Früherer Call-of-Duty-Entwickler macht jetzt in Telepräsenz
Täuschend echte Telepräsenz könnte verändern, wie Menschen digital vernetzte Kollaboration organisieren. Ein ehemaliger Ballerspiel-Entwickler möchte dazu einen Beitrag leisten.
Smalltalk statt Kopfschuss: Der frühere Call-of-Duty-Enwickler Chance Glasco arbeitet an einer App, die Menschen unabhängig von ihrem physischen Standort glaubhafte Momente der Begegnung verschaffen soll.
Glasco gehört zu den Gründungsmitgliedern von Infinity Ward, die das Ballerspiel-Mega-Franchise auf die die Beine stellten. Nach sieben Ablegern von Call of Duty hatte er genug vom digitalen Räuber und Gendarme und sucht in VR die nächste Herausforderung.
___STEADY_PAYWALL___In seinem neuen Studio Doghead Simulations arbeitet Glasco an der VR-Meeting-Software Rumii. Er ist davon überzeugt, dass VR-Technologie eines Tages Nutzerberdürfnisse erfüllt, die die potenzielle Zielgruppe jetzt noch gar nicht erahnt.
Als Anwendungsszenario nennt Glasco gegenüber Forbes das mittlerweile branchenübliche Beispiel Architektur. Ein Architekt aus New York könne mit seinem Kunden in London einen virtuellen Rohbau begehen und den Bau abstimmen. Im Vergleich zu Videos könnten in VR Größenverhältnisse viel besser vermittelt werden, sagt Glasco.
Telepräsenz in der Praxis
Die Programmierung von Rumii ist in sich schon als Telepräsenz-Projekt angelegt. Insgesamt sind 17 Personen an der Entwicklung beteiligt, die über drei Kontinente verstreut sitzen. Glasco steuert sein Team aus Orlando, Florida.
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Den sozialen Herausforderungen dabei könne man mit Telepräsenz begegnen, glaubt Glasco. "Wenn viele Menschen zusammenarbeiten, die sich in der Realität noch nie begegnet sind, dann ist das ein Problem. Mit der sozialen Präsenz [in VR] rücken wir näher zusammen", sagt Glasco. Das Ziel bei Rumii sei es, dieses Gefühl von Nähe und Präsenz im virtuellen Raum zu perfektionieren.
Im aktuellen Prototyp können sich die Nutzer in einer Lobby begegnen, die 3D-Inhalte und Möglichkeiten zur Interaktion bietet. Ein Autobauer könnte dort beispielsweise ein 3D-Modell eines Autos ausstellen. Aus der Lobby ist der Sprung in digitale Meeting-Räume möglich, in dem Bildschirme und Präsentationen auf einer interaktiven Wand geteilt werden.
Eine frühe Version der App ist über die offizielle Webseite verfügbar und kann gegen eine monatliche Gebühr in der Cloud genutzt werden. Alternativ bietet das Studio eine Lizenz an, sodass Rumii auf den Servern eines Unternehmens installiert werden kann. Das vermeidet Konflikte beim Datenschutz.
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