Digilens Argo: AR-Brille mit Sprachsteuerung vorgestellt

Digilens Argo: AR-Brille mit Sprachsteuerung vorgestellt

Die autarke AR-Brille Digilens Argo soll auch bei schlechten Lichtverhältnissen gute Bilder liefern und freihändig bedienbar sein.

Die Display-Spezialisten von Digilens stellen mit der Argo eine neue AR-Brille vor, die sich an Unternehmen und die Industrie richtet. In einem ersten Hands-on ist von bemerkenswert klarer Darstellung die Rede. Auf die neue Generation von Plastik-Wellenleiter-Displays verzichtet Digilens jedoch.

Digilens Argo: Autarke AR-Brille mit Sprachsteuerung

Die Argo Smartglasses sollen freihändig und unabhängig von der Körperposition funktionieren. Dafür sorgen eine integrierte Sprachsteuerung und automatische Blickerkennung. Laut Hersteller nehmen die verbauten Mikrofone Sprachbefehle auch in lauten Umgebungen auf. Beim Design der B2B-Brille fokussiert sich Digilens klar auf Funktionalität und Robustheit.

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Die Bügel sind abnehmbar, wodurch die Linsen in optional erhältliche Erweiterungen wie Schutzbrillengehäuse eingesetzt werden können. Die AR-Brille ist IP65-zertifiziert und für den industriellen und militärischen Einsatz geeignet. Als weitere Einsatzbereiche sieht Digilens das Gesundheitswesen, Bauwesen und Logistik, Bildung und Telekommunikationsunternehmen. Dort soll die AR-Brille etwa virtuelle Trainings, Remote-Assistenz bei Wartungs- oder Reparaturarbeiten sowie die medizinische Ausbildung unterstützen.

Im Inneren der AR-Brille arbeitet ein Qualcomm Snapdragon XR2, der auch bei mobilen VR-Brillen wie Meta Quest 2 oder Pico 4 zum Einsatz kommt. Ein Zuspieler, etwa ein Smartphone wie bei der Nreal Light, ist deshalb nicht nötig. Die Argo arbeitet autark und stellt Head-Up-Anweisungen sowie 3D-Objekte für Augmented Reality-Anwendungen dar, streamt Videos oder zeigt Fotos an.

Drei Kameras und Hot-Swap-Akku

An den Bügeln links und rechts der Gläser sitzt je eine 6DoF-Tracking-Kamera. Dazu kommt eine 48-MP-Kamera direkt über der Nase. Die Kamera verfügt über Autofokus, digitalen Zoom und Pixel-Binning (Erklärung). Damit sollen auch bei schlechten Lichtverhältnissen detaillierte Aufnahmen möglich sein. Hinzu kommen optische und elektronische Bildstabilisatoren.

Die Digilens ARGO Smartglasses in der Frontansicht.

Links, rechts und in der Mitte des Gehäuses der Digilens Argo sitzen die Kameras für Aufnahmen und Tracking.

Die Argo soll hochauflösende Video- und Foto-Aufnahmen beherrschen und das eigene Sichtfeld auf andere Geräte streamen sowie Videostreams anderer Brillen oder Smartphones empfangen können. Außerdem fungieren die Kameras als Barcode- und QR-Code-Scanner.

Ebenfalls in den Bügeln integriert sind neben den fünf Mikrofonen Lautsprecher für räumlichen Klang. Der Akku kann entweder über einen USB-C-Stecker geladen oder im Hot-Swap-Modus während des Betriebs getauscht werden. Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.2 und GPS sind ebenfalls integriert.

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Helles Display im Gorilla-Glas-Mantel

Die holografischen Wellenleiter der Argo sollen eine Durchsichtigkeit von mehr als 85 Prozent erreichen und sitzen in besonders stabilen Linsen, die aus Gorilla-Glas bestehen. Die Helligkeit der LCOS-LED-Displays gibt Digilens mit über 2.500 Nits an. Im Querformat soll das FOV laut Hersteller bei 30 Grad liegen.

Bei den verbauten Displays handelt es sich um die Digilens Crystal30 der dritten Generation. Digilens verzichtet hier also auf den Einsatz der im Sommer 2021 präsentierten Plastik-Displays. Die Plastik-Variante wurde als fast so performant wie die Wellenleiter aus Glas angekündigt.

Welchen Preis Digilens für die Argo Smartglasses aufruft, ist noch nicht bekannt.

Hands-on auf der CES: Klare Sicht und schnelle Reaktion

CNET-Redakteur Scott Stein konnte die Argo bereits testen und ist von der Klarheit des auf die Linse projizierten Farbdisplays beeindruckt. „Ich sah kein Schimmern, keinen Regenbogen und kein Verschmieren, wie ich es von vielen Headsets kenne. Es war, als würde man durch eine saubere Brille schauen“, so Stein.

Das Sichtfeld sei kleiner als bei der Hololens 2, dafür aber heller, was für die Betrachtung im Freien nützlich sei. In seinem natürlichen Sichtfeld fühlte sich Stein nicht eingeschränkt: „Der Effekt war für mich identisch mit dem Tragen einer Alltagsbrille.“

Der Anzeigebereich der Argo fühle sich jedoch, wie bei den meisten AR-Brillen, eingeschränkt an. Er sei allerdings gut genug, um Informationen zu lesen und Fotos zu sehen. Die Sprachsteuerung reagiere schnell, so der Journalist.

Quellen: Digilens, CNET