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Pico 4 Ultra: Zum Scheitern verurteilt

Pico 4 Ultra: Zum Scheitern verurteilt

Pico 4 Ultra ist ein gutes Headset, das zur falschen Zeit am falschen Ort erscheint. Die Strategie des Unternehmens ist mir schlicht ein Rätsel.

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Pico schickt am 20. September die Pico 4 Ultra ins Rennen und wie die Pico 4 wird das Gerät nur in Europa und einer Reihe asiatischer Länder erscheinen. Der größte und wichtigste VR-Markt, die USA, bleibt erneut außen vor.

Die Gründe sind uns nicht bekannt. Sie hängen vermutlich mit den regulatorischen Schwierigkeiten zusammen, mit denen sich die Muttergesellschaft und TikTok-Eigentümerin ByteDance in den USA konfrontiert sieht.

Tatsache ist, dass Picos VR-Ökosystem signifikant wachsen muss, um weitere Investitionen zu rechtfertigen und dass ein solches Wachstum ohne einen Markteintritt in Metas Heimmarkt unwahrscheinlich ist.

Pico 4 war nicht der Erfolg, den sich ByteDance erhofft hatte. Die Belegschaft wurde halbiert, prestigeträchtige Projekte aufgegeben. Trotzdem erhielt Pico noch eine Chance in Gestalt der Pico 4 Ultra. Doch was bezweckt Pico mit dem Gerät?

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Pico im Hintertreffen

Pico 4 kam Ende 2022 auf den Markt, als Quest 2 ihren Zenit bereits überschritten hatte. Mit dem Erscheinen von Quest 3 ein Jahr später war Pico 4 bereits überholt. Nun bringt Pico ein Jahr nach Quest 3 einen Quest-3-Konkurrenten auf den Markt, der teurer ist als Quest 3 und kurz bevor eine wesentlich günstigere Quest 3S erscheint. Man hat den Eindruck, dass Pico Meta blind folgt und dabei immer einen Schritt hinterherhinkt.

Ich kann mir jedenfalls keinen Reim auf Picos Strategie machen, es sei denn, Pico versucht hier lediglich, technisch so lange mit Meta gleichzuziehen, bis VR und MR im Mainstream ankommt.

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Ist der westliche Markt gar nicht so wichtig für Pico, weil sich die Geräte in China gut verkaufen? Das bezweifle ich. Wir würden von westlichen Studios hören, wenn China eine gute Einnahmequelle wäre. Ist Pico mehr am B2B-Geschäft interessiert? Auch das bezweifle ich. ByteDance hat Pico gekauft und in das Unternehmen investiert, weil es im Zuge des Metaverse-Hypes an den Mainstream-Erfolg von VR-Headsets glaubte.

Verschwendetes Potenzial

Picos Planlosigkeit ist eine Tragödie, weil das Unternehmen viele Talente beschäftigt und Pico 4 und Pico 4 Ultra an sich gute Headsets sind.

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Aber gut ist manchmal nicht gut genug, besonders, wenn der Konkurrent Meta heißt und seit zehn Jahren Milliarden in die Forschung und Entwicklung der Technologie steckt. Und man selbst keine gute Strategie oder langfristigen Plan hat, Meta zu kontern.

Ich bin pessimistisch, was den Erfolg der Pico 4 Ultra angeht und damit die Zukunft von Pico angeht. Das neue Headset kann unter den gegenwärtigen Wettbewerbsbedingungen kein Verkaufsschlager werden.

Bleibt Pico seinem Muster treu, dann werden wir in einem Jahr ein günstigeres Produkt und einen Konkurrent zu Meta Quest 3S sehen. Ich bezweifle jedoch, dass ByteDance bereit ist, ein weiteres Gerät zu subventionieren, wenn keine positiven Signale von Pico 4 Ultra kommen.

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