Ayahuasca VR auf Meta Quest: Trippig wie eh und je?

Ayahuasca VR auf Meta Quest: Trippig wie eh und je?

Die PC-VR-Erfahrung Ayahuasca - Kosmik Journey gibt es jetzt auf Meta Quest. Lohnt sich der VR-Trip nach vier Jahren noch?

Ich habe Anfang 2020 über Ayahuasca VR geschrieben, als ich mir die VR-Erfahrung auf dem PC zu Gemüte führte. Vor ein paar Wochen schaffte es der 360-Grad-Film in den Quest Store und läuft damit zum ersten Mal auf einem autarken Headset. Welchen Eindruck hinterlässt die Quest-Version und lohnt sich der Kauf auch nach vier Jahren noch? Diesen Fragen gehe ich in diesem Artikel nach.

Ayahuasca ist der Name einer psychedelischen Substanz, die von Ureinwohnern des Amazonas bei Zeremonien und Heilungsritualen eingenommen wird. Der gleichnamige VR-Film soll einen Ayahuasca-Trip simulieren, genau genommen Jan Kounens persönliches Ayahuasca-Erlebnis. Der niederländische Regisseur reiste mehrere Male in den peruanischen Amazonas, wo er mit Angehörigen des Shipibo-Stammes an Ayahuasca-Ritualen teilnahm. Mit Mitteln der Virtual Reality möchte er diese sinnlich-spirituelle Erfahrung anderen Menschen nahebringen.

Kein Wohlfühltrip

Ayahuasca VR beginnt im nächtlichen Dschungel. Ich sitze einem Schamanen des Stammes gegenüber, der mich in das Ritual einführt. Schon bald zeigt die Ayahuasca-Brühe Wirkung: Während ich dem Gesang des Schamanen lausche, verschwimmen die Konturen der Wirklichkeit und die Visionen beginnen. Was ich zu sehen bekomme, beschrieb ich vor vier Jahren:

"Gleich zu Beginn werde ich von einer Schlange verschlungen und wühle mich durch deren schlauchigen Körper. Auch an anderen Stellen fühle ich mich wie ein Kleinstlebewesen, das lebende Organe erforscht. Dann schwebe ich plötzlich durch gewaltige Alien-Bauten voll leuchtender Schlangen und fliege lichten, filigranen Mustern, Formen und Motiven entgegen. Später finde ich mich tief unter der Erde in einer Gruft voller Gebeine wieder."

Ayahuasca VR bildet ein Reinigungsritual ab und ist kein regenbogenfarbener Wohlfühltrip. Mit seinen Darstellungen von Inspekten, Spinnen, Schlangen, Eingeweiden und Skeletten, kann der VR-Film auf empfindliche Gemüter verstörend wirken.

Die VR-Erfahrung übernimmt zudem hier und da die Kontrolle über die Kamera und verdreht euch damit wortwörtlich und gewollt den Kopf, um Schwindelgefühle zu erzeugen. Erst gegen Ende wird das Erlebnis heller, ruhiger und versöhnlicher.

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Es gibt Besseres als Ayahuasca VR

Die Quest-Version kommt nicht an die Auflösung und Schärfe des PC-VR-Originals heran, aber erfüllt seinen Zweck. In einigen Szenen kommt aggressives Fixed Foveated Rendering zum Einsatz und verwandelt das Bild gegen den Rand des Sichtfelds hin in einen Pixelbrei.

Ich habe seit meinem ursprünglichen Ayahuasca-VR-Test einige VR-Erfahrungen dieser Art ausprobiert und finde, dass der VR-Film nicht besonders gut gealtert ist. Visuell beeindruckte er mich nur an zwei oder drei Stellen und ich bin sicher, dass das nicht nur an der geringeren Qualität der Quest-Version liegt.

Wer sich nicht für Ayahuasca im Besonderen interessiert und bild- und klanggewaltige VR-Erlebnisse sucht, der oder dem möchte ich stattdessen die Meditations-App Realms of Flow und den Fraktal-Film Recombination empfehlen.

Ayahuasca - Kosmik Journey könnt ihr für 5 Euro im App Lab oder für 12 Euro bei Steam erwerben.