Datenbrillenhersteller North übernimmt Intel-Patente
North, Hersteller der kompakten Datenbrille "Focals", übernimmt Intels Technologie-Portfolio der abgesagten Datenbrille "Vaunt".
Die North- und Intel-Datenbrille gleichen sich technisch wie ein Smartphone dem anderen: Ein kleiner Projektor am seitlichen Brillenbügel projiziert Smartphone-Informationen auf das Brillenglas. Über eine spezielle Oberflächenstruktur werden sie auf die Netzhaut reflektiert.
Als Zuspieler dient ein Smartphone, das via Bluetooth verbunden ist. Gesteuert wird die Focals-Brille über einen Fingerring mit integrierten Bewegungssensoren oder Alexa-Sprachsteuerung.
___STEADY_PAYWALL___Um das Brillengestell möglichst schlank zu halten, ist außer besagtem Bluetooth-Modul sowie Bewegungssensoren weiter keine Hardware verbaut. Auf eine Kamera verzichten North und Intel ebenfalls, insbesondere um den Spionageeffekt zu verhindern, der das Image von Google Glass zerstörte ("Glassholes").
Im Vergleich zu fortschrittlichen AR-Brillen wie Hololens und Magic Leap One (Test), die versuchen, die Umgebung visuell zu verstehen und dann digitale Inhalte auf den Millimeter genau in sie einzubetten, ist die Focals-Brille eher ein Smartphone-Display für die Nase, also technisch deutlich weniger komplex.
Norths Ziel ist primär die Alltagstauglichkeit: Das Unternehmen will eine Brille mit Computer verkaufen und keinen Computer, den man als Brille trägt.
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Focals-Verkauf soll bald starten
Intel gab die Datenbrille Vaunt im April auf, nur knapp zwei Monate nach der Enthüllung. Das Unternehmen suchte Partner für Herstellung und Vertrieb, fand sie aber nicht.
In gewisser Weise übernimmt North jetzt diesen Part: Laut North-CEO Stephen Lake kauft sein Unternehmen Intel rund 230 Patente und Applikationen sowie weitere Technologie und Güter aus dem Vaunt-Projekt ab.
Laut North sollen durch die Patentübernahme spätere Rechtsstreits verhindert werden. Sie könnten außerdem für zukünftige North-Brillen eingesetzt werden. Insgesamt soll North jetzt rund 650 Patente im Zusammenhang mit Datenbrillen halten.
Der Verkauf der Focals-Brille soll demnächst starten, pro Einheit werden 1.000 US-Dollar fällig. Wer eine Brille kaufen möchte, muss sich in eine der beiden North-Filialen in Toronto oder New York begeben und das Gerät von Angestellten auf das eigene Gesicht anpassen lassen.
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