HoloKit X: AR-Headset für iPhones im Praxistest

HoloKit X: AR-Headset für iPhones im Praxistest

Das HoloKit X liefert einen Ausblick auf Apples kommende XR-Brille. Mit diesem Zubehör wird das iPhone zum AR-Headset.

Bereits im Jahr 2022, als sich das HoloKit X noch in der Entwicklung befand, haben wir darüber berichtet. Schon damals sah es fantastisch aus. Im Dezember wurde es dann endlich veröffentlicht und ich hatte die Gelegenheit, es selbst auszuprobieren. Gleich vorweg: Die Bildqualität, die Spezialeffekte und das Tracking haben mich beeindruckt.

AR wird zur alternativen Realität

AR steht für Augmented Reality, also erweiterte Realität. Beim HoloKit X wäre es vielleicht sinnvoller, von einer alternativen Realität zu sprechen. In Kombination mit meinem iPhone tauche ich damit in eine magische Welt ein, die sich über meine eigene legt. Das HoloKit basiert auf dem ARkit-Framework von Apple und ermöglicht das Scannen von Räumen, Tracking, Effekte und räumliches Audio. Es gibt einen Vorgeschmack auf das, was Gerüchten zufolge Apples kommendes AR-Headset zu bieten haben wird.

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Mit dem HoloKit X erlebe ich Zen-Momente, in denen ich schwebende, leuchtende Buddhas finde, oder ich wähle das Abenteuer und kämpfe mit Freunden gegen riesige Drachen. Es gibt auch Spiele, in denen ich Zaubersprüche wirke, während ich feindlichen Verhexungen ausweiche. Wer einen Zauberstab zu Hause hat, kann damit zaubern, ein Stift funktioniert aber genauso gut.

Ich habe keine Hilfsmittel benutzt und nur mit der Hand gewedelt, aber das HoloKit X hatte keine Probleme, meine Bewegungen korrekt zu erfassen. Sehr positiv ist auch, dass ich beim Spielen die Hände frei habe und den Bildschirminhalt in stereoskopischem 3D sehe.

Ein iPhone. Auf dem Bildschirm ist ein Drache zu sehen, der durch einen Feuerring fliegt.

Das HoloKit-Gameplay können alle sehen, die ein kompatibles iPhone oder iPad besitzen. | Bild: Mixed

Freunde und Familie verfolgen meine Abenteuer auf ihren Apple-Geräten. Sie können aber auch aktiv mitspielen. Die Anwendungen und Spiele für das HoloKit bieten Multiplayer-Funktionen. Jede Person kann in verschiedene Rollen schlüpfen, die von Spiel zu Spiel variieren. In einem kann ich wählen, ob ich ein Geist, ein Beobachter, ein Angreifer oder ein Zuschauer sein möchte.

Der Zuschauermodus ist in jeder Anwendung verfügbar und ermöglicht auch ohne HoloKit einen Blick in die magischen Welten. Die Zuschauenden sehen, wie die HoloKit-Spieler:innen gegen Drachen kämpfen und Zauber wirken.

Das HoloKit bietet einen direkten Blick auf die Umgebung, durch ein Sichtfenster aus Polycarbonat. Das iPhone liegt über den Augen. Ein interner Spiegel reflektiert den Bildschirm und erzeugt so ein helles, lebendiges AR-Display. Die Linsen im Headset fokussieren das Bild so scharf, dass mir kein Unterschied zum Retina-Display meines iPhones auffällt.

Das Headset ist bequem und der Halo-Strap nimmt Druck von der Nase. Allerdings ist mein iPhone 13 Pro Max so schwer, dass ich trotzdem spüre, wie das HoloKit auf meinen Nasenrücken drückt. Eine Polsterung aus Schaumstoff oder Mikrofaser könnte bei längerem Spielen helfen. Leider ist eine solche nicht im Lieferumfang enthalten und kann derzeit auch nicht separat von HoloKit erworben werden.

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HoloKit X: Preis und Anforderungen

Für 129 US-Dollar bietet die AR-Brille eine hervorragende Qualität. Die Helligkeit ist hoch, das Sichtfeld groß und das Tracking zuverlässig.  Dafür ist allerdings aktuelle Apple-Hardware nötig, ohne funktioniert das Headset nämlich nicht. Ich besitze ein iPhone 13 Pro Max und eine Apple Watch SE. Damit habe ich vollen Zugriff auf alle Spiele und Erlebnisse. Mein iPhone 11 hat mit einer Vorabversion der HoloKit-App funktioniert, mittlerweile wird aber ein iPhone XS, XS Max oder eines der iPhone-Pro-Modelle benötigt, die Apple seit 2020 verkauft.

Ein iPhone steckt in einer Vorrichtung, durch die es zu einem AR-Headset wird.

Das HoloKit X-Headset ist vergleichsweise günstig, da es die Technologie des iPhones und der Apple Watch nutzt. | Bild: MIXED

Für das ultimative HoloKit-Erlebnis brauche ich zwei kompatible iPhones, zwei AirPods, zwei Apple Watches, ein iPad und zwei weitere Personen.

Ein Blick in die Zukunft der AR

Die riesige Echse taucht aus einem Flammenportal auf, fliegt durch meinen Garten und spuckt Feuerbälle. Zum Glück nehmen meine Pflanzen durch die AR-Flammen keinen Schaden. Leider konnte ich nicht gegen den Drachen kämpfen oder die Multiplayer-Spiele ausprobieren, da mein anderes iPhone nicht kompatibel ist.

Dafür konnte ich gegen einen NPC kämpfen und die Solo-Erlebnisse ausprobieren. Dabei schaute mir meine Frau auf einem 2018er-iPad Pro zu. Da dem Tablet ein LiDAR-Scanner fehlt, ist das aber nicht bei allen Spielen des HoloKit X möglich.

Ein digitaler Drache ist in der physischen Welt zu sehen. Daneben steht ein realer Mann.

Mit der App zum HoloKit X kann man einen AR-Drachen im Garten platzieren, gegen den andere Spielende antreten können. | Bild: Mixed

Die meisten Spiele funktionieren am besten im Freien oder in einem großen Raum, wie etwa der Drachenkampf. Es werden mindestens zwei Spielende benötigt. Eine Person übernimmt die Rolle des Drachen, fliegt umher und schießt Feuerbälle, während die anderen versuchen, den Drachen zu besiegen.

Das HoloKit X ist ein spannendes Produkt, aber seine Existenz könnte durch die kommende XR-Brille von Apple bedroht sein. Ich habe den Erfinder gefragt, ob er sich Sorgen macht. Er bestätigte mir, dass dies nicht der Fall sei und er sich sogar auf das Headset von Apple freue. Seiner Meinung nach muss AR wachsen und Apple kann dabei helfen.

Außerdem ist das HoloKit X mit einem Preis von 129 US-Dollar im Vergleich zu Apples Reality Pro, das 3.000 US-Dollar kosten soll, ein Schnäppchen – selbst wenn man sich zusätzlich eine Apple Watch oder ein neueres iPhone kauft.

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