Ausprobiert: VR Cover für Oculus Rift und HTC Vive im Test

Ausprobiert: VR Cover für Oculus Rift und HTC Vive im Test

Wer sich regelmäßig eine VR-Brille auf den Kopf setzt, der weiß, dass sich die Hygiene entgegengesetzt zur Nutzungsdauer verhält. Spätestens wenn sich an der Stirn die ersten Pickel zeigen, ist es Zeit zu handeln: Ein neues Gesichtspolster muss her.

Der Hersteller VR Cover verkauft ein ganzes Sortiment an Gesichtspolsterungen für Oculus Rift, HTC Vive und Samsung Gear VR, die man anstelle der originalen Cover auf die Brille ziehen kann.

Bei HTC Vive ist die Montage simpel: Der originale Schaumstoff wird abgezogen, die neue Abdeckung mit Klettverschluss aufgeklebt. Fertig. Der Wechsel dauert keine zehn Sekunden. Das gleiche gilt für Samsung Gear VR. VR Cover verkauft die unterschiedlichen Schutzbezüge in Zweierpacks im eigenen Online-Shop.

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Ähnlich leicht kann man das Cover bei Oculus Rift austauschen. Hier ist jedoch der Schaumstoff mit der originalen Halterung verklebt, daher muss die gesamte Plastikhalterung gewechselt werden. Das "Facial Interface" von VR Cover hat im Gegensatz zum Originalteil einen Klettverschluss am Rahmen, sodass man anschließend eine neue Polsterung wie bei HTC Vive anbringen kann.

VR Cover verkauft das Facial Interface, eine einzelne Kunstlederpolsterung und einen gewöhnlichen Stoffüberzug für 29 US-Dollar. Die Polster aus Velour-Schaumstoff, die ebenfalls 29 US-Dollar kosten, kann man sich sparen.

 

Oculus Rift mit montiertem Facial Interface und Lederüberzug. Bild: VRCover

Oculus Rift mit montiertem Facial Interface und Kunstleder-Cover. Bild: VRCover

Abwischbar für maximale Sauberkeit, dünn für ein weiteres Sichtfeld

Im Gegensatz zu sämtlichen Schaumstoffvarianten sind die Bezüge aus Kunstleder sehr leicht zu reinigen. Nach jeder Session kann man mit einer antibakteriellen Lotion darüberwischen und erreicht so stets die optimale Reinlichkeit. Das ist einfacher, umweltfreundlicher und bequemer als ständig mehrere Stoffbezüge bereitzuhalten.

Hinzu kommt, dass das Abwischen schneller geht als der Austausch der kompletten Polsterung. Das ist gerade dann praktisch, wenn man die Brille weiterreicht, beispielsweise bei einer VR-Session mit Freunden, auf einer Messe oder am Arbeitsplatz.

Die dünnsten Kunstlederbezüge mit nur 6 mm bieten noch einen weiteren Vorteil: Im Vergleich zu den Originalpolstern rückt man ein Stück näher an die Linsen der VR-Brille heran. Besonders bei HTC Vive resultiert das in einem leicht weiteren Blickfeld bei gleichem Tragekomfort.

Wer den möglichen Zugewinn an Sichtfeldweite austesten will, entfernt einfach die originale Stoffpolsterung von HTC Vive und hält sich die Brille direkt mit dem Plastik vor das Gesicht. Das dünnste Kunstledercover mit 6 mm erhöht den Abstand kaum, das Ergebnis ist vergleichbar.

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Bei Oculus Rift ist der Effekt ähnlich. Noch dazu deckt das neue Plastikgestell den Nasenspalt besser ab, sodass weniger Außenlicht ins Brillengehäuse dringt.

Bequemer als das Original

Der Tragekomfort ist sicherlich subjektiv. Mir persönlich passen sowohl Oculus Rift als auch HTC Vive mit dem dünnen Cover aus Kunstleder besser, ohne dass ich den Sitz im Vergleich zum Original als unbequemer oder härter empfinden würde. Im Gegenteil, er ist sogar angenehmer als bei den schwulstigen Stoff- und Schaumpolstern. Hässliche Druckstellen im Gesicht nach längeren Sessions lassen sich in beiden Fällen nicht verhindern.

Brillenträger dürften es schwer haben, bei der dünnsten Abdeckung zusätzlich noch das Brillengestell in das Gehäuse der VR-Brille zu zwängen. Hier könnte es helfen, das dickere Ledercover zu wählen, das mit 14 mm den gleichen Abstand bietet wie das originale Cover von HTC Vive.

Für Oculus Rift bietet VR Cover ein längeres Plastikgestell an, das für Brillenträger optimiert sein soll. Allerdings haben Brillenträger meist mit der Breite des Gehäuses Probleme, nicht mit der Länge. Hier schafft die Lösung von VR Cover nur bedingt Abhilfe.

Um das restliche Portfolio von VR Cover kann man einen Bogen machen, insbesondere um die günstigen Stoffüberzüge für Vive und Gear VR, die über das Originalcover gestülpt werden. Sie verringern das Sichtfeld und den Tragekomfort, die Befestigung ist fummelig. Der günstigere Preis macht die mangelnde Funktion nicht wett.

Besser als dicke Stoffpolster: Die dünnen Ledercover. Bild: VRCover

Besser als dicke Stoffpolster: Die dünnen Cover aus Kunstleder für HTC Vive. Bild: VRCover

Fazit

Besitzern von Oculus Rift empfehle ich das Standard-Set für 29 US-Dollar mit Plastikgestell und zwei Polstern aus Kunstleder. Vive-Nutzer sollten sich die Lederabdeckung mit 6 mm ansehen, Brillenträger greifen wohl besser zur dickeren Variante mit 14 mm.

Wer gerne VR-Sport betreibt oder unter der VR-Brille stark schwitzt, kann sich das VR-Schweißband ansehen, das über das Standardpolster von HTC Vive gezogen wird. Es ist im Vergleich zu den anderen Covern aus einem hochwertigeren, wasserabweisenden Material gefertigt. Das gleiche Produkt gibt es mit Klettverschluss für Samsung Gear VR.

Allerdings vergrößert die zusätzliche Polsterung den Abstand zu den Linsen, was in einem etwas schmaleren Sichtfeld resultiert.

Hinweis: VR Cover hat mir die Cover für diesen Test kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf meine Berichterstattung hatte das keinen Einfluss.

| All Images: VR Cover