Epic-CEO: Oculus soll 10 Mio. US-Dollar in Robo Recall investiert haben

Epic-CEO: Oculus soll 10 Mio. US-Dollar in Robo Recall investiert haben

Von der Facebook-Tochter Oculus VR weiß man, dass es massiv in die Entwicklung von Software investiert. Wie viel Geld in einzelne Projekte gesteckt werden, darüber wurde bislang nichts bekannt. Nun hat Tim Sweeney von Epic Games eine Andeutung gemacht, die darüber Aufschluss geben könnte.

Derzeit scheint für die VR-Industrie nichts wichtiger zu sein, als gute Inhalte. Denn diese sind es, die Hardwareverkäufe ankurbeln und somit über Gedeih und Verderb einer Plattform und - im Falle von Virtual Reality - eines ganzen Mediums entscheiden.

Auf der Oculus Connect gab Facebook-Chef Mark Zuckerberg bekannt, dass sein Unternehmen bereits 250 Millionen US-Dollar in die VR-Spielentwicklung gesteckt hat und in Zukunft noch einmal so viel investieren wird. Jason Rubin, der Leiter der Oculus Studios hat später angedeutet, dass damit nicht das Ende des finanziellen Engagements vonseiten Facebook erreicht sei, denn laut Rubin habe Zuckerberg keine Obergrenze für Investitionen festgelegt.

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Die Oculus Studios sind es, die kleineren Teams finanziell unter die Arme greifen, damit sie Projekte für die Virtual Reality umsetzen können. Spiele wie Lucky's Tale, Chronos und Edge of Nowhere sind aus dieser Kooperation hervorgegangen, unter den neueren Titel sind es The Unspoken und Dead and Buried. Das kommende Rockband VR wird ebenfalls von den Oculus Studios unterstützt.

Sind Exklusivdeals ein notwendiges Übel?

Entwickler von VR-Spielen haben derzeit noch große Mühe, mit dem Verkauf ihrer Software Geld zu verdienen, da noch zu wenig VR-Brillen im Umlauf sind, um für ein gesundes, sich selbst tragendes Ökosystem zu sorgen. Ohne finanzielle Unterstützung bleiben die kleineren Studios auf der Strecke und somit auch viele Inhalte, die Hardwareverkäufe ankurbeln könnten.

Als Gegenleistung für die finanzielle Unterstützung bieten die Entwickler eine zeitliche begrenzte oder vollständige Exklusivität ihrer Titel für die jeweilige Plattform an. Dieses Vorgehen stößt bei der Spielergemeinschaft auf wenig Gegenliebe. In einem Gespräch mit dem US-Blog Upload VR äusserte sich der CEO von Epic Games zur Problematik und verteidigte das Vorgehen von Oculus VR.

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"Oculus ist gewillt, Software von Drittanbietern zu finanzieren, die exklusiv für ihre Hardware erscheint. Das ist ein vollkommen akzeptabler Weg, um eine Industrie anzukurbeln." Auch wenn man Sweeney grundsätzlich Recht geben mag, so muss man auch berücksichtigen, dass es einem Unternehmen wie Oculus VR nicht darum geht, nur der VR-Industrie zum Erfolg zu verhelfen, sondern auch dem eigenen App-Store.

Auf längere Sicht wird nicht dem Verkauf von VR-Brillen, sondern mit Software Geld verdient. Dieses eigennützige Denken betreffend Exklusivdeals schadet nicht nur den Kunden, die auf bestimmte Titel verzichten müssen, wenn sie sich für eine Plattform entscheiden, sondern auch der VR-Industrie, da der bereits bestehende, kleine Markt auf diese Weise noch weiter fragmentiert wird.

Oculus' Chef für Inhalte Jason Rubin versteht Valve und HTC nicht. Exklusivdeals bringen die gesamte Branche voran, so Rubin.

VR-Entwickler: Nur Idioten entwickeln Virtual-Reality-Spiele

Robo Recall soll ungefähr 10 Millionen US-Dollar gekostet haben

Auch Sweeneys Studio profitiert von finanziellen Zuwendungen. Epic Games arbeitet derzeit an "Robo Recall", das im ersten Quartal 2017 als kostenloser Titel exklusiv für Oculus Rift erscheinen soll. Sweeney sagt in dem Interview, das "Robo Recall" etwa so viel gekostet habe wie das erste "Gears of War". Laut Mark Rein von Epic soll die Entwicklung des Shooters zwischen neun und zehn Millionen US-Dollar gekostet haben. Sweeneys Aussage gibt zum ersten Mal eine ungefähre Vorstellung davon, wie viel Oculus in die Entwicklung einzelner Projekte steckt.

HTC hat unlängst mit den Vive Studios ein Äquivalent zu den Oculus Studios geschaffen, das Softwareentwicklern als Anlaufstelle dienen soll. Die Vive Studios bieten Unterstützung bei der Finanzierung, dem Vertrieb und dem Marketing von VR-Projekten. Das erste Spiel namens "Arcade Saga" ist bereits auf Steam erschienen. Dass das Spiel für Oculus Rift erscheinen wird, ist mehr als unwahrscheinlich.

| Featured Image: Epic / Oculus