Die frühen Tage der VR: Ein Oculus-Entwickler erinnert sich
Die Anfänge der jüngsten VR-Welle sind faszinierend, weil hier das Fundament für folgenreiche Entwicklungen gelegt wurde. Bei Twitter gibt der Programmierer Tom Forsyth interessante Einblicke in seine Zeit bei Valve und Oculus.
Forsyth entwickelte Chips für Intel, bevor er 2012 auf Anfrage von Michael Abrash zu Valve wechselte. Der heutige Facebook-Forschungschef arbeitete damals intensiv an VR-Technologie.
Forsyth forschte bei Valve an einem markierbasierten Inside-Out-Trackingsystem, als das Unternehmen einen VR-Brillenprototyp Palmer Luckeys erhielt. Das von Klebeband zusammengehaltene Gerät ist laut Forsyth viel besser gewesen als 10.000 US-Dollar teure VR-Brillen, die Valve kommerziell erworben hatte.
___STEADY_PAYWALL___Der erste VR-Port: Übelkeit und viel Neuland
Zusammen mit Valve-Programmierer Joe Ludwig entwickelte Forsyth die wahrscheinlich erste VR-Portierung: eine VR-Version von Team Fortress 2.
Die ersten Tests mit VR-Brille warfen viele Fragen auf, wie Forsyth bei Twitter schreibt. Zum einen wurde vielen Testern schlecht von der künstlichen Fortbewegung, zum anderen mussten zahlreiche Interface-Elemente an VR angepasst werden. So zog sich die Entwicklung ganze sechs Monate hin. Das VR-Update erschien schließlich im März 2013.
Damals näherten sich Valve und das 2012 gegründete Startup Oculus schrittweise an, sodass Forsyth Mitte 2013 zu Oculus wechselte, um an VR-Grafikschnittstellen zu arbeiten. Der Programmierer erinnert sich, dass Oculus während dieser Zeit kurz vor dem Bankrott stand und die Manager händeringend nach neuen Investoren suchten.
Auf der GDC 2014 starteten die Vorbestellungen für das DK2. Die VR-Brille habe die damals beste VR-Technik in einem Gerät vereint, meint Forsyth: von der Optik, über das Display, bis hin zum Raumtracking.
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Circa eine Woche später habe Facebook Oculus gekauft. Die Zusammenarbeit zwischen Valve und Oculus kam zum Erliegen. Nach der Übernahme wechselten weitere Valve-Ingenieure, darunter Michael Abrash, zu Oculus.
Oculus Rift war eine Zangengeburt
Die Entwicklung der CV1, der Verbraucherversion der Oculus Rift, stellte sich als schwieriger heraus als gedacht. Forsyth führt die Probleme auf Konflikte zwischen Ingenieuren und industriellen Designern zurück. CV1 sei sehr viel anders als das DK2 geworden: in einigen Punkten sei sie schlechter und in vielen nicht viel besser, meint Forsyth.
Um 2017 herum begann Forsyth am Design eines Chips für Projekt Santa Cruz zu arbeiten, aus dem später die autarke VR-Brille Oculus Quest hervorging. Die Entwicklung des Geräts sei ähnlich aufwühlend gewesen wie das der CV1. Projekte seien gestoppt, erneut gestartet und abgeändert worden, was für viel Unmut und personelle Abgänge gesorgt habe. 2018 verließ Forsyth Facebook und wechselte zurück zu Intel.
Mehr über die Anfänge von Oculus könnt ihr in den dem hervorragend recherchierten Buch "The History of the Future: Oculus, Facebook, and the Revolution That Swept Virtual Reality" erfahren.
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Mehr erfahren über Oculus’ Anfänge:
- Wie Oculus begann: Palmer Luckeys frühe Tüftlerjahre
- Playstation VR: Sony wollte Palmer Luckey anheuern
- Virtual Reality: So reagierte Gabe Newell auf seine erste Oculus-Rift-Demo
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