Holosuit: VR-Ganzkörperanzug soll im November erscheinen

Holosuit: VR-Ganzkörperanzug soll im November erscheinen

Ein neuer Ganzkörperanzug verspricht volle Bewegungsfreiheit in der Virtual Reality ohne externe Sensoren. Das hat allerdings seinen Preis.

Das Unternehmen Kaaya Tech konnte unter anderem über Kickstarter den VR-Ganzkörperanzug "HoloSuit" finanzieren. Die Kampagne brachte bislang mehr als 50.000 Euro ein, rund 40.000 Euro waren angepeilt. Aufgrund des hohen Preises und eines Sets mit acht Anzügen für knapp 8.500 Euro, das drei Mal verkauft werden konnte, reichten für den Kickstarter-Erfolg allerdings schon 36 Unterstützer.

Der Anzug kommt in zwei Variationen: Der HoloSuit Pro hat 36 Sensoren für die Bewegungserkennung integriert, neun Motoren für haptisches Feedback sowie sechs Bedienelemente.

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Die Bewegungssensoren verteilen sich auf zwei Handschuhe, eine Hose, einen Schuhaufsatz und eine Jacke samt Stirnband. Die Haptik-Motoren sitzen an den Schultern, der Brust, den Händen, den Oberschenkeln sowie am Steißbein. Das komplette Set kostet umgerechnet rund 1.350 Euro.

Die Bewegunssensoren sollen den Körper eigenständig ohne externe Kameras in VR übertragen können. Bild: Kaaya

Die integrierten Bewegunssensoren sollen den Körper eigenständig ohne externe Kameras in VR übertragen können. Bild: Kaaya

Die Haptik-Motoren decken alle strategisch wichtigen Punkte ab. Bild: Kaaya

Die Haptik-Motoren decken alle strategisch wichtigen Punkte ab. Bild: Kaaya

Der Standard-Holosuit kommt mit wahlweise einer Jacke oder einer Weste samt Kopfbedeckung, zwei Handschuhen und einer Hose mit Fußbedeckung. Er hat dieselbe Anzahl an Haptik-Motoren und Bedienelementen wie der Pro-Anzug, bietet allerdings nur 26 Bewegunssensoren und kein präzises Fingertracking. Er kostet rund 850 Euro.

Weitere Trackingkleidung kann nachträglich separat hinzugekauft werden, hat dann allerdings ihren Preis: Die präziseren Handschuhe beispielsweise kosten über 200 Euro - pro Stück. Wer sich also ohnehin für die Vollausstattung interessiert, ist mit dem Komplettpaket günstiger dran.

Kein externes Trackingsystem notwendig

Kaaya entwickelte den Holosuite so, dass kein externes Trackingsystem notwendig ist. Die am Anzug angebrachten Sensoren sollen die komplette Bewegungserkennung im Alleingang stemmen.

Laut eines ersten Berichts scheint das prinzipiell zu funktionieren. Wie präzise das System wirklich und ob die Latenz ausreichend gering ist, müssen ausführliche Tests zeigen.

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Kaaya vermarktet den Holosuite in erster Linie an professionelle Anwender: Mit dem Anzug sollen virtuell Szenarien trainiert werden, die in der Realität nur schwer trainierbar sind, beispielsweise die Steuerung eines U-Boots beim Militär oder ein Feuerwehreinsatz.

Durch die Ganzkörperbewegung sollen Arbeitsabläufe besser in das Muskelgedächtnis übergehen. Weitere Anwendungsszenarien sind Sport, Spiele oder Motion Capturing. Auch Roboter sollen so ferngesteuert werden können.

Karate ja, Kung Fu nein? Schade. Bild: Kaaya

Karate ja, Kung Fu nein? Schade. Bild: Kaaya

Mögliche Anwendungsszenarien für Unternehmen. Kaaya bietet eine eigene Plattform für industrielle Apps. Bild: Kaaya

Mögliche Anwendungsszenarien für Unternehmen. Kaaya bietet eine eigene Plattform für industrielle Apps. Bild: Kaaya

Darf in die Waschmaschine

Der Anzug wird laut Hersteller HTC Vive, Oculus-Brillen, Hololens und Windows Mixed Reality unterstützen und so ziemlich jedes portable Gerät inklusive Tablets und Smartphones. Er funkt die Bewegungsdaten via Wi-Fi oder Bluetooth LE an Unity, Unreal, Android, iOS oder Windows.

Die Sensoren sind mittels Klettband am Anzug aufgeklebt und können abgenommen werden. Der Holosuit kann dann wie ein herkömmliches Kleidungsstück in die Waschmaschine. Kaaya will den Anzug ab November ausliefern.

Unabhängig von den Qualitäten des Holosuites: Die Ganzkörpererfassung in VR wirkt sich im positiven Sinne massiv auf das Präsenzgefühl aus. Allerdings sind Spezialanzüge umständlich. Für den Endverbraucher interessanter sind KI-gestützte kamerabasierte Verfahren, wie sie unter anderem Facebook für den gesamten Körper und für die Hände zeigte.