Meta Quest: Attack on Titan VR hat noch einen langen Weg vor sich – Hands-on
Ich habe mich den nackten Giganten in Attack on Titan VR gestellt. Wie sich die Early-Access-Version der Manga-Adaption spielt, erfahrt ihr hier.
In Attack on Titan VR schlüpft ihr in die Rolle eines namenlosen Rekruten des Aufklärungstrupps aus dem gleichnamigen Manga. Ausgestattet mit der 3D-Manöverausrüstung und zwei Klingen schwingt ihr euch über die Dächer innerhalb der großen Mauern und beschützt die (nicht vorhandenen) Einwohner:innen vor den eindringenden Titanen.
Bekannte Charaktere wie Mikasa, Armin oder Levi tauchen zwar auch im VR-Spiel auf, sind aber zumindest in den ersten Stunden kaum mehr als Stichwortgeber oder erklären die Spielmechanik. Wer in der Kampagne eine eigene Geschichte im Attack on Titan-Universum erwartet, wird – zumindest in der Early Access-Version – enttäuscht. Im Grunde geht es nur darum, Titanen zu töten, und das habe ich in den letzten zwei Stunden zur Genüge getan.
Inhalt
Auf den Spuren von Spider-Man
Gleich zu Beginn zeigt mir ein kurzes Tutorial an einem riesigen Holzdummy, wie ich die beiden Enterhaken einsetze und die Titanen mit den Doppelklingen zu Fall bringe. Mit den Grip-Tasten schieße ich die Haken in die gewünschte Richtung. Setze ich sie nacheinander ein, schwinge ich mich wie Spider-Man zwischen den teils hohen Gebäuden und Kirchtürmen hindurch.
Bewege ich während des Fluges den Joystick, aktiviere ich die Gasdüsen der 3D-Manöverausrüstung und kann so im Flug nochmals die Richtung ändern. So kann ich beispielsweise im Kampf einen Titanen umkreisen und seine Schwachstellen besser treffen. Führe ich beide Hände zusammen, ziele ich auf einen festen Punkt.
Um das Ganze etwas zu beschleunigen oder schnell an Höhe zu gewinnen, drücke ich die Joysticks für einen kurzen Boost nach unten. Dabei muss ich immer die langsam regenerierende Gasanzeige im Auge behalten. Ist sie leer, geht es zu Fuß weiter, bis sie sich wieder auffüllt.
Einfach ist das Schwingen nicht. Es dauert eine Weile, bis ich die Flugbahnen richtig einschätzen und meine Bewegungen und Angriffe richtig koordinieren kann. Doch nach der Eingewöhnungsphase gelingen mir einige spektakuläre Moves. Mit der Zeit fühlt sich das Schwingen durch enge Gassen und das Ausmanövrieren der Titanen in der Luft richtig mächtig an.
Arme, Beine, Nacken: So kriegt ihr die Titanen klein
Erlegen kann ich die Riesen nur mit gezielten Schwerthieben in den Nacken, den ich ebenfalls nur mit den Enterhaken erreiche. Spätestens nach zwei Treffern schütteln mich die Titanen aber wieder ab. Will ich die Ungetüme verlangsamen, in ihrer Bewegung einschränken oder gar zu Fall bringen, ziele ich vorher auf ihre Gliedmaßen.
Mit wenigen Hieben trenne ich Arme oder Beine ab und verschaffe mir so für einen strategischen Vorteil – allerdings nur für eine kurze Zeit, denn die Biester regenerieren ziemlich schnell. Das kann vor allem dann nützlich sein, wenn man gegen mehrere Titanen gleichzeitig kämpft oder ein Gebäude vor ihren Schlägen schützen muss. Außerdem unterscheiden sich die Titanen in Größe, Geschwindigkeit und Angriffsmustern. Es kann also durchaus Sinn machen, einen schnellen Titanen um seine Beine zu erleichtern und sich in der Zwischenzeit um seinen größeren, aber behäbigen Kumpan zu kümmern.
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Die Doppelklingen in Attack on Titan VR halten nicht ewig und werden mit der Zeit immer kürzer. Ich muss also immer im Auge behalten, ob mein Schwert noch für den nächsten Angriff reicht. Abgenutzte Klingen werfe ich mit A oder X ab und erneuere sie, indem ich den Controller kurz nach unten schwenke. Mit Erfahrungspunkten kann ich mir zwischen den Missionen neue Waffen kaufen. Diese unterscheiden sich in Aussehen und Eigenschaften und verursachen zum Beispiel höheren Schaden an Gliedmaßen.
Ohne Gegenwehr ergeben sich die stets hungrigen Biester natürlich nicht. Sie schlagen und treten nach mir und erreichen mich mit Sprüngen selbst auf hohen Türmen. Hat mich ein Titan erwischt, muss ich schnell auf seine Finger hauen, sonst lande ich in seinem gefräßigen Maul.
Mein Anspiel-Fazit zu Attack on Titan VR
Attack on Titan VR könnte in ein paar Monaten ein gutes Spiel für Fans der Vorlage werden. Allerdings liegt noch viel Arbeit vor den Entwicklern.
Man merkt der Manga-Adaption den Early-Access-Status sofort an: Clipping-Fehler, Kanten flimmern, das Bild ruckelt immer wieder, beim Laufen durch die Straßen tauchen Objekte erst nach und nach auf und die Umgebung ist extrem schlicht gehalten – ja, fast schon hässlich. Hier muss sich grafisch noch etwas tun, denn auch auf einem mobilen Headset dürfen Spielumgebungen im Jahr 2024 nicht mehr so grob aussehen. Außerdem könnte die Stadt etwas mehr Leben vertragen. Momentan tummeln sich dort nur Titanen und ich frage mich, wen ich hier eigentlich beschützen soll.
Da die Action aber weitestgehend gelungen ist, fällt die karge Umgebung im Kampf nicht mehr so sehr ins Gewicht. Wenn ihr mit gefühlten 200 km/h zwischen den Titanen hin und her schwingt und ihnen stilvoll die Gliedmaßen abtrennt, interessieren die immer gleichen Texturen der Häuser kaum noch. Dennoch bin ich gespannt, wie die Entwickler das Gameplay über mehrere Stunden spannend halten wollen.
Bisher dreht sich das Missionsdesign fast ausschließlich um das Töten von Titanen und ich sehne mich schon nach knapp zwei Stunden nach mehr Abwechslung. Eine richtige Story würde sicher helfen. Schließlich erzählen Manga und Anime viel mehr als nur den Kampf zwischen Menschen und Titanen. Wenn man Attack on Titan nur auf die Action reduziert, wird man der Vorlage einfach nicht gerecht. Ich bin jedenfalls gespannt, wie UNIVRS das Spiel in den nächsten Monaten erweitert.
Attack on Titan VR ist seit dem 23. Juli 2024 als Early Access-Version im Meta Horizon Store erhältlich. Das VR-Spiel ist für Meta Quest 3, Quest 2 und Quest Pro verfügbar und kostet vorerst 5 Euro.
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