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Die wohl längste Kickstarter-Kampagne der VR-Branche findet ein unglamouröses Ende: Fünf Jahre nach der erfolgreichen Finanzierung des 3D-Controllerprojekts Stem gibt Sixense auf und zahlt Unterstützern und Vorbestellern ihr Geld zurück. Das Unternehmen will sich in Zukunft auf den B2B-Markt konzentrieren.
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2013 startete Sixense eine Kickstarter-Kampagne für räumlich erfasste VR-Controller. Das Stem genannte System bestand neben den beiden Eingabegeräten aus einer Basisstation und drei Sensoreinheiten, die für eine Ganzkörpererfassung am Körper angebracht werden können.
Das magnetfeldbasierte System war für die damalige Zeit revolutionär: Als Sixense die Kickstarter-Kampagne ins Leben rief, war HTC Vive samt 3D-Controllern noch nicht angekündigt und Oculus Rift sollte erst Ende 2016 um räumlich erfasste Eingabegeräte erweitert werden. Die Kampagne verlief erfolgreich und Sixense nahm mit 600.000 US-Dollar mehr als das Zweifache des ursprünglichen Finanzierungsziels ein.
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Im darauffolgenden Jahr hätte Stem erscheinen sollen, doch die Auslieferung wurde Jahr für Jahr nach hinten geschoben. Als Grund nannte das Unternehmen Produktionsschwierigkeiten. Vier Jahre später gibt es keinen Endverbrauchermarkt für Stem mehr, da 3D-Controller mittlerweile zum VR-Standard gehören: Hersteller wie HTC, Oculus und Microsoft haben eigene Eingabegeräte entwickelt.
Unterstützer haben Glück im Unglück
Sixense will sich jetzt auf den B2B-Markt ausrichten. Anfang des Jahres kündigte Sixense die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens an. Der Partner ist Penumbra, ein börsennotierter Hersteller medizinischer Geräte, der in 3D-Controller für VR-Apps investieren will. Die VR-Simulationen sollen Chirurgen bei der Ausbildung helfen.
Im September kaufte Penumbra für 20 Millionen US-Dollar weitere 40 Prozent der Anteile an Sixense und kam damit auf eine Eigentümerschaft von 90 Prozent. Das frische Kapital erlaubt es Sixense, den Kickstarter-Unterstützern und Vorbestellern ihr Geld zurückzuzahlen. Bis heute wurde kein einziges Endprodukt ausgeliefert.
„Im B2B-Bereich können wir als Unternehmen weiterbestehen und unsere Technologie weiterentwickeln“, sagt CEO Amir Rubin gegenüber Venturebeat. „Penumbra ist eines der engagiertesten Unternehmen im VR-Gesundheitsmarkt.“
Den Endkundenmarkt will Sixense dennoch weiter im Auge behalten. Rubin glaubt, dass die Industrie in ein paar Jahren präzisere 3D-Controller brauchen wird und rüstet sein Unternehmen für diesen Augenblick. „Wir treten einen Schritt zurück und investieren in Forschung und Entwicklung. In ein paar Jahren sind wir zurück“, verspricht Rubin.
Mehr Hintergründe zu Sixenses Kickstarter-Kampagne gibt es in diesem Artikel.
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