Eine VR-Zeitreise durch den Kölner Dom

Eine VR-Zeitreise durch den Kölner Dom

Eine neue VR-unterstützte Führung durch den Kölner Dom mit TimeRide bietet Einblicke in den Dombau über die Jahrhunderte. Was erwartet euch?

Am Dom kommt in Köln keiner vorbei. Warum sich also nicht einmal mit der Geschichte dieses imposanten Gebäudes beschäftigen? TimeRide, bekannt für virtuelle Stadtführungen, hat dazu eine „TimeRide GO!“-Führung gestartet. Besucher:innen werden vor Ort auf eine rund 90-minütige Zeitreise mit VR-Einlagen geschickt. Ich habe die Tour ausprobiert.

Auf der Führung erfahre ich alles rund um den Dom und bin dank Virtual Reality sogar Zeuge der wichtigsten Ereignisse, vom Baubeginn im Mittelalter und der Wiederaufnahme der Bauarbeiten 1848 bis zum prachtvollen Wahrzeichen, das der Dom heute ist. Auf dieser Tour erfahre ich nicht nur die Standard-Fakten über den Dom. Etwa, dass die Grundsteinlegung im Jahr 1248 war und es zuvor auch schon sakrale Bauten dort gab. Oder dass im Dom (angeblich) die Gebeine der Heiligen Drei Könige liegen.

Bei dieser VR-Führung wird erneut die Stärke von VR-Zeitreisen deutlich: An Ort und Stelle rund um den Dom stoppt die Touristen-Führerin insgesamt fünfmal, und die Teilnehmenden setzen ihre Pico-VR-Brillen auf. Dann übernimmt ein virtueller Tour-Guide und wir werden an wichtige Zeitpunkte der Geschichte rund um das imposante Gebäude versetzt.

Zuerst landen wir im Jahr 1450, vor uns die erste Baustelle. Die Umrisse des Doms sind bereits zu erkennen. Wir werfen einen Blick auf den berühmten ersten Dombaumeister Gerhard sowie den damaligen Erzbischof. Um Meister Gerhard und seinen Tod rankt eine Legende, die jeder Kölner kennt: Er stürzte bei einem Kontrollgang vom Gerüst und starb. Angeblich habe er mit dem Teufel eine Wette um die Bauzeit abgeschlossen.

Während der Führung durch den Kölner Dom wechseln Besuchende immer wieder in VR, etwa um die Baustelle des Doms im Mittelalter zu begutachten. | Bild: TimeRide

An der Südseite des Doms, beim Römisch-Germanischen Museum, reisen wir ins Jahr 1520. Hier kamen damals die Bauarbeiten ins Stocken. Danach war der Dom über Jahrhunderte nur eine Baustelle, zweigeteilt in das Westportal mit den Türmen und der Ost-Seite, dazwischen praktisch nichts. Und so war über 300 Jahre diese Baustelle mit einem Kran an der Spitze das Wahrzeichen von Köln.

Schließlich beschloss der preußische König, dass der Dom vollendet werden müsse. Bei den großen Feierlichkeiten im Jahr 1842 bin ich wieder virtuell dabei. Tausende Menschen haben sich um das Dom-Gerüst versammelt und dann hält König Friedrich Wilhelm IV. seine Rede zur (neuen) Grundsteinlegung. Das führte zur Fertigstellung des Doms, wie wir ihn heute kennen, im Jahr 1880. Natürlich kann ich mir auch diese Version des Kölner Wahrzeichens anschauen.

Die nächste virtuelle Station ist um 1920. Da steht bereits die Deutzer Brücke, die über den Rhein führt und in Richtung Dom zeigt. Der Bahnhof ist zu sehen, Menschen ziehen an uns vorbei, ebenso Kutschen und Straßenbahnen. Obwohl ich schon oft in Köln war, fällt mir erst in dieser VR-Zeitreise das „Deichmannhaus“ auf, das damals direkt gegenüber vom Hauptbahnhof stand und auch heute wieder steht. Es muss einmal ein prunkvolles Kaufhaus gewesen sein. Heute ist es nur noch ein unauffälliges Bürohaus, das im Schatten des riesigen Doms kaum auffällt.

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Übrigens: Wer den Kölner Hauptbahnhof kennt, weiß, dass man zum Dom ein paar Treppenstufen hinaufsteigen muss. Das war vor dem Zweiten Weltkrieg anders, sehe ich: Damals waren Dom und Hauptbahnhof noch auf einer Ebene.

Verschiedene Zeiten, verschiedene Perspektiven: Der Dom um 1920, zu besuchen in der VR-Zeitreise am Kölner Dom. | Bild: TimeRide

Dann stehen wir Zeitreisenden inmitten der Trümmer der völlig zerstörten Innenstadt Kölns nach den Luftangriffen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Alles ist grau und Staub beherrscht die Luft. Nur der Dom blieb wie durch ein Wunder stehen. Sein Anblick muss vielen Kriegsheimkehrern wieder Hoffnung auf einen Neuanfang und den Wiederaufbau der Stadt gegeben haben.

Am Schluss erwartet uns – wie könnte es anders sein – ein emotionales, original kölsches Finale mit dem Hit „Du bes die Stadt“ von den Bläck Fööss. Zu den Liedzeilen „Du bess die Stadt am Rhing, däm jraue Strom“ schweben die Besuchenden auf einem virtuellen Holzgestell, das sich langsam nach oben schwebt, vor dem heutigen Dom. Es ist Nacht und über dem angestrahlten Dom leuchten Sterne. Echten Kölnern dürfte hier das Herz aufgehen.

Die neue „TimeRide“-VR-Stadtführung startet täglich an der Kreuzblume am Kölner Dom (Kardinal-Höffner-Platz 1, Köln). Tickets bekommt ihr im TimeRide-Büro (Alter Markt 36-42, Köln) oder online unter. Ein Ticket kostet 19,90 Euro.

Die VR-Dom-Zeitreise wurde durch das „Förderprogramm Kölner Rahmen“ von KölnBusiness gefördert. Die 2016 gegründete „TimeRide GmbH“ betreibt mittlerweile Zeitreise-Attraktionen in Köln, Berlin, Dresden, München und Frankfurt. Bei den Stadtrundgängen mit „TimeRide GO!“ in Berlin, Köln, Dresden und München können Gäste mit mobilen Virtual-Reality-Brillen Früher-Heute-Vergleiche an Ort und Stelle erleben.