Google Glass

Google Glass

Google Glass ist ein Minicomputer, der wie eine Brille am Kopf getragen wird. Mit Hilfe eines Prisma-Displays am rechten Auge kann der Träger digitale Inhalte in seiner realen Umgebung sehen. Die Augmented-Reality-Brille wurde am 19. Januar 2015 wieder vom Markt genommen. Google stoppte Anfang des Jahres den Verkauf der Google Glass Explorer Version und löste das bisherige Entwicklerteam auf. Als Grund nannte das Unternehmen zu geringe Verkaufszahlen und dass man sich erneut an die Entwürfe setzen wolle. Außerdem verfüge die Brille in dieser Version über einige Nutzungsschwächen und ließ Fragen zum Datenschutz mit Gesichtserkennung und heimlicher Fotofunktion offen. Besonders der fehlende Umgang von Google mit diesen Sicherheitsfragen sorgte schnell für eine schlechte Stimmung gegenüber dem Produkt in der Öffentlichkeit. Google Glass ist aktuell nicht auf dem freien Markt erhältlich.

News und Spekulationen zu Google Glass 2

Laut Google ist das Thema Google Glass aber noch nicht vom Tisch - ähnlich wie das Projekt "fahrerloses Auto" sei Google Glass ein Langzeitprojekt für Google, das nach und nach aufgebaut wird. Ende April gab der italienische Brillenhersteller Luxottica bekannt, dass das Unternehmen mit Google kooperiert. Das passt gut zu Googles Planung, Glass in Zukunft "gewöhnlicher" aussehen zu lassen, um das Image als "Nerd-Gadget" abzulegen. Nutzer von Google Glass wurden in den USA abschätzig als "Glassholes" bezeichnet. Außerdem soll Googles Datenbrille deutlich günstiger werden, die erste Variante war mit 1.5000 Dollar viel zu teuer, um in großen Stückmengen verkauft zu werden.

Eric Schmidt im Wallstreet Journal, März 2015: "Diese Sachen brauchen Zeit. [...] Google Glass ist für Google auch in Zukunft eine wichtige Plattform.

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Google will in Zukunft den Arbeitsmarkt stärker in den Fokus rücken und startete daher unter anderem die Initiative "Glass at work". Beispielsweise experimentiert der deutsche Automobilhersteller Volkswagen mit dem Einsatz von einfachen Datenbrillen bei der Lagerlogistik.

Aufbau und Funktion von Google Glass Version 1

Die Entwicklerversion von Google Glass wird ähnlich wie eine herkömmliche Brille mit Gestell am Kopf befestigt. Über das Prisma-Display über dem rechten Auge kann der Minicomputer Anwendungen von Smartphones und Computer sichtbar machen. Dies funktioniert über eine Anzeigetechnologie, bei der ein Rasterbild über das Prisma der Brille direkt auf die Netzhaut des Auges projiziert wird. Bei der so genannten virtuellen Netzhautanzeige hat der Träger den Eindruck, dass eine Art Leinwand direkt vor seinem Sichtfeld schwebt.

Zur Steuerung verfügt die Smart Glass über ein Touchpad, Sprachsteuerung, eine Kamera und einem im Gestell integrierten Knochenleitungslautsprecher. Die zweite Version von Google Glass wurde zusätzlich mit einem Knopf im Ohr angeboten.

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Handhabung und Anwendungsbereiche

Mit Hilfe des Touchpads, der Gesten- und Bewegungsteuerung sowie einer Voice-Control-Funktion wird die Google Glass aktiviert und gesteuert. Der Benutzer kann so fotografieren, filmen, texten oder navigieren. Darüber hinaus verfügt die Augmented-Reality-Brille über alle Funktionen, die ein herkömmliches Smartphone auch hat. Google vermarktete insbesondere den Aspekt der "handfreien Nutzung", da die "Brille" im Idealfall bereits auf der Nase sitzt und man so für Schnappschüsse oder schnelle Suchanfragen nicht erst das Handy aus der Tasche holen muss. Genau hier lag aber auch der größte Angriffspunkt: Privatsphäre- und Datensicherheit. Passanten bekommen es nicht mit wenn sie mit Google Glass fotografiert oder gefilmt werden.

Dennoch wurde Google Glass in den letzten Jahren für diverse Projekte in Forschung, Kultur und den Medien genutzt. Insbesondere im Kontext von Operationen wird mit Google Glass experimentiert, beispielsweise um den Vital-Status im Sichtfeld des Operateurs einzublenden.

In einem Interview mit dem Wall Street Journal bestätigte Google-Vorstand Eric Schmidt, dass Google an einer neuen Version von Google Glass arbeitet. Der Prototyp soll zu einem günstigeren Preis erhältlich sein und eine verbesserte Akku-Leistung, höherwertige Ton-Qualität und ein besseres Display haben. Das Produkt soll sich außerdem optisch stärker an einer normalen Brille orientieren, um im Alltag weniger aufzufallen.

Google hat Glass bisher nicht aufgegeben: Unter anderem arbeiten sie an der Initiative Google Glass for Work, außerdem sind neue Patente aufgetaucht, die auf eine runderneuerte Variante der Augmented-Reality-Brille hoffen lassen. Außerdem wird die Datenbrillen in medizinischen Kontexten eingesetzt, beispielsweise um autistischen Kindern dabei zu helfen Emotionen besser zu erkennen.

Nutzen Sie unseren Datenbrillen-Vergleich, um technische Daten der verschiedenen Brillen zu vergleichen.
Zur Anleitung.

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| SOURCE: Google / Google Glass
| IMAGES: Google | YouTube