Eye-Tracking für Oculus Rift V2?

Eye-Tracking für Oculus Rift V2?

Noch bevor die erste Version für Endkunden der VR-Brille Oculus Rift überhaupt erschienen ist, gehen schon die Spekulationen über technische Verbesserungen für einen möglichen Nachfolger los. Grund dafür ist eine Aussage von Rift-Erfinder Luckey, dass Oculus VR an einer Technologie forsche, mit der sich Augenbewegungen erkennen und in die virtuelle Realität übertragen lassen. Im Rahmen der Oculus-Connect-Entwicklerkonferenz äußerte Luckey gegenüber dem Online-Magazin UploadVR, dass sein Unternehmen grundsätzlich an vielen neuen Technologien forsche und Eye-Tracking aus seiner Sicht ein "kritischer" Bestandteil der Zukunft von Virtual Reality sei.

[blockquote right="pull-right" cite="Palmer Luckey via UploadVR"]Wir erforschen alle Möglichkeiten. Ich weiß ganz genau, welche Technologien Oculus VR für das Augentracking parat hat. Wir werden das Thema nicht ignorieren, aber noch kann ich nicht viel dazu sagen.[/blockquote]

Was bringt Eye-Tracking in Virtual Reality?

Eye-Tracking ist deshalb so wichtig, weil es sowohl auf technischer als auch sozialer Ebene neuen Möglichkeiten schafft. Können Entwickler erkennen, wo der Blick des Nutzers ruht, können beispielsweise Unschärfe und Schärfe im Bild so exakt berechnet werden, dass sie mit dem Seheindruck in der Wirklichkeit übereinstimmen. Die "Pioniere" der Eye-Tracking-Technologie von FOVE demonstrierten das bereits in den vergangenen Monaten.

Aber auch bei der Interaktion und speziell auf der sozialen Ebene lassen sich mit der Messung von Augenbewegungen ganz neue Konzepte umsetzen. Aus dem echten Leben wissen wir, wie entscheidend Blickkontakt mit anderen Menschen sein kann, um Informationen zu übermitteln und auch ohne Sprache oder Gesten zu kommunizieren. Mit Eye-Tracking wäre das auch in Virtual Reality möglich, sowohl mit rein virtuellen Charakteren als auch mit Avataren von echten Menschen. Ohne diese Technologie würden die digitalen Abbilder nur leblos aneinander vorbeistarren. Schnell versteht man das anhand von diesem Beispiel.

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Damit nicht genug bietet Eye-Tracking auch eine völlig neue Eingabemöglichkeit. Die VR-Brille FOVE kann laut Herstellerangaben die Bewegungen des Auges bis auf 0,2 Grad genau messen. Das reicht, um allein mit Blicken durch Menüs zu navigieren oder sogar speziell darauf ausgelegte Spiele zu steuern.

https://www.youtube.com/watch?v=uKpcbQcDItw

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Aber natürlich lassen sich damit viel schönere Dinge anstellen als in einem simplen Spiel ein paar Laser abzuschießen. Die VR-Brille FOVE machte es einem gelähmten Jungen möglich nur mit seinen Blicken Klavier zu spielen - begleitet von einem ganzen Chor. Das ist zwar Marketing, zeigt aber auch, dass in diesen neuen Technologien viel potenzieller Nutzen für die Gesellschaft steckt.

Oculus Rift erscheint nur mit der nötigsten Peripherie

Vor wenigen Tagen sprach Palmer Luckey über den Preis der VR-Brille, der wohl jenseits der 350 Euro liegen dürfte - mit der Begründung, dass man nur auf besonders hochwertige Hardware setzen würde. Wahrscheinlich ist ein zu hoher Einstiegspreis auch der Grund, weshalb man auf einige Features verzichtet hat: Weder kommt Oculus Rift mit Raum-Tracking oder einem speziellen Bewegungscontroller, so wie Konkurrent HTC Vive, noch mit Eye-Tracking, wie beispielsweise StarVR oder die VR-Brille FOVE.

Zumindest das erste Problem wird nachträglich gelöst: Den Touch-Controllern von Oculus wird eine zweite Kamera beigelegt, Spekulationen zufolge sollen damit dann ähnliche Manöver wie bei der Tracking-Lösung von HTC Vive möglich sein. Bis zum Release dieses Pakets etwa ein halbes Jahr nach Oculus Rift dürfte der Markt aber schon fragmentiert sein, was insbesondere den Entwicklern das Leben schwer macht. Sie müssen dann für verschiedene Szenarien ihre Software optimieren und entwerfen. Aus diesem Grund dürfte auch eine nachträgliche Integration von Eye-Tracking in die erste Version von Oculus Rift nicht in Frage kommen.

[bctt tweet="#OculusRift: Erkennt Version 2 auch Augenbewegungen?"][mashshare]
| SOURCE: UploadVR
| FEATURED IMAGE: Pixabay