Chinas Vive-Chef: "Die erste Generation VR-Brillen war überhyped"

Chinas Vive-Chef:

In einem Interview spricht Vives China-Chef Alvin Wang Graylin über die erste und zweite Generation VR-Brillen, den chinesischen Markt, 5G-Netzwerktechnologie und wie VR und AR in fünf Jahren aussehen könnten.

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HTC Vive, Oculus Rift, Playstation VR: Die erste Generation VR-Brillen hat sich nicht so gut verkauft wie erwartet. Nun sollen es laut Graylin autarke Geräte in Kombination mit 5G und Künstlicher Intelligenz richten.

"Die Geräte von 2016 waren vermutlich überhyped", räumt Graylin gegenüber Mobile World Live ein. "Und weil der Hype sich nicht erfüllte, waren viele Leute enttäuscht." Ab 2018 solle sich das dank der zweiten Generation VR-Technologie ändern. Graylin denkt an autarke VR-Brillen wie Vive Focus, die Nutzer ohne Kabelzwang hochwertige VR-Erlebnisse mit voller Bewegungsfreiheit erlauben.

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PC-VR sei schwer zu erklären gewesen, weil sich die Leute einen Computer kaufen und Kabel verlegen mussten. Deshalb habe niemand zugegriffen. Autarke VR-Geräte seien ein "Game-Changer", weil sie VR-Nutzern erlauben, binnen Sekunden in die Virtual Reality einzusteigen.

China geht voran

Doch in welchen Märkten ist ein signifikantes Wachstum zu erwarten? "In China ist VR verbreitet. China ist der größte Markt der Welt", sagt Graylin, ohne konkrete Zahlen zu nennen oder Belege anzuführen.

Nicht nur zahlenmäßig sei China anderen Märkten voraus. Auch was die Breite der Anwendungsszenarien betrifft, habe China die Nase vorn, da Virtual Reality dort bereits von vielen Industrien genutzt werde. Im Westen sei man dagegen noch stark auf das Gaming fokussiert.

5G werde eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Virtual Reality spielen, sagt Graylin voraus. 5G und räumliche Computer würden stark voneinander profitieren.

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"Ich spreche mit vielen Mobilfunkanbietern und sie sagen: 'Ich investiere Milliarden in diese Netzwerktechnologie, aber habe keine Killer-App.' Die 5G-Killer-App ist Virtual Reality, die AR-Cloud, das Live-Streaming von hochauflösenden 360-Grad-Videos", meint Graylin.

HTC investiert in Virtual und Augmented Reality

Vives China-Chef kommt außerdem auf das Investoren-Konsortium VRVCA zu sprechen, das 2016 von HTC ins Leben gerufen wurde. Die Liste beteiligter Risikokapitalunternehmen stieg laut Graylin mittlerweile von 30 auf 50 und das potenzielle Investitionsvolumen von zehn auf 18 Milliarden US-Dollar.

Man habe sich schon mehrere Male getroffen und mehr als 100 Unternehmen hätten ihre Projekte vorgestellt. Graylin spricht von mehr als 80 direkten Investitionen seitens HTC in den letzten 18 Monaten. Weitere sollen demnächst angekündigt werden.

Wie steht die Branche Graylin zufolge in fünf Jahren aus? Der Vive-Chef greift eine These auf, die auch Mark Zuckerberg vertritt: dass physische Bildschirme über kurz oder lang durch rein digitale ersetzt würden. "Die VR/AR-Industrie wird helfen, alle Elektronik und Bildschirme in ein allgemeines Display zusammenzuführen", sagt Graylin.

Der Formfaktor von VR-/AR-Brillen werde dank 5G-Cloud-Computing und Künstlicher Intelligenz wesentlich verbessert werden können, verspricht Graylin. So würde es den Menschen nichts ausmachen, eine smarte Brille zu tragen.

| Source: Mobile World Live / Via: Upload VR