Ghost Signal: A Stellaris Game – Ein VR-Spiel, das süchtig macht
Ghost Signal: A Stellaris Game entpuppt sich im Test als heißer Anwärter auf das VR-Spiel des Jahres.
Das Gejammer in der VR-Bubble ist laut: Es gibt einfach zu wenig guten VR-Content. Nun – für Anfang 2023 kann das kaum gelten, denn es sind jede Menge richtig gute VR-Spiele erschienen.
Gut, nicht jeder hat eine Playstation VR 2 und kann VR-Knaller wie Gran Turismo 7 VR oder Horizon Call of the Mountain genießen. Aber wer eine Quest 2 oder Quest Pro hat, der bekommt mit Ghost Signal: A Stellaris Game ein VR-Spiel, das erstmals diesen magischen Sog mitbringt, den vor allem Strategie-Spieler am PC sehr gut kennen:
Nur noch eine Runde …
Hinweis: Ich habe keine eigenen Screenshots in den Artikel eingefügt, weil die Quest-Screenshots dem Spiel kein bisschen gerecht werden.
Inhalt
Ghost Signal: A Stellaris Game Test in aller Kürze
Dieses Stellaris-Spin-off (Achtung: Es ist keine VR-Version des Grand-Strategy-Games Stellaris, sondern ein Spiel im Stil von FTL: Faster Than Light) fesselt euch unter die VR-Brille: Die Mischung aus Herausforderung, Belohnung, Glück und Können in diesem Roguelite sucht derzeit in VR seinesgleichen. Der immer andere Weg durch die sieben Stages mit vielen unterschiedlichen, zufälligen Maps bleibt auch beim 20sten Mal spannend.
Die Bedienung ist intuitiv und geradeaus. Viele Upgrade-Möglichkeiten und Entscheidungen für das eigene Raumschiff motivieren jedes Mal aufs Neue und die Forschung nach jeder Runde verwandelt auch traumatisches Scheitern kurz vor dem Endboss doch noch in einen vollen Erfolg.
Primär getestet auf: Meta Quest 2
Ihr solltet Ghost Signal: A Stellaris Game spielen, wenn ihr …
- Strategiespiele im Weltraum liebt,
- Roguelites gerne spielt,
- coole Weltraumkreaturen in Action erleben möchtet,
- schnelle, intensive und herausfordernde Weltraumgefechte liebt,
- langfristig motivierendes Gameplay sucht,
- und tolle 3D-Universen sehen wollt.
Ihr solltet Ghost Signal: A Stellaris Game nicht spielen, wenn ihr …
- Stellaris als VR-Spiel erwartet,
- mit dem Roguelite-Konzept nichts anfangen könnt und
- eigentlich gar nicht auf Strategiespiele steht.
Worum geht es?
In einer Diorama-Ansicht steuere ich als Captain das Raumschiff Aurora. Ein geisterhaftes Signal erregt meine Aufmerksamkeit – und die der Künstlichen Intelligenz namens Vir, die das Spiel erklärt, Tipps gibt und mein regelmäßiges Ableben sarkastisch kommentiert.
Über sieben Stages hinweg muss ich meinen Weg durch verschiedene Karten wählen, in denen entweder Kämpfe, gigantische Weltraumkreaturen, Zufallsereignisse oder Händler auf mich warten. Das Ziel: Alle Herausforderungen, einschließlich des finalen Bosskampfs, überleben und herausfinden, was es mit diesem Geistersignal auf sich hat.
Sterbe ich, muss ich von vorn anfangen – so geht Roguelite. Aber das ist weit weniger schlimm, als es sich anhört. Die Gründe dafür verrate ich gleich.
Ghost Signal: A Stellaris Game - Wie sieht es aus?
Super. Die detaillierten Raumschiffe, inklusive diverser Alien-Schiffe und die tollen Kampf-Effekte lassen Diorama-Fans das Herz aufgehen.
Der heimliche Star (!) des VR-Spiels sind aber die Weltraum-Hintergründe: Riesige Planeten, etwa Wüsten- oder Stadtplaneten, wie man sie aus Stellaris kennt, hängen im Raum. Dann wieder sehe ich gewaltige Raumstationen oder schwarze Löcher. Weltraumkreaturen, etwa Drachen, sorgen nicht nur für spannende Begegnungen: Wenn ein riesiges Untier aus einem Planeten bricht, ist das ein beeindruckender Anblick.
Mit bekannten Stellaris-Sounds und herrlicher Musik angereichert, verströmt das VR-Spiel echte Weltraum-Magie und wirkt entspannender, als das Gameplay vermuten lässt.
Wie spielt es sich?
Ich hatte in meiner Preview von der Gamescom durchaus meine Bedenken, ob das Gameplay dauerhaft motivieren kann. Diese Zweifel stellten sich als unbegründet heraus. Entwicklerstudio Windswept Interactive und Fast Travel Games (Guardians Frontline) haben einen perfekten Roguelite-Flow für Quest 2 & Pro geschaffen, der immer wieder unter die VR-Brille zieht.
Es gibt sieben Stages, in denen viele verschiedene Systemsektoren als unterschiedliche große Kreise vor mir angezeigt werden. Einige zeigen Fragezeichen für Zufallsbegegnungen, ein Ausrufezeichen kündigt einen Elitekampf gegen besonders harte Gegner an, andere zeigen Händler oder Weltraumkreaturen. Dazwischen liegen kleine Sektoren, in denen mich entsprechend kleinere Kämpfe erwarten.
