Facebook-Chef: Die Technologie für gute AR-Brillen existiert noch nicht

Facebook-Chef: Die Technologie für gute AR-Brillen existiert noch nicht

Ingenieure und Wissenschaftler müssen laut Facebook-Chef Mark Zuckerberg clever sein und neue Technologien erfinden, damit die Mixed Reality Realität werden kann.

Im vergangenen Mai sprach Facebook-Chef Mark Zuckerberg auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz F8 viel über Augmented Reality. Er sieht zweifelsohne Potenzial darin, die bekannte Realität durch digitale Inhalte zu erweitern.

Getrieben durch den Wettstreit mit Snapchat und Apple, bastelt Facebook an einer Plattform, die diese Vision über das Smartphone ermöglichen soll. Das ist nicht die optimale Plattform für Augmented Reality, aber allemal ein Anfang.

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Schon bei seinem ersten AR-Outing äußerte Zuckerberg grundlegende Zweifel daran, dass das volle Potenzial der erweiterten Realität bald über eine Brille abgerufen werden kann. Im Gegenteil, er klang ernüchtert: "Ich dachte mal, dass Brillen die erste AR-Plattform werden. Und dass wir sie in fünf oder zehn Jahren in dem Formfaktor haben, den wir alle wollen."

Diese Zurückhaltung bestätigt der Facebook-Chef jetzt bei einer quartalsmäßigen Besprechung mit Investoren.

"Die Technologie und die wissenschaftlichen Erkenntnisse, um eine bequeme, komfortable AR-Brille zu bauen, die die Menschen öffentlich anziehen, existiert noch nicht", sagt Zuckerberg. Es müsse zuerst Grundlagenarbeit geleistet werden. Daher sei er von Virtual Reality eher begeistert: "Die Leute ziehen eine VR-Brille nicht öffentlich an."

Die auf der F8 angekündigte Forschungsarbeit sei ein Schritt in Richtung des Ökosystems, das Zuckerberg vorschwebt. Auf der Entwicklerkonferenz hielt Oculus Technikchef Michael Abrash erstmals einen langen Vortrag über die Zukunft von AR. In den Vorjahren war VR sein zentrales Thema.

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Auf der F8 warf der Leiter von Oculus' Forschungslabor einen Blick in die Glaskugel. Erwartungsgemäß war dabei nicht viel Konkretes zu sehen.

Augmented Reality: Michael Abrash wirft einen Blick in die Zukunft der Technologie

Jemand muss es ja bauen

AR und VR haben laut Zuckerberg gemeinsam das Potenzial, die "nächste große Computerplattform zu werden". Die neuen Technologien seien deutlich sozialer, intuitiver und natürlicher als aktuelle Computer oder das Smartphone. "Das finde ich am spannendsten", sagt Zuckerberg.

Der Facebook-Chef erwartet offenbar nicht, dass die kommende Smartphone-AR-Welle, die am Jahresende mit der Veröffentlichung von Apples ARkit starten dürfte, den großen Durchbruch bringt.

"Ich denke, AR ist noch ziemlich weit weg", sagt Zuckerberg. Seine Investitionen begründet er mit altruistischen Motiven. Es sei Facebooks Verantwortung, in alle Zukunftstechnologien zu investieren, die eines Tages das Leben der Menschen verbessern könnten.

Solche Technologien entstünden nicht automatisch, so Zuckerberg, jemand müsse sich darauf fokussieren, sie zu bauen. Facebook wolle dabei eine Rolle spielen.

"Ich denke nicht, dass das viele andere machen", sagt Zuckerberg. "Wir nehmen das ernst."

Die Brille muss warten: Facebooks Augmented-Reality-Strategie startet mit etwas, das wir ohnehin schon besitzen - dem Smartphone. Das ergibt technisch, sozial und ökonomisch Sinn.

Augmented Reality: Facebook startet mit Smartphone statt Brille

| Featured Image: Oculus VR | Source: Facebook