Meta Quest: 3D-Audio erhält "großes Upgrade"
Meta rüstet die Audiofunktion der Meta Quest auf. Der Raumklang soll dadurch realistischer und natürlicher wirken.
Quest-Headsets nutzen eine Software, die anatomische Faktoren des Kopfes (Ohrform und Abstand der Ohren zueinander) einbezieht, um möglichst realistischen Raumklang zu simulieren. Diese Software ist eine wichtige Komponente von 3D-Audio, die in der Fachsprache Head-Related Transfer Function (HRTF) genannt wird. Sie ermöglicht eine präzisiere Lokalisierung von Schallquellen und wirkt sich auch auf den Klang selbst aus.
Metas Audio SDK nutzte bislang ein HRTF-Modell, das auf öffentlich verfügbaren Datensätzen basiert. Mittlerweile haben Forscher:innen der Reality Labs knapp 150 eigene hochwertige HRTFs basierend auf Individuuen aufgezeichnet (siehe Foto unten) und daraus ein Modell erstellt, das die allgemeine Bevölkerung besser repräsentieren soll.
Meta nennt es Universal HRTF. Das neue Modell ist ein "Ergebnis jahrelanger Forschung und Entwicklung" und ersetzt im neuesten Audio SDK das alte Modell.
Tests zeigen: Neues HRTF-Modell ist deutlich besser
Universal HRTF soll in zweifacher Hinsicht ein besseres räumliches Klangerlebnis bieten: Zum einen bei der Lokalisierung von Audioquellen, zum anderen bei der Frequenzgenauigkeit.
"Dank der verbesserten Lokalisierung können Menschen genauer erkennen, woher ein Geräusch in einem bestimmten Raum kommt, insbesondere bei der Beurteilung der Höhe von Geräuschen, die von oben oder unten kommen. Verbesserte Frequenzgenauigkeit bedeutet, dass Klänge viel natürlicher klingen, mit weniger Verfärbungen und Filtern", schreibt Meta im eigenen Entwicklerblog.
Meta testete das neue HRTF-Modell an 100 Studienteilnehmer:innen und dieses übertraf das alte bei subjektiven Tests als auch bei objektiven Leistungsmessungen. Die Probanden konnten Schallquellen genauer verorten, wobei sich die Höhengenauigkeit durchschnittlich gar um 81 Prozent verbesserte.
Universal HRTF ist Bestandteil des neuesten Audio SDK. Damit die Änderungen wirksam werden, müssen Entwickelnde das Audio SKD auf Version 55 aktualisieren und ihre VR-App neu kompilieren.
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Apple geht noch einen Schritt weiter
Metas neues HRTF-Modell ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber längst keine perfekte Lösung. Kopf und Ohren unterscheiden sich von Person zu Person und ein universelles Modell kann nur eine Annäherung an individuelle Gegebenheiten sein, die bei anatomischen Abweichlern schlechtere Ergebnisse liefert.
Die ideale Lösung wäre deshalb, Kopf und Ohrform der Nutzer:innen räumlich zu vermessen und daraus ein invididuelles HRTF-Modell zu erstellen.
Genau eine solche Funktion soll Apple Vision Pro bieten. Bei den ersten Pressedemos wurden Kopf und Ohren der Journalist:innen mit der TrueDepth-Kamera des iPhones vermessen und daraus ein akkurates HRTF-Modell für das Heaset generiert, um für einen optimalen Klang zu sorgen.
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