Kleinste VR-Brille der Welt: Teardown zeigt filigranes Innenleben

Kleinste VR-Brille der Welt: Teardown zeigt filigranes Innenleben

Bigscreen Beyond ist winzig. Ein offizielles Teardown-Video fördert interessante technische Details zutage.

"Eine unserer Maximen war, dass jedes Gramm zählt", sagt Bigscreen-CEO Darshan Shankar.

Bigscreen Beyond ist mit seinen 127 Gramm (ohne Kopfband) um ein Vielfaches kleiner und leichter als Meta Quest 2 (ca. 500 Gramm). Das Gerät läuft jedoch anders als letzteres VR-Headset nur am PC. Der kleine Formfaktor und das geringe Gewicht wird unter anderem dadurch möglich, dass es auf eine Recheneinheit und Batterie verzichtet und sich auf externes Trackingzubehör verlässt.

Das PC-VR-Headset ist dennoch ein eindrückliches Stück Ingenieurskunst, wie Shankars Teardown-Video beweist. Der CEO baut das Gerät ohne Werkzeugset vor laufender Kamera Stück für Stück auseinander und danach wieder zusammen. Shankar bestätigt, dass kein Klebstoff zum Einsatz kommt. Das dürfte die Reparatur erleichtern.

Eine LED sorgt für Cyberpunk-Look

Der Abstand der Linsen ist auf jeden Kunden zugeschnitten und fix statt frei anpassbar. Durch den Verzicht auf einen Schiebemechanismus und bewegliche Teile konnte das Gewicht bedeutend reduziert werden. Shankar zeigt im Video die maßgeschneiderten IPD-Platten samt individuellen Werten. Ein Nachteil dieser Konstruktion ist, dass das Gerät ungeeignet sein kann fürs Weiterreichen, da Menschen mit stark abweichendem Augenabstand ein unscharfes Bild haben werden.

Blick auf die Linsen und IPD-Platten der Bigscreen Beyond.

Die maßgefertigten IPD-Plättchen der Größe 68. | Bild: Bigscreen

Das Entfernen der Plastikschale fördert die mit winzigen Fotodioden übersäte Vorderseite zutage, die fürs räumliche Tracking via SteamVR erforderlich sind. Der CEO rät fürs Erste davon ab, mit dem 3D-Drucker eigene Gehäuse auszudrucken, da die Plastikschale für das SteamVR-Tracking kalibriert ist.

Das Mainboard ist erstaunlich schmal und dünn und enthält eine LED, die sehr hell leuchtet und allein ästhetischen Zwecken dient: Sie sorgt für den einzigartigen Cyberpunk-Look des Geräts. "Wir wollten uns von der typischen schwarzen Box verabschieden und eine verrückte neue Ästhetik für VR kreieren", sagt Shankar. Dafür war das Unternehmen bereit, mit der eingangs erwähnten Maxime zu brechen. Einen großen Gewichtsunterschied macht die LED jedoch nicht: Sie wiegt gerade mal 0,1 Gramm.

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Große Display-Kühler

Der CEO zeigt zudem die hochwertigen Mikrofone, an verschiedenen Stellen angebrachten feuchtigkeitsabweisenden Stoff sowie das einzige bewegliche Teil des Geräts: einen Minilüfter, der die Komponenten kühlt.

Das offene Bigscreen Beyond Headset mit den Kühlkörpern für die Displays.

Gut auf diesem Bild zu sehen: die Kühlkörper der Displays. | Bild: Bigscreen

Zu den schwersten Komponenten der VR-Brille gehören wohl die Kühlkörper der OLED-Microdisplays. Die Bildschirme müssen extrem hell leuchten, um die starke Lichtabsorption der maßgefertigten Pancake-Linsen zu kompensieren. Entsprechend heiß dürften die winzigen Displays (je 1 Zoll Diagonale) werden. "Wir haben viel Entwicklungsarbeit in dieses System gesteckt, um die Kühlleistung zu optimieren und gleichzeitig das Gewicht gering zu halten", sagt Shankar.

Der CEO weist darauf hin, dass es sich um Vorseriengerät handelt und dass sich Kleinigkeiten noch ändern können. Bigscreen Beyond kommt im dritten Quartal 2023 auf den Markt.

Mehr Informationen zur Bigscreen Beyond sowie ein erster Testeindruck sind im verlinkten Artikel enthalten.