Asgard's Wrath 2: Unsere Eindrücke nach acht Stunden im VR-Rollenspiel
Asgard’s Wrath 2 ist ein sehr umfangreiches VR-Rollenspiel. Aber ist es gut genug, dass sich der Vollpreis lohnt? Hier sind unsere Eindrücke nach acht Stunden Spielzeit.
Aufgrund des Umfangs von Asgard’s Wrath 2 und der eingeschränkten Testzeit haben wir uns entschieden, vorerst kein Review zu Asgard’s Wrath 2 zu veröffentlichen. Wir benötigen für ein richtiges Review viel mehr Zeit als uns die Embargos und die Testphasen zugestehen wollen.
Trotzdem möchte ich euch meine Eindrücke der ersten acht Stunden mitteilen. So bekommt ihr einen Anhaltspunkt, ob das VR-Spiel für euch sinnvoll ist oder nicht.
Asgard’s Wrath 2: Story, Grafik & Gameplay
- Asgard’s Wrath 2 ist ein komplettes VR-Rollenspiel, wie es bisher noch keins nativ für VR gegeben hat – und schon gar nicht für mobile VR-Brillen.
- Die Story ist gut erzählt und wird visuell stark transportiert (trotz grafischer Abstriche).
- Die Übersetzung auf Deutsch ist samt Vollvertonung hervorragend, die deutschen Sprecher:innen sind sehr gut.
- Es ist beeindruckend, wie ein so großes VR-Spiel so flüssig (bis auf seltene Ruckler) auf der Quest-Plattform laufen kann.
- Asgard’s Wrath 2 ist nicht für Quest 3 optimiert und für Quest 2 entwickelt worden. Quest 3-Optimierungen sollen später folgen. Das finde ich besonders schade, weil es erneut kein Grund ist, sich eine Quest 3 zu kaufen.
- Das Spiel kommt grafisch nicht an Assassin’s Creed Nexus heran. Es hat viele visuelle Stärken, aber auch viele platte, matschige Texturen. Letztere hat Assassin’s Creed Nexus auch, sie sind aber deutlich besser kaschiert worden.
- Insbesondere die große Welt beeindruckt, auch wenn viel davon durch die Schlichtheit der Wüste erkauft wurde.
- Die Götter-Ansicht (Vogelperspektive auf eine Table-Top-Welt) in manchen Bereichen ist genauso toll wie im ersten Teil. Die Puzzles sind nicht zu schwer.
- Charaktere und Animationen sind gut bis sehr gut gemacht und vor allem die Zwischensequenzen, durch die man hindurchfliegt, anstatt sie nur in 2D zu begutachten, sind eine tolle Art, Geschichten zu erzählen.
- Interaktionen und Kämpfe sind überwiegend perfekt gelungen, sind intuitiv und fühlen sich oft sehr befriedigend an, etwa das Werfen von Schwert und Wurfaxt. Auch Klettern ist eher arcadig umgesetzt, was gerade in den großen Levels hilfreich ist. Zudem lassen sich immer wieder Abkürzungen freischalten.
- Kämpfe sind aber gegen mehrere Gegner und trotz besserer Nahkampftechniken als in Assassin’s Creed Nexus oft hektisch. Gegen Einzelgegner hingegen entfalten sie ihre mitreißende Wirkung, da genug Zeit für Aktion und Reaktion bleibt.
- Spezialfähigkeiten von Waffen oder Kombos müssen gelernt sein – das wird meiner Meinung nach aber zu komplex für VR. Simple und intuitive Bewegungsabläufe sind perfekt. Wenn ich aber erst meinen Schild vom Rücken ziehen, ihn dann zwischen Gegner schleudern und dann noch das Schwert mit einer Spezialfähigkeit auf das im Boden steckende Schild anwenden muss, dann steige ich aus. In der Kampfhektik ist das kaum sinnvoll anwendbar.
- Die vielen Verbrauchsgegenstände, von der Heilung bis zu Totem-ähnlichen Buffs, sind kaum sinnvoll zu bedienen. Der Gürtel mit den Quickslots wird mit anhaltendem Druck auf den linken Analogstick geöffnet, dann muss ich das richtige Item anvisieren und greifen und es dann verwenden. Das ist viel zu umständlich.
- Die Begleiter:innen sind klasse. Auch der Wechsel von Begleiter:innen zu Reittieren ist hervorragend.
- Es gibt unzählige Sammelgegenstände, von Schätzen über Verbesserungen für Waffen und Rüstungen bis hin zu Pflanzen, die die bei Händler:innen gegen Hilfsmittel, etwa Heiltränke umgetauscht werden können.
- Das manuelle Einsammeln sämtlicher Beutestücke und das Pflücken von Kräutern, Pilzen usw. nervt auf Dauer ziemlich.
- Erkunden lohnt sich – überall finden sich Höhlen, Schätze oder Geheimnisse.
- Der Skilltree ist umfangreich, aber überfordert nicht.
- Der Endlos-Dungeon „The Uncharted Rifts“ ist eine coole Abwechslung und mit seinem Rogue-lite-Konzept sowie Leaderboards recht motivierend.
- Es gibt eine Reihe Komforteinstellungen für Personen mit Motion Sickness.
- Leider hat Sanzaru Games kein Mitleid mit Personen mit Phobien: Wer Schlangen und Spinnen oder ähnliche Wesen hasst (so wie ich) der könnte diverse unangenehme Momente erleben.
Einen guten Eindruck vom Spiel bekommt ihr von Patrick vom Youtube-Kanal Die Zockstube:
Asgard’s Wrath 2: Fazit nach acht Stunden Spielzeit
Meine Empfehlung: Wer ein lange motivierendes VR-Rollenspiel sucht, dass sich wirklich gut und flüssig spielt, der kann zugreifen. Story und Gameplay versprechen auch im späteren Verlauf jede Menge Spaß und es ist einfach ein gigantisch großes Spiel.
Allerdings könnten sich im späteren Spielverlauf noch Bugs und Performance-Probleme zeigen. Die Begrenzung der Spielzeit für Reviewer:innen auf 15 Stunden deutet darauf hin, dass im späteren Spielverlauf bisher nicht alles fertig oder optimiert ist.
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Wer eine grafisch aufpolierte Quest-3-Version erwartet, wird enttäuscht. Ich kann das nicht wirklich nachvollziehen, auch wenn es natürlich deutlich mehr Quest-2-Brillen da draußen gibt. Trotzdem hätte ich zu Release eine auf Quest 3 optimierte Fassung erwartet, zumal das Spiel mit der Quest 3 im Bundle kommt.
Unter dem Strich ist Asgard’s Wrath 2 in den ersten acht Stunden eine wirklich großartige und sehr umfangreiche Rollenspiel-Erfahrung mit diversen visuellen Stärken und weitgehend ausgefeiltem, arcadigen Gameplay. Ohne den späteren Verlauf des Spiels zu kennen, lehne mich etwas aus dem Fenster und spreche eine grundsätzliche Empfehlung aus.
Asgard’s Wrath macht richtig Spaß und motiviert zum Weiterspielen.
Asgard’s Wrath könnt ihr hier kaufen:
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