Apples VR-AR-Brille: Freut euch nicht zu früh

Apples VR-AR-Brille: Freut euch nicht zu früh

Auf der WWDC 2023 soll es endlich so weit sein: Apple stellt seine erste XR-Hardware vor. Doch es könnte, wie so oft, auch anders kommen.

Seit Jahren gibt es Gerüchte um Apples Mixed-Reality-Brille, die lange in Entwicklung ist und deren Vorstellung ein ums andere Mal verschoben sein soll.

Doch vieles deutet darauf hin, dass es tatsächlich bald so weit sein könnte. So hörte man aus denselben Quellen wie früher, dass die Massenproduktion des Geräts angelaufen sei, dass Tim Cook die Entscheidung herbeiführte, das Headset dieses Jahr vorzustellen und dass es bei einem Geheimtreffen der Apple-Führungsriege präsentiert wurde. Alles Anzeichen, dass die Enthüllung kurz bevorsteht.

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Der nächste wahrscheinliche Termin ist Apples Entwicklerkonferenz, die, wie wir seit gestern wissen, am 5. Juni 2023 mit einer Keynote startet. Laut Bloomberg-Reporter Mark Gurman, der uns seit Jahren mit Gerüchten rund um Apples XR-Headset versorgt, soll die Vorstellung auf der WWDC über die Bühne gehen.

Die XR-Industrie braucht frischen Wind

Es wäre ein Moment, den ich und viele XR-Begeisterte sehnlichst herbeiwünschten und der, weil wir so lange vergeblich auf ihn warteten, geradezu unwirklich anmuten wird.

Wenn Apple ein neues Produkt, mehr noch: eine komplette neue Produktkategorie vorstellt, dann horcht die Welt auf. VR und AR stünde wieder im Rampenlicht und gewänne im besten Fall neue Glaubwürdigkeit als Computerplattform. Mark Zuckerbergs waghalsige Metaverse-Wette würde für einmal von außen bestätigt und andere Konzerne müssten mitziehen. Das Resultat wäre ein neuer Aufwind für die Industrie.

Doch das wäre für mich nicht einmal das Wichtigste. Mich interessieren viel mehr die Innovationen, die Apple aufseiten der Soft- und Hardware bereithält. Die Möglichkeiten, die Apple und nur Apple hat, das Konzept der VR und AR neu zu denken, weil es die gesamte Wertschöpfungskette seiner Produkte kontrolliert und eine führende Stellung im aktuellen Computerparadigma hat. Von diesen (hoffentlich bahnbrechenden) Innovationen wird die gesamte XR-Industrie profitieren.

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Erwartet keine Revolution

Einen Wendepunkt sollte man allerdings nicht erwarten. Dafür müssen die Technik reifen, die Preise fallen und Anwendungen entstehen, die wirkliche Probleme lösen. Ich bezweifle stark, dass Apple dies mit der ersten Generation gelingen wird.

Mit scheint, dass Apple trotz jahrelanger Verschiebungen viel zu früh dran ist mit einem solchen Gerät. Es besteht kein Grund zur Eile, da VR und AR über reines Gaming hinaus noch keine Mainstream-Luft geschnuppert haben. Metas Versuch, darüber hinauszugehen und einen XR-Arbeitscomputer auf den Markt zu bringen, ist kläglich gescheitert und die Verwirklichung dieser Vision gefühlt zehn Jahre entfernt.

Apple wird mit Apple Reality Pro (so soll das Gerät heißen) etwas Ähnliches versuchen, aber wird die nötige technische Entwicklung ebenso wie Meta nicht einfach überspringen können. Der Konzern wird vermutlich ein Produkt vorstellen, das absolut Apple-untypisch ist. Weil es nicht cool aussehen, keine Killer-Anwendung besitzen und exorbitant teuer werden wird (laut Berichten um die 3.000 US-Dollar). Das ist zumindest meine Prognose.

Und all das lässt mich daran zweifeln, ob das Headset tatsächlich am 5. Juni 2023 vorgestellt wird. Ich schwimme gegen den Strom und wette dagegen.