BMWs Mini entwickelt Mixed-Reality-Technologie für Autos

BMWs Mini entwickelt Mixed-Reality-Technologie für Autos

Mini gibt einen Einblick in sein neuartiges Mixed-Reality-System für Fahrzeuge, das die Grenzen zwischen virtueller und realer Welt verschwimmen lässt.

FAKTEN

Der Autohersteller Mini arbeitet an einer Mixed-Reality-Technologie für seine Fahrzeuge. Dieses System soll es Fahrenden ermöglichen, in eine digital erweiterte Realität einzutauchen, ohne das Auto verlassen zu müssen.

Die Mixed Reality von Mini funktioniert folgendermaßen: Beim Einsteigen in einen neuen, vollelektrischen Mini Cooper setzen die Insassen eine VR-/AR-Brille auf. Die Umgebung verändert sich daraufhin nahtlos, denn in den Fenstern des Fahrzeugs erscheint eine lebendige, dynamische Mini-VR-Welt.

Trotz der virtuellen Szenerie behält der Fahrer dank externer Kamerastreams die volle Wahrnehmung seiner physischen Umgebung. Diese doppelte Realität erhöht den visuellen Reiz der Fahrt und integriert sich nahtlos in die tatsächliche Navigation des Fahrzeugs durch die physische Welt.

Das Herzstück von Minis Mixed Reality ist ein System mit einem speziell angepassten High-End-PC. Auf diesem läuft die maßgeschneiderte MINI VR-World-Software. Dieses System streamt die Inhalte direkt auf das VR-Headset und erzeugt durch präzises Headset-Tracking, synchronisierte Beschleunigungssensoren, Anpassung der Umgebungsgeräusche und integrierte Fahrzeugschnittstellen eine immersive und reaktionsschnelle Fahrumgebung.

Als Teil der BMW Group wird diese Technologie derzeit für verschiedene Test- und Validierungszwecke eingesetzt, darunter Nutzerstudien zur Verbesserung automatisierter Fahrsysteme.

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KONTEXT

Fahrsynchrone VR-Erlebnisse für Mitfahrende

Auch das deutsche Start-up Holoride arbeitete an VR für das Auto, setzte allerdings auf Unterhaltungsangebote. Im November 2022 brachte es fahrsynchrone VR-Erlebnisse in ausgewählte Audi-Modelle. Mit einer HTC Vive Flow erleben Nutzer:innen des Holoride-Systems während der Fahrt VR-Spiele, Apps und andere Inhalte, die auf die Bewegungen des Fahrzeugs reagieren.

Im Januar 2023 kündigte Holoride ein Nachrüstpaket an, das nahezu jedes Auto VR-tauglich machen soll. Die Hardware sieht aus wie ein kleiner schwarzer Smartspeaker und wird mit einem Saugnapf an der Windschutzscheibe befestigt. Sie erfasst die Bewegungsdaten des Autos und leitet sie an die VR-Brille weiter.

Doch trotz innovativer Ideen und namhafter Partner musste Holoride im Juli 2023 Insolvenz anmelden. CEO und Mitgründer Nils Wollny gab auf LinkedIn bekannt, dass eine sicher geglaubte Investitionsrunde in letzter Minute gescheitert sei. Er sieht das Insolvenzverfahren als Chance für einen Neuanfang mit neuen Investoren oder Eigentümern.

Das Mixed-Reality-System von Mini und die VR-Nachrüstlösung von Holoride zeigen, dass die Automobilindustrie zunehmend mit immersiven Technologien experimentiert, um das Fahrerlebnis neu zu definieren. Ob und wann sich solche Systeme auf breiter Front durchsetzen werden, bleibt abzuwarten. Neben technologischen Hürden müssen auch Sicherheitsbedenken und regulatorische Anforderungen überwunden werden, bevor eine breite Einführung möglich ist.

Quellen: Drivencarguide