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Mit dem VR-Controller und per Touch-Berührung (das Spiel unterstützt Hand-Tracking, ich finde aber gerade die Mischung aus Controller und Touch großartig) wähle ich das Zielsystem, in das die kleine Aurora springt. Asteroiden im Raum kann ich mit einem Trackingstrahl scannen. Einige beinhalten „Schrott“, eine Währung, die ich auch von erledigten Feinden bekomme und für die ich bei Händlern Raumschiffmodule einkaufe oder bereits erworbene Module bis auf Stufe Drei aufwerte.
Bevor ich allerdings in Ruhe Bergbau betreiben kann, warpen sich in der Regel gegnerische Raumschiffe heran. Die sind unterschiedlich groß und haben verschiedene Fähigkeiten: Kleine Raumjäger sind kaum ein Problem, während mir fette Dickschiffe mit Raketen heimleuchten.
Ich bin aber nicht unbewaffnet: Auf dem rechten Controller liegen drei Waffen, zwischen denen ich mit schnellem Antippen des Analogsticks wechseln kann: Dröhner (Projektile), Raketen und Laser. Letzterer ist gut gegen Schilde und hat eine recht hohe Reichweite, Dröhner-Munition fühlt sich auf Kurzstrecke besonders zu Raumschiffhüllen hingezogen und Raketen sorgen aus unendlicher Entfernung für das besondere Einschlag-Extra.
Gegnerische Raketen schieße ich ab – zumindest, wenn ich schnell genug bin. Ziele wähle ich, indem ich mit der rechten Hand auf sie deute. Das funktioniert bestens und ich habe ein bisschen das Gefühl, ein göttlicher Marionettenspieler zu sein. Außerdem gibt es noch einen Boost, der mir schnelles Entkommen aus brenzligen Situationen ermöglicht.
Die Kunst ist es, die richtigen Waffen zu wählen und rechtzeitig die passende Entfernung zu haben. Dafür kann ich bis zu drei Wegpunkte setzen und während der Flugzeit meine bemitleidenswerten Gegner beharken. Das erzeugt einen schnellen Kampf-Flow, der von den verschiedenen Modulen verbessert wird, die ich bei Händlern kaufen oder aus Eliteschiffen und Schiffswracks erbeuten kann. Mehr Schrottausbeute, mehr Schaden oder Reichweite, Schild- und Hüllenverbesserungen – die Auswahl ist groß. Falls nötig zerlege ich Module auch einfach, um die Aurora zu reparieren oder schnell etwas Kohle zu machen.
Weltraummonster sind riesige Kreaturen, die in Kämpfe eingreifen, mich direkt attackieren oder den Kampfort ungemütlich gestalten. Etwa mit einem tödlichen Laserstrahl, der sich kurz ankündigt und dann alles weg brutzelt, was nicht rechtzeitig weg ist. Als Belohnung gibt es tolle Module, die ich aber nicht spoilern will.
Am Ende von Stage 2 und Stage 4 warten jeweils große Bosskämpfe, die sich in der Mechanik immer wieder etwas unterscheiden und eine echte Herausforderung darstellen. Habe ich den finalen Kampf in Stage 7 erreicht, finde ich das Signal – aber nicht das eigentliche Ende. Aber das findet ihr schon selber raus.
Sterbe ich, fängt das Spiel wieder vorn an. Allerdings nicht ohne Fortschritt (es ist ja ein Roguelite): Die unterwegs bei der Vernichtung von Gegnern gewonnenen Forschungspunkte gebe ich in drei Tech-Bäumen aus und schalte so teils mächtige Boni frei. Irgendwann wird das normale Spiel immer leichter. Deshalb kann ich Herausforderungsstufen hinzuschalten und mit Handicaps ins Spiel starten – etwa weniger Schrottausbeute, stärkere Feinde oder mehr Bosskämpfe.
Wem das nicht reicht, der spielt die tägliche Herausforderung mit Leaderboard. Da bekommt ihr zwar keine Forschungspunkte, aber Punkte im Vergleich mit anderen Spielern. Die tägliche Herausforderung bringt unterschiedliche Modifikatoren mit sich, die sich täglich ändern und das Spiel verändern. Beispielsweise können sämtliche Maps vorher nicht eingesehen werden und jedes System ist dann eine Überraschung.
Ghost Signal: A Stellaris Game Test-Fazit – Perfekt für VR, perfekt für Quest 2 & Pro
Dieses VR-Spiel ist auch für mich eine Überraschung, denn es ist ein VR-Spiel, dass die Quest und VR allgemein gebraucht hat. Es überträgt die süchtig-machende Roguelite-Mechanik gekonnt in VR ohne zu überfordern, bringt aber genug Tiefe und Belohnungen mit, um langfristig zu motivieren.
Dazu kommt die tolle Optik, der Sound, die Musik: Selten hatte ich so oft das Bedürfnis, mir endlich wieder die Quest 2 auf den Kopf zu setzen. Jedes Mal habe ich die vollen zwei Stunden, die der Akku hält, durchgespielt. Um die Spielzeit zu verlängern, hängt jetzt sogar eine Powerbank an meinem Stuhl.
Das sagt doch alles, oder nicht?
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