Nintendo 3DS auf VR-Steroiden: CitraVR-Emulator im Meta-Quest-Test
Der Nintendo-3DS-Emulator CitraVR ist ab sofort für Meta Quest erhältlich. Ich habe ihn ausprobiert und schildere meine Eindrücke.
CitraVR basiert auf dem Open-Source-Emulator Citra, den es für Windows, Linux und MacOS gibt. Mit diesem lassen sich 3DS-Spiele schon seit Längerem vom PC in die Meta Quest streamen.
Das Neue an CitraVR ist, dass es nativ auf Meta Quest läuft, sodass ihr keine zusätzliche Hardware benötigt. Die App unterstützt auch stereoskopisches Rendering, sodass ihr die Grafik des Hauptbildschirms in 3D seht.
Unterstützt werden Quest 2, Quest 3 und Quest Pro. Die meisten Titel lassen sich mit den Touch-Controllern spielen. Wer möchte, kann kabelgebundene oder drahtlose Controller via Bluetooth verwenden. Ich habe CitraVR mit Quest 3 und den Touch-Controllern ausprobiert.
3DS in groß und beeindruckender Tiefe
Das Tolle an CitraVR ist, dass es 3DS-Spiele auf einem großen virtuellen Bildschirm rendert, deren Auflösung hochskaliert und mit einem beeindruckenden 3D-Effekt darstellt. Herkömmliche Bilder und Videos werden der Spielerfahrung nicht gerecht, da sie nicht stereoskopisch sind.
Ihr könnt zudem mit oder ohne Passthrough spielen und somit entscheiden, ob der Bildschirm in euer Wohnzimmer projiziert wird oder von Dunkelheit umgeben ist. Die Software bietet keine virtuellen Umgebungen. Ich bevorzuge den Passthrough-Modus, weil ich so meiner Umgebung gewahr bleibe.
Was die freie Positionierung des virtuellen Bildschirms im Raum betrifft, ist der Emulator derzeit noch etwas eingeschränkt: Ihr könnt den Hauptbildschirm zwar in einem Bogen nach oben schieben und auf diese Weise sogar im Liegen spielen, die Entfernung jedoch nur über die Headset-eigene Kalibrierung und Meta-Taste anpassen. Jedenfalls fand ich keine andere Möglichkeit.
CitraVR: Es fehlt nur noch am Feinschliff
Ich habe eine Handvoll 3DS-Spiele ausprobiert und hatte anfänglich Performance-Probleme in vielen Titeln. Die Grafik und der Sound ruckelten stark, sodass keine Freude aufkam. Später fand ich heraus, dass man die Auflösung in den Grafikeinstellungen reduzieren kann, indem man eine der tieferen Stufen (1–3) wählt.
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Dennoch kann es weiterhin zu Rucklern und anderen Einschränkungen kommen. Das hängt vom Leistungshunger des jeweiligen Spiels ab. Eine Kompatibilitätsliste zeigt, welche Titel zuverlässig funktionieren und welche nicht. In puncto Performance kann es außerdem sinnvoll sein, das Passthrough auszuschalten, da die GPU-Leistung der Quest 3 im Passthrough-Modus gedrosselt wird.
Bitte beachtet, dass die App sich in der Beta befindet und Performance-Probleme sowie Abstürze und Bugs zu erwarten sind. Entwicklerin Amanda Watson schreibt auf Twitter, dass sie Fehler beheben und die Erfahrung weiter verbessern will. Der Kanal cvr-support auf dem Flat2VR-Discord-Server ist eine mögliche Anlaufstelle für Fragen, Bitten und Vorschläge.
CitraVR leistet jetzt schon viel. Was der App fehlt, ist der Feinschliff sowie Komfort-Features wie die Möglichkeit, die Bildschirme frei im Raum zu positionieren. Etwas nervig ist auch, dass man den Emulator jedes Mal schließen und neu starten muss, wenn man ein neues Spiel laden will.
Anleitungen und weitere Informationen findet ihr auf Github, wo Watson auch den kompletten Code veröffentlicht hat.
CitraVR ist nur auf Sidequest erhältlich und bedarf daher des Sideloadings (Anleitung).
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