Arbeiten in der Zukunft mit Virtual und Augmented Reality

Arbeiten in der Zukunft mit Virtual und Augmented Reality

Deutschland. Großraumbüro. Der Rechner - vielleicht noch mit Windows XP - ist nach 20 Minuten hochgefahren. Die Kollegin diskutiert laut mit dem Kollegen über das letzte Meeting. Ein Telefon klingelt, dann ein anderes. Eine Email poppt auf. Die Kaffeemaschine geht an. Ein Kollege kommt, der andere geht. Eines steht fest: Arbeiten in einem Büro mit mehr als zwei Leuten kann kreativ sein aber auch der reine Stress.

Vom Trauma Großraumbüro inspiriert, gründete der Isländer Diðrik Steinsson mit seinen Kollegen MureVR. Das Unternehmen möchte intelligente Arbeitslösungen in Virtual Reality schaffen. Virtual Reality am Arbeitsplatz bietet ein breites Spektrum an neuen Möglichkeiten: In Zukunft können wir uns mit weit entfernten Kollegen im virtuellen Büro treffen oder umgekehrt, in einem Großraumbüro einen Raum für uns alleine schaffen. Letztgenanntes Szenario ist der Ansatz des Teams rund um Steinsson.

Mein Schreibtisch auf den Bahamas

Setzt der Nutzer der MureVR-App die VR-Brille auf, gelangt er in die virtuelle Umgebung des "Breakrooms". Hier kann er in einer selbst gewählten Kulisse arbeiten. Die virtuelle Umgebung in der VR-Brille kann eine beruhigende Berglandschaft, eine Sommerwiese oder sogar eine Mondlandschaft sein. Für einige Stunden kann er hier konzentriert arbeiten, völlig unbeeindruckt von den alltäglichen und lärmenden Geschehnissen um ihn herum.

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Dabei hat er auch technische Vorteile - in der virtuellen Umgebung kann er sich mit beliebig vielen Monitoren und Arbeitsflächen umgeben, selbst dann, wenn in Wirklichkeit nur ein Schreibtisch mit einem Monitor vor ihm steht. Programme wie Office oder ein Browser laufen auch in der virtuellen Umgebung wie gewohnt.

Das Unternehmen Mure VR verspricht den Arbeitsplatz der Zukunft in Virtual Reality.

Sieht so der Arbeitsplatz der Zukunft aus?

Das Büro der Zukunft braucht auch neue Interfaces

Das Unternehmen Leap Motion zeigte vor wenigen Wochen bei einem Hackathon was Interfaces in Zukunft leisten können. Leap Motion baute aus einem Sensor, Oculus Rift und einer Kamera den dreidimensionalen Arbeitsplatz der Zukunft mit einer virtuellen Benutzeroberfläche. Tastatur und Maus sind Vergangenheit, stattdessen steuern wir Computer direkt mit Hand- und Fingerbewegungen. Die Nutzeroberfläche schwebt scheinbar frei in der Luft, wenn man durch eine entsprechende Brille schaut. Der Nutzer kann dann mit einem Fingerzeig durch Texte scrollen oder schaltet Anwendungen mit seiner Fingerspitze an und aus. Startet man einen Film, dann verdunkelt sich nicht nur ein Ausschnitt des Monitors, sondern direkt die gesamte Umgebung.

Alleine zusammen statt gemeinsam allein?

Neben Interfaces spielt aber auch ein andere Aspekt eine wichtige Rolle. Kollaboration. Jeder, der regelmäßig mit Telefonkonferenzen und Skype-Sessions konfrontiert wird, weiß, wie wenig produktiv diese sein können, wenn man nur eine Stimme hört aber der persönliche Eindruck fehlt. Im Vergleich zu einem realen Treffen sind virtuelle Meetings meist abstrakt und für das Gehirn deutlich schwieriger zu verarbeiten. Das schmälert die Effizienz. Virtual Reality könnte das in Zukunft ändern.

Ein Beispiel für einen virtuellen Meetingraum ist die schon verfügbare Anwendung AltspaceVR, die mit Oculus Rift kompatibel ist. AltspaceVR bietet einen Raum in Virtual Reality, um sich mit anderen Nutzern zu treffen. Mit dem Slogan "Be together, in person" werben die Macher für die Plattform, auf der Nutzer sich als virtuelle Avatare treffen können, um sich zu unterhalten, digitale Inhalte zu teilen oder auch gemeinsam zu arbeiten. Klar: AltspaceVR ist weit davon entfernt eine produktive Arbeitsumgebung zu sein, aber es gibt uns einen Ausblick auf das, was in wenigen Jahren vielleicht alltäglich sein wird.

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Die Frage ist nicht ob, sondern wann

Leap Motion, Breakroom, Altspace VR: Aktuell sehen wir nur Ausschnitte davon, wie unser Arbeitsalltag in Zukunft von neuen Technologien geprägt wird. Der Anfang ist bereits gemacht - Arbeitsmodelle sind im Umbruch, mobiles Internet und leistungsfähige, tragbare Rechner machen viele vormals an einen Ort gebundene Arbeitsplätze flexibler. Arbeiten von überall ist in einigen Branchen schon keine Ausnahmeerscheinung mehr, sondern die Regel. Vielleicht entstehen dank Virtual Reality in Zukunft ganz neue Formen von Bürogemeinschaften - mit Mietern aus aller Welt.

Weitersagen:

[bctt tweet="Ich habe das Büro der Zukunft gesehen. Und es wird der Hammer. #virtualreality"][mashshare]
| SOURCE: MureVR
| IMAGES: MureVR