Das Fermi-Paradoxon und weshalb Außerirdische die Virtuelle Realität lieben

Das Fermi-Paradoxon und weshalb Außerirdische die Virtuelle Realität lieben

Das Universum ist so groß, dass es theoretisch eine große Zahl außerirdischer Zivilisationen beherbergen könnte. Einige davon könnten sogar technologisch weitaus fortgeschrittener sein als wir. Doch weshalb geben sie sich uns dann nicht zu erkennen? Eine mögliche Antwort lautet: Weil sie zu sehr mit der Virtuellen Realität beschäftigt sind.

Schätzungen zufolge soll es in unserem Universum hundert Milliarden Milliarden erdähnliche Planeten geben. Das sind 100 bewohnbare Planeten für jedes Sandkorn auf der Erde. Wenn nur schon auf zehn Prozent dieser Planeten Leben existierte, dann gäbe es eine Million solcher Planeten alleine in der Milchstraße. Wäre es dann nicht möglich, dass einige dieser Lebensformen Intelligenz entwickelt hätten und technologisch weiter fortgeschritten wären als wir?

Aber weshalb gibt es dann keine Spuren außerirdischen Lebens im Weltall? Der italienische Physiker Enrico Fermi, nach dem das oben beschriebene "Fermi-Paradoxon" benannt ist, hat auf diesen Widerspruch zwischen der hohen Wahrscheinlichkeit intelligenten Lebens im Weltall und dessen Unsichtbarkeit hingewiesen.

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Hierzu gibt es eine Menge Theorien, von denen eine besonders heraussticht: Der Futurist John Smart hat eine Hypothese entwickelt, wonach sich technologisch hinreichend entwickelte Zivilisationen nicht mehr im physischen Raum, sondern nur noch in virtuellen Welten ausbreiten, deren Gesetze sie selbst festlegen.

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Die Erforschung innerer Welten

Smarts Transcension Hypothesis zufolge würden sich fortschrittliche Zivilisationen von der als archaisch empfundenen Idee einer Kolonisierung des Weltalls abwenden und stattdessen virtuelle Welten erforschen, die weitaus mehr Möglichkeiten bieten. Smart glaubt, dass solche Zivilisationen unendlich kleine Computer bauen könnten, die im subatomaren Bereich operieren und in der Lage wären, komplette Universen zu simulieren. Dem Philosophen Nick Bostrom zufolge könnten wir selbst schon Teil einer Simulation sein, die eine technologisch fortgeschrittenere Zivilisation geschaffen hat.

Eine technologische Entwicklung, wie sie Smart vorschwebt, mag pure Science-Fiction sein, einen wahren Kern hat sie jedoch: dass die Reise der Menschheit in Richtung Innenwelt geht. Und das nicht nur in einer fernen Zukunft, sondern schon seit jeher. Die Räume, die Menschen kraft ihrer Vorstellung in Träumen, Gedanken und Kunstwerken erkundet haben, sind weitaus größer und vielfältiger als jene physischer Räume. Im Grunde ist die gesamte menschliche Kultur ein virtuelles Konstrukt.

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Für den VR-Forscher Jeremy Bailenson, der das Stanforder Virtual Human Interaction Lab leitet, umfasst die Virtuelle Realität all diese Dimensionen. VR-Brillen sind für ihn nur das jüngste, technologische Behelfsmittel, um die Virtuelle Realität auf eine neue Weise zu verwirklichen.

| Featured Image: Pexels