VR-Brillen mit Retina-Auflösung: "In weiter Ferne" laut Metas Technikchef

VR-Brillen mit Retina-Auflösung:

Wann erscheinen die ersten Verbraucher-Headsets, die so scharf auflösen wie das menschliche Auge? Das sagt Metas Technikchef.

FAKTEN

Genau diese Frage wurde Andrew Bosworth in dessen jüngster Frage-und-Antwort-Runde auf Instagram gestellt. Bosworth antwortete:

Bei Virtual-Reality-Displays messen wir die Auflösung in Pixel pro Grad. Die Gesamtzahl der Pixel ist nicht ganz so wichtig, denn es kommt darauf an, wie weit sie vom Auge entfernt sind und wie die Linse sie abbildet. Auch andere Faktoren spielen eine große Rolle, z. B. die Gleichmäßigkeit, die Anzahl der Pixel in der Mitte und am Rand und so weiter und so fort.

Bei Reality Labs hat das Team diese Art von Zeitmaschinen gebaut, um zu sehen, wo die Obergrenze unserer Unterscheidungsfähigkeit liegt, und die ist ziemlich hoch. Wir haben Geräte mit, ich glaube, bis zu 100 (Pixel pro Grad, Anm. d. Red.), gebaut und man kann den Unterschied noch immer erkennen. Es gibt eine Kurve, die an einem Punkt abflacht, an dem die inkrementelle Verbesserung, die man zwischen 80 und 100 sehen kann, nicht mehr so groß ist, aber man kann den Unterschied erkennen.

Ich denke also, das ist ziemlich weit oben. Wir wissen nicht, wie wir Displays mit einer solchen Dichte und der erforderlichen Leistung im erforderlichen Formfaktor herstellen können. So weit sind wir noch gar nicht, es ist also noch in weiter Ferne.

KONTEXT

Metas "Zeitmaschinen"

Ein Retina-VR-Display wäre streng genommen eines, bei dem man selbst bei optimaler Sehkraft keinen Unterschied mehr zwischen einem digitalen und einem natürlichen Seheindruck erkennen kann. In der VR-Industrie gilt ein PPD-Wert (Pixels Per Degree) von 60 als Schwellenwert für Retina-Auflösung. Das menschliche Sehvermögen ist jedoch weit leistungsfähiger.

Aktuelle Geräte sind weit von 100 PPD (Pixels per Degree) entfernt, geschweige denn darüber. Quest 3 hat laut Meta einen PPD von 25, Vision Pro kommt geschätzt auf circa 34 PPD und Varjo XR-4 schafft in der Bildmitte 51 PPD.

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Mit "Zeitmaschinen" bezieht sich Bosworth auf Metas Headset-Forschungsprototypen, die einen Blick in die Zukunft gewähren und zeigen sollen, welche Wirkung bestimmte Technologien eines Tages haben könnten.

2022 stellte Meta den Butterscotch-Protoyp vor, der einen PPD von 55 erreicht. Um diese Auflösung zu erreichen, entwickelte das Team eine neue hybride Linse und reduzierte das gewohnte Sichtfeld um die Hälfte. 2023 folgte Butterscotch Varifocal, der das Retina-Headset um eine Gleichtsichtfunktion erweiterte und 60 PPD bietet.

Beide Prototypen sind nicht als Produkte geplant, sondern dienen lediglich zu Demonstrationszwecken.

Quellen: Instagram