaunlich gut von der Hand. Am Ende des Tutorials angelangt, winkt man dem Instrukteur zu und signalisiert damit, dass man bereit ist für das Abenteuer.
Über den Gipfeln des Himalaya
Im nächsten Augenblick findet man sich in einem dunklen Raum vor einer Leinwand wieder. Sie zeigt aus der Luft und in bewegten Bildern den Mount Everest und man vernimmt eine Stimme, die von der Geschichte des Bergs erzählt.
Daraufhin folgt einer der anmutigsten Momente von Everest VR, als das Dunkel um die Leinwand herum verschwindet und den Rundumblick auf die Umgebung freigibt. Wenn man in diesem Augenblick vom Film in die Virtuelle Realität wie durch ein Fenster in eine andere Welt hinübergelangt, dann ist das, als wäre einem der Boden unter den Füßen weggezogen worden. Man schnappt nach Luft, während man sich in schwindelerregender Höhe und über den Gipfeln des Himalayas schwebend wähnt.
Grafisch gehört Everest VR zum Beeindruckendsten, das VR bis dato zu bieten hat.
Der Mount Everest und das umliegende Gebirge wurde von Sólfar detailgetreu rekonstruiert. Hierfür wurden über 300.000 hochaufgelöste Aufnahmen des Bergmassivs per Photogrammetrie zu einem dreidimensionalen Modell vernäht. Das Ergebnis ist eine gestochen scharfe, wirklichkeitsgetreue Wiedergabe des Daches der Welt. Grafisch gehört das zum Beeindruckendsten, das VR bis dato zu bieten hat.