HTC Vive: Doch kein "technologischer Durchbruch" *Update 3: Interview mit HTC-Ingenieur*

HTC Vive: Doch kein

Update vom 6. Januar:

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Die Entwickler von Owlchemy Labs haben die neue Version der Vive-Brille bereits erhalten. In einem Unboxing-Video zeigen sie im Detail die neue Hardware und die Unterschiede zur Vorgängerversion. Owlchemy Labs arbeitet an dem VR-Spiel "Job Simulator", das sowohl das Trackingsystem als auch die Bewegungscontroller von Vive nutzt.

Laut den Entwicklern könnte sich die eingebaute Kamera zu einem nützlichen Werkzeug beim Gamedesign entwickeln: "Wir glauben, dass die Leute unterschätzen, was möglich ist, wenn man in Kombination mit Lighthouse die exakte Position der Kamera auf den Millimeter genau kennt. Das öffnet die Tür für einige sehr interessante Anwendungen, die ohne eine getrackte Kamera nicht möglich wären", schreiben die Entwickler im Blog.

In einem Interview mit Maximum PC stellt der HTC-Ingenieur Shen Ye "Pre" nochmal im Detail vor. Unter anderem bestätigt er, dass die finale Version mit einer integrierten Audiolösung kommt. Diese soll in naher Zukunft vorgestellt werden.

Ursprünglicher Artikel:

Da hatte HTC-Chefin Cher Wang im Dezember den Mund wohl etwas zu voll genommen, als sie VR-Enthusiasten einen "großen technologischen Durchbruch" versprach. Die neuste Version der Vive-Brille ist zwar rundum verbessert, bietet aber keine grundlegenden Neuerungen.

Außerdem stellten sich die bereits im Dezember geleakten Bilder des zweiten Entwicklerkits von HTC Vive als echt heraus. HTC selbst nennt die neue Version "Pre", der Name wird allerdings für die Verkaufsversion nicht beibehalten. Auf den geleakten Bildern war unter anderem eine neue Kamera zu sehen, die auf der Vorderseite der VR-Brille eingelassen ist. Auf diese kleine Kamera bezog sich Wang offenbar, als sie von dem viel zitierten "technologischen Durchbruch" sprach.

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Die Kamera überträgt ein Bild der Außenwelt in die VR-Brille, so dass der Brillenträger mit nur einem Knopfdruck sehen kann, was um ihn herum passiert - ohne die Brille vorher umständlich absetzen zu müssen. Ein ähnliches Feature bietet auch Samsungs mobile VR-Brille Gear VR. Hier wird die im Smartphone integrierte Kamera angezapft, um ein wenig Wirklichkeit in die virtuelle Realität durchschimmern zu lassen. Allerdings bietet HTCs Lösung potenziell mehr Anwendungsszenarien im Mixed-Reality-Bereich.

HTC Vive Pre: HTC zeigt eine neue Entwicklerversion der VR-Brille.

Ganz unten im Bild sieht man den technologischen Durchbruch: Eine Kamera, die das Bild der Außenwelt in die VR-Brille überträgt. Quelle: HTC

Laut HTC ist das zum einen ein Sicherheitsfaktor, auch wenn die VR-Brille sich bewegende Objekte wie beispielsweise ein Haustier noch nicht automatisch erkennt. Statische Objekte wie eine Wand werden vom System aber erkannt und dem Nutzer wird eine Warnung angezeigt und das Kamerabild überlagert die virtuelle Darstellung. Zum anderen soll das neue Feature auch eine potenzielle Isolation des Brillenträgers verhindern, der jederzeit per Knopfdruck zumindest via Kamera zurück in die bekannte Realität wechseln kann. "Wenn man längere Zeit in Virtual Reality ist, will man einfach bestimmte Dinge machen können, zum Beispiel etwas tippen, ein Glas Wasser greifen oder mit jemandem sprechen, der in den Raum kommt", sagt HTC-Mitarbeiter Ryan Hoopingarner gegenüber UploadVR. Theoretisch sollen Entwickler die Kamera auch als Element in VR-Spielen einsetzen können, konkrete Beispiele dafür gibt es aber noch nicht.

Neben der neuen Kamera wurde die Brille auch in einigen anderen Punkten verbessert. Ein neues Linsenset soll schärfere und klarere Bilder liefern als zuvor, die Bewegungscontroller sind ergonomischer und lassen sich jetzt dank internem Akku einfach per Micro-USB-Kabel laden. Eine Ladung soll bis zu vier Stunden halten. Der an der Rückseite integrierte Trigger funktioniert jetzt zweistufig, kann also beispielsweise zwischen einem leichten und einem festem Griff unterscheiden. Außerdem ist die VR-Brille insgesamt kleiner und deutlich leichter, was in einem verbesserten Tragekomfort resultieren soll. Auch die Sensoren, die die Laserwellen für das Trackingsystem Lighthouse aussenden, sind jetzt dezenter als zuvor, das System arbeitet insgesamt leiser.

Man merkt deutlich: HTC Vive wird langsam fit gemacht für die Veröffentlichung. Bis April 2016 wird das allerdings noch dauern. Vorbestellungen nimmt HTC ab Februar entgegen. Die finale Version der Vive-Brille wird ergonomisch weiter optimiert, auch ein Kopfhörersystem soll noch integriert werden. Derweil werden noch im Januar 7.000 Einheiten der "Pre"-Version an Entwickler verschickt, damit diese sich mit den neuen Features vertraut machen können.

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HTC Vive Pre: HTC zeigt eine neue Entwicklerversion der VR-Brille.

So sehen die neuen Bewegungscontroller der VR-Brille aus. In der Mitte sieht man ein großes Touchpad. Quelle: HTC

HTC Vive Pre: HTC zeigt eine neue Entwicklerversion der VR-Brille.

Klein und unscheinbar aber ziemlich wichtig: Die Sensoren senden Laserwellen aus, mit denen Controller und VR-Brille im Raum geortet werden können. So kann sich der Spieler frei bewegen. Quelle: HTC

Offizieller Trailer zu HTC Vive Pre:

| ALL IMAGES: HTC